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Besonders in Asien sind viele Kinder und ihre Familien von Unterernährung betroffen.
Besonders in Asien sind viele Kinder und ihre Familien von Unterernährung betroffen.

Unterernährung

Unterernährung ist eine globale Herausforderung: Weltweit haben zwischen 720 und 811 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Die meisten von ihnen leben in Asien und Afrika. Es gibt viele Ursachen für Hunger und mangelhafter Ernährung auf der Welt.

Definition

Hunger

Unterernährung ist einen Form der Mangelernährung. Hierbei fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe, wie zum Beispiel Mineralien und Vitamine, die er zum Leben braucht. Im Jahr 2020 waren laut dem Statistischen Bundesamt rund zehn Prozent der Weltbevölkerung unterernährt. Die meisten unterernährten Menschen leben in Asien und Afrika. Viele Expert:innen gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie diese Zahl weiter ansteigen lässt.

Unterernährung lässt sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) an verschiedenen Kriterien feststellen, wie zum Beispiel:

  • geringes Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße
  • geringe Größe im Verhältnis zum Alter
  • geringes Gewicht im Verhältnis zum Alter.

Wir blicken besorgt auf die unterernährten Kinder

Für Kinder ist das besonders gefährlich: Sie sind anfälliger für Krankheiten und auch ihre Entwicklung wird stark davon beeinflusst: Unterernährung wirkt sich auf das Wachstum auf und kann unter anderem Sehschwächen und Blindheit bei Kindern verursachen. 

Die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes, von Beginn der Schwangerschaft bis zum zweiten Geburtstag, sind die kritische Phase. Eine Unterernährung in diesem Lebensabschnitt kann die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes langfristig schädigen.

149 Millionen

Kinder unter 5 Jahren sind zu klein für ihr Alter. Die meisten dieser Kinder leben in Zentral- und Südasien sowie Subsahara Afrika.

7 Prozent

aller Kinder unter 5 Jahren (45 Millionen) sind zu dünn für ihre Köpergröße, die Hälfte von ihnen lebt in Südasien und ein Viertel in Subsahara Afrika.

45 Prozent

aller Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren sind auf Unterernährung zurückzuführen.

So kommt es zu Unterernährung

Viele Menschen sind von Unterernährung und Hunger betroffen, denn meist hängt beides mit Armut zusammen. Die Betroffenen haben zu wenig Geld für eine gesunde Ernährung und nur selten Zugang zu Wasser und Hygiene. Weltweit leiden 700 Millionen Menschen unter extremer Armut. Das bedeutet nach der Definition der Weltbank, dass die Menschen mit weniger als 1,90 Dollar (ca. 1,91 Euro) pro Tag auskommen müssen. Durch fehlende Nahrung und Wasser sind viele von ihnen geschwächt und können keine körperlich anstrengenden Arbeiten mehr ausüben. 

Auch der Klimawandel ist eine Ursache. Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen nehmen zu und viele Menschen, die auf die Landwirtschaft angewiesen sind, leiden darunter und verlieren ihre Lebensgrundlage. Die Kleinbauern können kein neues Saatgut für ihr Land kaufen. Die Folge: Es gibt kaum oder nur sehr teure Nahrung. Es ist ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist.

Bewaffnete Konflikte und Kriege verschlimmern die Situation zusätzlich. Viele Menschen fliehen vor den Kämpfen ohne ausreichend Nahrung oder Trinkwasser oder verlieren durch zerstörte Handelswege ihre Lebensgrundlage.

Hunger und Mangelernährung
Mangelernährung

Mangelernährung umfasst sowohl Unterernährung als auch Übergewicht. Es ist eine der größten globalen Herausforderungen, der wir uns stellen müssen. Es gibt zwei Formen der Mangelernährung: Die chronische Mangelernährung und die akute Mangelernährung.

Der Krieg in der Ukraine beispielsweise verschärft aktuell die Ernährungsunsicherheit und beeinträchtigt die Versorgung mit Weizen, Mais, Sonnenblumenöl und Düngemitteln, besonders in Ostafrika. Dadurch werden auch bereits bestehende Hungerkrisen in Ländern wie Burkina Faso, Mali und Niger weiter verschärft.

SDG2: Kein Hunger

SDG2

Die Staaten der Welt haben sich mit der Agenda 2030 dazu verpflichtet, 17 Ziele bis 2030 zu erreichen. Eines dieser nachhaltigen Entwicklungsziele, welches wir von Plan International mit unserer Arbeit aktiv unterstützen, ist das SDG2: Kein Hunger. 

Das nachhaltige Entwicklungsziel soll sicherstellen, dass alle Menschen immer ausreichend Nahrungsmittel haben. Milliarden Menschen sollen sich gesund und ausgewogen ernähren können. Die landwirtschaftliche Produktivität soll steigen und das Einkommen von Landwirt:innen wachsen. Zeitgleich soll die Nahrungsmittelproduktion nachhaltiger werden.

Wir von Plan International sind gegen Unterernährung aktiv

Wir vom Kinderhilfswerk Plan International setzen uns in Afrika, Asien und Lateinamerika für die Bekämpfung von Hunger, Unter- und Mangelernährung ein. Wir sind dort in mehr als 45 Ländern aktiv und tragen mit unseren Programmen dazu bei, Hunger weltweit endlich zu beenden.

Gegen Mangelernährung
Auch in Peru sorgen wir dafür, dass Kinder ausreichend Nährstoffe für ihre Entwicklung erhalten.
  • Wir zeigen einkommen schaffende Maßnahmen auf. So sind Eltern in der Lage, mehr Geld für eine gesunde Ernährung auszugeben.
  • In vielen Ländern ist Eltern und älteren Menschen die Bedeutung von richtiger Ernährung für ihre Kinder nicht bewusst. Daher leisten wir auch in diesem Bereich Aufklärungsarbeit und bieten Veranstaltungen zu gesunder Ernährung an. Dazu gehören unter anderem auch der Bau von Gemüsegärten und Kochkurse, um ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit zu schaffen.
  • Um die Verbreitung von Krankheiten zu stoppen, verbessern wir gemeinsam die Gesundheitsversorgung in den Gemeinden. Wir bieten Schulungen für Gesundheitshelfer:innen an, damit sie unterernährte Kinder richtig behandeln und gefährdete Kinder richtig vorsorgen. Außerdem fördern wir Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle.

Mit diesen aktuellen Projekten schützen wir Kinder und ihre Familien vor Hunger und Fehlernährung:

Sie möchten unsere Arbeit unterstützen?

Mit einer Spende für unseren Sonderprojekt-Fonds können wir unsere Projekte finanzieren, um Hunger in großen Teilen der Welt zu stoppen und Kinder langfristig vor Erkrankungen und Gewalt zu schützen.

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