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Das war unser Jahr 2019 - bewegend, emotional, aufreibend und erfolgreich! Wir freuen uns auf das neue Jahr 2020. ©Plan International
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30.12.2019 - von Anne Rütten

Unser Jahr 2019

Bye Bye 2019! Wir blicken zurück auf ein Jahr voller Aktionen und Erfolge, aber auch geprägt von einigen Krisen und Katastrophen. Hier gibt's unsere 10 most memorable Moments des Jahres.

1. Foto-Workshop mit Pulitzer-Preisträger Daniel Etter

In Zusammenarbeit mit dem Canon Young People Programme hat Plan im Februar einen Foto-Workshop für Jugendliche im Alter von 15 - 18 Jahren angeboten. Thematisch standen unter anderem die UN-Nachhaltigkeitsziele und das weltweite Plan-Programm „Safer Cities“ im Fokus. „Wo in meiner Stadt bewege ich mich am liebsten?“ und „An welchen Orten fühle ich mich sicher?“ waren nur einige der Fragen, mit denen sich die Jugendlichen beschäftigten und dann unter Anleitung von Fotojournalist und Pulitzer-Preisträger Daniel Etter auf Foto-Safari in Hamburg begaben. Die Ergebnisse wurden im Juni im Plan-Büro ausgestellt.

2. Zwei Gründe zum Feiern: 30 Jahre Plan und 30 Jahre Kinderrechte

Der 1. März 2019 war ein großer Tag für die Kinderhilfsorganisation: Das deutsche Büro feierte sein 30-jähriges Bestehen. Im Zuge des Jubiläumsjahrs wurde im Oktober auch das neue Bürohaus von Plan Deutschland eingeweiht, um in der Entwicklungszusammenarbeit vor allem auch das Thema „Lead“ voranzutreiben. Plans Arbeit ist verknüpft mit den Kinderrechten, die ebenfalls vor 30 Jahren von den Vereinten Nationen beschlossen wurden. Das Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention, an deren Ausarbeitung Plan International beteiligt war und welche die Leitlinien für alle Projekte bildet, wurde weltweit im November dieses Jahres gefeiert. Begleitet wurde der Geburtstag der Kinderrechte auch mit verstärkten Forderungen nach einer besseren Um- und Durchsetzung. So fordert die Initiative „Kinderrechte ins Grundgesetz“, ein Zusammenschluss aus mehr als 50 Verbänden und Organisationen in Deutschland - darunter auch Plan International Deutschland - dass die Kinderrechte auch im Grundgesetz verankert werden müssen.

3. Plan leistet weltweit Nothilfe

Leider gab es auch in diesem Jahr wieder einige Naturkatastrophen und Krisen - so beispielsweise Zyklon Idai, der im März schwere Schäden in Mosambik, Simbabwe und Malawi anrichtete, auf den im August eine schwere Dürre und Hunger in Simbabwe folgte. Weitere Wirbelstürme erreichten auch Indien, Bangladesch und zuletzt die Philippinen. Auch die aus Venezuela geflüchteten Menschen wurden in diesem Jahr weiter von Plan unterstützt. Plan International hat in den betroffenen Regionen die humanitären Hilfsmaßnahmen unterstützt - mit Lebensmitteln, Hygieneutensilien und Notfall-Sets. Im Fokus stand dabei immer der besondere Schutz der Kinder in den betroffenen Regionen. Um die humanitäre Hilfe bei solchen Katastrophen und in Krisengebieten besser unterstützen zu können, wurde Plan zu Beginn des Jahres offiziell Mitglied im Bündnis Entwicklung Hilft.

4. Plan fordert: Frühverheiratung stoppen!

Seit vielen Jahren setzt sich Plan International für ein Ende der Kinderheirat ein und fordert Politiker in den betroffenen Ländern auf, gesetzliche Voraussetzungen zu schaffen und diese umzusetzen. 2019 war das gleich in zwei afrikanischen Ländern von Erfolg gekrönt: In Mosambik hat das Parlament im August mit einem neuen Gesetzesbeschluss das Mindestalter zur Heirat auf 18 Jahre festgesetzt. Damit hat die Regierung ein Schlupfloch im Familienrecht des Landes gestopft, durch das es Jugendlichen möglich war, mit der Zustimmung der Eltern bereits mit 16 Jahren zu heiraten - oder verheiratet zu werden. Ein wichtiges Signal im Kampf gegen Kinderheirat sendete auch der oberste Gerichtshof in Dar es Salaam, Tansania. Er kippte im Oktober den Versuch der Regierung, das Mindestalter für Eheschließungen von 18 auf 14 Jahre herunterzusetzen.

5. Active und happy: Women’s Run 2019

Auch in diesem Jahr war Plan International Deutschland Charity-Partner der Laufserie BARMER Women’s Run. Die Laufevents 2019 starteten unter dem Motto „Be active. Be happy. Be you!“ im Juni in Hamburg und fanden bis Oktober in sechs weiteren großen deutschen Städten statt: Berlin, Frankfurt, Köln, Stuttgart, München und Hannover. Traditionell ist Plan in Hamburg mit zwei Teams über die Distanzen von fünf und acht Kilometern gestartet. Mit verschiedenen Mitmach- und Spendenaktionen wurden diese Saison über 5.000 Euro an Spenden gesammelt, die in den Mädchen-Fonds von Plan International Deutschland fließen.

6. Studie zeigt: Eine Patenschaft von Plan verbessert das Leben der Kinder

Im Juli hat Plan International einen Bericht zur Wirksamkeit von Patenschaften veröffentlicht: Daten aus 12 Millionen Befragungen von Patenkindern und ihren Familien liefern den Beweis dafür, dass Patenschaften auf verschiedene Weise das Leben der Mädchen und Jungen verbessern. Dabei erreichen Kinderpatenschaften die am meisten an den Rand gedrängten Kinder. 

7. Plan-Umfrage ergibt: Instagram und Co. bremsen die Gleichberechtigung aus

Im August brachte Plan International Deutschland einen Bericht zu Rollenbildern in den sozialen Medien und ihre Auswirkung auf die Gleichberechtigung heraus. Eine Umfrage unter 1.000 jungen Frauen und Männern in Deutschland im Alter von 14 bis 32 Jahren ergab: Je intensiver junge Menschen soziale Medien nutzen, desto stärker denken sie in stereotypen Rollenbildern. Das ist beunruhigend, denn Gleichberechtigung ist die wichtigste Voraussetzung dafür, um Armut nachhaltig zu bekämpfen. Dafür ist es auch nötig, dass veraltete Rollenbilder und Vorbilder durch zeitgemäße ersetzt werden.

8. Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte zum achten Mal in Berlin verliehen

Im September hat Plan International Deutschland gemeinsam mit der Stiftung Hilfe mit Plan den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte verliehen. Mit dem Journalistenpreis werden einmal im Jahr die vier besten Berichte und Reportagen zum Thema Kinderrechte ausgezeichnet. Die Auszeichnung in der Sparte Deutschland/ Österreich erhielt Jürgen Bätz, Korrespondent der dpa, für seinen Beitrag „Todesurteil Kinderehe“. Barbara Schmickler erhielt den Peter Scholl-Latour Preis für ihre Reportage „Abschottung total – Kann man Migration stoppen?“, die sie für das Format STRG_F des Jugendportals Funk erstellte. Den Preis in der Sparte International erhielt José Alberto Mojica Patiño, Redakteur der kolumbianischen Tageszeitung El Tiempo, für seinen Beitrag "Das Licht, das in Tumaco nicht ausgeht". Der Sonderpreis ging an die „Youth Advocates", die sich mit ihrer Medienarbeit für die Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Deutschland einsetzen.

9. Zum Welt-Mädchentag fordert Plan ein Gütesiegel für Filme

Anlässlich des diesjährigen Welt-Mädchentages im Oktober hat Plan International einen Bericht zu Frauenrollen in Kinofilmen herausgebracht. Dafür wurden die 56 umsatzstärksten Filme aus 2018 in insgesamt 20 Ländern auf Genderstereotype untersucht. Das Ergebnis: Die erfolgreichsten Kinofilme der Welt vermitteln die Botschaft, dass Männer in Führungspositionen gehören und Frauen - selbst wenn sie als starke Persönlichkeiten gezeigt werden - meist Sexobjekte sind. Das hat Auswirkungen auf das Verständnis von Gleichberechtigung bei Mädchen und jungen Frauen auf der ganzen Welt, die diese Filme schauen und darin kaum positive Vorbilder für sich finden. Um mehr Gleichberechtigung zu erreichen, fordert Plan ein Gütesiegel, das Filme auszeichnet, die sowohl Frauen als auch Männer in zeitgemäßen Rollen darstellen.

10. Das Perioden-Emoji ist da!

Nach langem Warten ist das Perioden-Emoji mit einem System-Update seit Ende Oktober weltweit in allen Messenger-Diensten und sozialen Netzwerken verfügbar. Das für die Emoji-Standardisierung zuständige Unicode-Konsortium hatte bereits im Februar 2019 das Perioden-Emoji verabschiedet. Mit dem Beschluss ist das in Kalifornien ansässige Konsortium der Forderung von Plan International nach einem Emoji nachgekommen, das helfen soll, mit dem Stigma und Tabu rund um das Thema Menstruation zu brechen. Der Bluttropfen soll Mädchen und Frauen eine neue Möglichkeit bieten, über ihre Periode zu sprechen. Wie nötig ein Aufbrechen des weltweiten Tabus ist, hat in diesem Jahr ein tragischer Fall in Kenia gezeigt. Dort hatte sich eine 14-jährige Schülerin im September das Leben genommen, nachdem sie im Unterricht von einem Lehrer aufgrund ihrer Periode vor der ganzen Klasse als „schmutzig“ bezeichnet wurde.

Wir blicken gespannt auf das neue Jahr 2020!


Unser Jahr 2019 im Schnelldurchlauf
Unser Jahr 2019