Informieren
  1. Magazin
Sie haben Fragen?
Rosalina (r.) und ihre Familie haben nun Zugang zu sauberem Wasser und müssen es nicht mehr aus einem Bach holen. © Plan International
22.03.2019 - von Lara Betz

Sauberes Wasser für gesunde Familien in Timor-Leste

Schlechter Zugang zu Wasser und mangelnde Hygiene in ländlichen Gebieten von Timor-Leste führen häufig zu Krankheiten. Plan International hat deswegen ein Projekt eingeführt, das Wassersysteme baut und so den Zugang zu sauberem Wasser verbessert. In den Dörfern wurden sogenannte Wassergruppen gegründet, die die Wassersysteme verwalten.


In einem kleinen Dorf im ländlichen Aileu in Timor-Leste, stellten schlechte Wasseranlagen eine zusätzliche Herausforderung für hart arbeitende Familien dar. Rosalina und ihr Eheman Agustinho mussten früh am Morgen aufstehen, um einen weiten Weg den Hügel hinunter zu laufen, um unten Wasser aus einem Bach zu holen. Erst danach konnten sie kochen, putzen und ihre Kinder für die Schule fertig machen.

Ein Problem ist auch, dass das Wasser verschmutzt ist und Krankheiten verursacht. Auch Rosalinas vier kleine Kinder wurden alle bereits wegen verschmutztem Wasser krank.

Wassersysteme verbessern und neu bauen

Plan International und die „Aileu Water Authority” (SMASA) versuchen gemeinsam mit der lokalen Gemeinde, diese Probleme zu beheben. Dazu haben sie im ländlichen Timor-Leste ein Projekt eingeführt, das nachhaltige Wasserwirtschaft fördert.

Das Projekt verbessert in einem Gebiet nach dem anderen den Zugang zu Wasser. Plans Ansatz konzentriert sich darauf, bestehende Wassersysteme von Haushalten, Schulen und Gesundheitszentren weiterzuentwickeln. Darüber hinaus unterstützt Plan Gemeinden, ihre eigenen Wassersysteme an Stellen zu bauen, an denen es zuvor keine gab. Auch Rosalina und ihre Familie bekommen dank des Projekts nun auch zuverlässig sauberes Wasser, das zu einem Wasserhahn in der Nähe ihres Hauses gepumpt wird.

„Ich bin froh, dass wir jetzt nicht mehr so weit laufen müssen, um Wasser zu holen”, sagt die achtjährige Novelia, Rosalinas älteste Tochter. Ich habe jetzt mehr Zeit, um zu lernen und meine Freundinnen und Freunde zu treffen.”

Frauen übernehmen Verwaltungspositionen

Wichtig für den nachhaltigen Erfolg des Projektes war die Ausbildung der technischen und finanziellen Fähigkeiten der lokalen Wassergruppen, damit sie die Wassersysteme ihrer Dörfer effektiv verwalten können. Mit Unterstützung von Plans lokalem Partner „Women Association for Development in Aileu“ (dt. etwa: „Frauenvereinigung für Entwicklung in Aileu“) hat das Projekt Frauen aus der Gegend ermutigt, zentrale Verwaltungspositionen in den Wassergruppen ihrer Gemeinden zu übernehmen. Nun wird die Hälfte der Gruppen von Frauen geleitet.

Maria leitet das Wasserverwaltungskomitee ihres Dorfes und stellt sicher, dass das Wasserversorgungsystem sicher ist und regelmäßig gewartet wird. Sie leitet regelmäßig Treffen, um Rückmeldungen zu bekommen und die Gemeinde über neue Aktivitäten zu informieren.

Jeder in der Gemeinde zahlt monatlich einen Dollar, um das Wassersystem zu erhalten. Mit dieser Unterstützung der Gemeinde kann die Wassergruppe unter Marias Leitung nun 64 Haushalte mit Wasser versorgen. Das ist eine große Verbesserung, da vor der Einführung des Projekts nur neun Haushalte Zugang zu Wasser hatten.

„Einige meiner Kinder bekamen Schmerzen in den Armen und im Rücken, weil sie mir jeden Tag helfen mussten, Wasser zu holen”, sagt Maria. „Mein Mann und ich stritten uns auch darüber, wie wir das Wasser verwenden sollten, weil wir keinen einzigen Tropfen verlieren wollten und beispielsweise nicht gleichzeitig kochen und waschen konnten. Aber nachdem die Wasserversorgung in der Nähe unseres Hauses installiert wurde, können wir mehrere Dinge gleichzeitig machen. Jetzt haben wir mehr Zeit, die wir mit unserer Familie verbringen können. Wir planen auch, einen neuen Garten zu anzulegen, in dem wir Gemüse anbauen können.”

Bis jetzt hat das Projekt 803 Haushalte in 20 Gemeinden mit Wasserzugängen versorgt. So sind statt 41 Prozent nun 91 Prozent der Projekt-Dörfer mit einer Wasserversorgung abgedeckt. Außerdem konnten 15 Schulen mit Wasserleitungen ausgestattet werden, wodurch über 3.000 Schülerinnen und Schüler nun Zugang zu fließendem Wasser haben.