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Die Nahrungsmittelknappheit ist eine Folge von Zyklon Idai, der Mitte März in Mosambik, Simbabwe und Malawi auch große Teile der Ernte zerstörte. © Plan International/ Mgcini Nyoni
Die Nahrungsmittelknappheit ist eine Folge von Zyklon Idai, der Mitte März in Mosambik, Simbabwe und Malawi auch große Teile der Ernte zerstörte. © Plan International/ Mgcini Nyoni
16.08.2019 - von Anne Rütten

Simbabwe: Dürre und Hunger nach Zyklon Idai

Plan International warnt vor sich zuspitzender Ernährungskrise in Simbabwe

Das südostafrikanische Simbabwe leidet unter einer schweren Nahrungsmittelkrise, die etwa 5,5 Millionen Menschen aufgrund von monatelanger Dürre in Verbindung mit der schlechten wirtschaftlichen Situation des Landes droht. Rund 60 Prozent der Betroffenen sind Kinder. Laut offiziellen Schätzungen der Regierung reicht der nationale Getreideertrag nur noch wenige Monate aus. Besonders betroffenen sind Gebiete in Manicaland, Chimanimani, Chipinge und Mutare, wo die Getreidevorräte nur noch für drei Monate reichen. 

Die Nahrungsmittelknappheit ist eine Folge von Zyklon Idai, der Mitte März in Mosambik, Simbabwe und Malawi verheerende Schäden anrichtete und nicht nur Schulen und Gesundheitsstationen, sondern auch große Teile der Ernte zerstörte.

Rüdiger Schöch, Nothilfe-Experte von Plan International Deutschland: „Die Auswirkungen des Ernteausfalls und der hohen Inflation sind dramatisch. Aktuell wird die Nahrungsmittelkrise fast in ganz Simbabwe im internationalen Klassifizierungssystem auf Stufe drei von fünf eingestuft. Das bedeutet, wir befinden uns bereits in einer Ernährungskrise und wir von Plan International warnen eindringlich vor einer weiteren Zuspitzung. Dadurch, dass die Menschen nicht genug Lebensmittel zur Verfügung haben, bzw. die Gesundheits- und Hygieneinfrastruktur zerstört ist, wird die Zahl an Mangel- und Unterernährung insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren rapide steigen - und damit auch das Risiko, dass sie diese Krise nicht überleben.“

Besonders Kinder, Jugendliche und Frauen sind in solchen Notsituationen gefährdet, den Zugang zu ausgewogener Nahrung, sauberem Wasser, Medikamenten und auch Bildung zu verlieren: Nach kulturellen Normen in den meisten ländlichen Gemeinden in Simbabwe dürfen Mädchen und Frauen am wenigsten essen. Außerdem sind heranwachsende Mädchen und junge Frauen in Krisensituationen besonders gefährdet, gegen ihren Willen frühverheiratet zu werden, da familiäre und gesellschaftliche Strukturen, die sie eigentlich schützen sollten, auseinanderbrechen.

Plan International führt bereits Nothilfe-Maßnahmen in der von Zyklon Idai betroffenen Provinz Manicaland durch und arbeitet mit dem World Food Programme (WFP) im Distrikt Chiredzi zusammen, um die Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen.