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Flucht und Migration

Flucht und Migration einfach erklärt

Flucht und Migration betreffen viele Menschen. In diesem Text erklären wir von Plan International, was die Begriffe bedeuten, warum Menschen ihr Land verlassen und welche Folgen das hat.

Icon: Person hat eine Idee, daneben steht "Einfach erklärt" von Plan International

Jedes Jahr verlassen Millionen Menschen ihre Heimat. Manche tun dies freiwillig, andere haben keine Wahl.

Flucht und Migration werden häufig ähnlich verwendet. Die Begriffe haben jedoch etwas unterschiedliche Bedeutungen.

Was ist Flucht?

Icon: Alarm

Menschen sind auf der Flucht, wenn sie ihr Heimatland verlassen, um Schutz und Sicherheit in einem anderen Land zu suchen. Sie tun das, weil sie in ihrem eigenen Land nicht sicher sind.

Dafür gibt es viele Gründe: Manche fliehen, weil es in ihrer Heimat Krieg oder gewaltsame Konflikte gibt. Andere flüchten ihre Heimat, weil sie dort verfolgt werden. Auch Naturkatastrophen sind ein Grund dafür, warum viele flüchten. Erdbeben, Dürren oder Überschwemmungen können ihre Heimat unbewohnbar machen. Aufgrund des Klimawandels kommt dies immer häufiger vor. 

Was ist Migration?

Icon: Weltkugel mit verschiedenen Standorten

Unter Migration wird häufig verstanden, dass Menschen geplant ihre Heimat verlassen. Sie suchen woanders bessere Lebensbedingungen. Manche bleiben in ihrem Land und ziehen zum Beispiel vom Land in die Stadt. Andere erhoffen sich woanders ein besseres Leben. Das nennt man dann Internationale Migration. Aus Sicht des Landes, in das diese Menschen kommen, wird auch von "Einwanderung" gesprochen.

Erklärung zum Begriff

Anstatt "Flüchtling" verwenden wir von Plan International den Begriff "Geflüchtete". Das Wort "Flüchtling" wird inzwischen von vielen als herabwürdigend empfunden.

Gründe für Flucht und Migration

Es gibt viele Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Damit lassen sich auch große vergangene Flüchtlingskrisen, wie im Jahr 2015 und im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) erklären:

Icon: Konflikt
Kriege
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Kriege

Viele fliehen vor Kriegen und bewaffneten Konflikten, die sie in ihrer Heimat erleben müssen. Ansonsten wären sie jeden Tag Gewalt und Gefahr ausgesetzt. Der Zweite Weltkrieg hat zum Beispiel Millionen Menschen dazu gezwungen, zu flüchten.

Icon: Familie auf der Flucht, vor einem Geflüchtetenzelt
Verfolgung
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Verfolgung

Personen werden verfolgt, weil sie zum Beispiel eine andere Meinung haben, als die Regierung. Oder sie gehören einer sozialen Gruppe an, die in den Augen der Regierung gefährlich ist.

Icon: Dollar und Euro-Münzen
Armut und Geld
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Armut und Geld

Viele Menschen migrieren, um woanders ein besseres Leben zu führen. Sie ziehen in Länder, in denen sie bessere Möglichkeiten haben, um zu arbeiten und Geld zu verdienen.

Für Kinder ist es besonders schwer: Vor, während und nach der Flucht werden ihre Rechte verletzt. Sie können nicht zur Schule gehen und sind einem hohen Risiko ausgesetzt, Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung oder Vernachlässigung zu erleben.

Mädchen sind auf der Flucht meist noch stärker gefährdet als Jungen. So ist die Gefahr hoch, dass sie verheiratet werden.

Regeln und Vorgaben für Flucht und Migration

Icon: Waage der Gerechtigkeit

Migration regeln die Länder sehr unterschiedlich. Durch Gesetze und Regelungen versuchen die Staaten, internationale Migration zu steuern. Sie wollen verhindern, dass ganz viele Menschen einwandern. Viele Staaten möchten aber, dass Menschen mit bestimmten Berufen einwandern. Das ist häufig der Fall, wenn es im Land nicht genügend Menschen gibt, die diese Arbeit machen können oder wollen.

Innerhalb der Europäischen Union können Bewohner:innen eines Mitgliedlandes überall hinziehen und dort arbeiten, auch in einem anderen Mitgliedsland.

Für Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, gibt es eine Menge Regelungen und internationale Abkommen. Das bekannteste ist die Genfer Flüchtlingskonvention. Diese Konvention wurde nach dem Zweiten Weltkrieg beschlossen, um die Menschen in Europa, die durch den Krieg fliehen mussten, besser zu schützen. Später wurde die Konvention auf die ganze Welt ausgeweitet. Heute haben über 140 Länder weltweit diese Konvention unterschrieben. 

Die Genfer Flüchtlingskonvention schützt Personen, die direkt in ihrer Heimat bedroht sind und deshalb in ein anderes Land geflüchtet sind. Sie beantragen dann Asyl. Das bedeutet, sie bitten um die Anerkennung als „Flüchtling“ nach der Genfer Flüchtlingskonvention. In der Europäischen Union, muss man in dem Land Asyl beantragen, in das man als erstes eingereist ist. Das ist im Dublin-Verfahren festgehalten.

Herausforderungen und Lösungen

Flucht und Migration bringen Herausforderungen für diejenigen, die aus ihrer Heimat flüchten, und für die Länder, die sie aufnehmen. Eine große Aufgabe ist, die geflüchteten und eingewanderten Menschen mit den jeweiligen Bevölkerungen zusammenzubringen. Wir sprechen hier von „Integration“.

Dabei ist es wichtig, dass die Geflüchteten die Sprache des neuen Landes lernen können. Kinder sollen zur Schule gehen und Erwachsene arbeiten können. Außerdem müssen alle medizinisch versorgt werden, wenn sie krank sind. 

Bild: Ein junges Mädchen sitzt in der Schule und schreibt in ein Buch.
Bildung

Bildung ist Teil einer guten Lösung für die Integration: Kinder und Erwachsene müssen die Sprache ihrer neuen Heimat erlernen, um in der Schule und im Beruf erfolgreich zu sein.

Auch die Aufnahmeländer müssen lernen, wie sie Geflüchteten und Migrant:innen am besten helfen können. Nur so können sich die Betroffenen ein neues Leben aufbauen und in die Gesellschaft aufgenommen werden.

Bild: Eine Frau hält glücklich Geld-Scheine in der Hand
Humanitäre Hilfe

Die Vereinten Nationen und andere Organisationen unterstützen geflüchtete Menschen mit Wasser, Nahrung und Schutz. Diese sehr grundlegende Hilfe wird humanitäre Hilfe genannt. Sie ist besonders wichtig bei Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Dürren.

Außerdem wird humanitäre Hilfe in bewaffneten Konflikten organisiert. Ganz besonders wichtig ist humanitäre Hilfe dort, wo die Katastrophe stattgefunden hat. So können die Menschen versorgt und unterstützt werden, wo sie sind. Sie sollen möglichst alles haben, was sie zum Leben brauchen. Und sie sollen die Hoffnung haben, dass sie in ihrer Heimat bald wieder gut und sicher leben können. 

Zusammenfassung

Weltweit sind viele Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflohen. Viele weitere sind auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in andere Länder gegangen. Dadurch entstehen sowohl im Heimatland als auch im Zielland Probleme, die diese Staaten häufig nicht allein lösen können. Deswegen ist es wichtig, dass alle Länder zusammenarbeiten und die Lebensbedingungen dieser Menschen verbessern. Es ist wichtig, die Gründe und Folgen von Flucht und Migration zu verstehen. Lernen, Zusammenarbeit und Solidarität sind notwendig, um Geflüchteten und Migrant:innen ein sicheres und würdevolles Leben zu ermöglichen.

Quiz: Alles verstanden?

Quiz

Was ist der Hauptunterschied zwischen Flucht und Migration?

  • A: Flucht bedeutet, dass Menschen ihr Land verlassen, um in einem anderen Land Arbeit zu suchen, während Migration bedeutet, dass Menschen ihr Land verlassen, um Schutz in einem anderen Land zu suchen.
  • B: Es gibt keinen Unterschied zwischen Flucht und Migration; beide Begriffe beschreiben dasselbe Phänomen.
  • C: Flucht bedeutet, dass Menschen ihr Land hinter sich lassen, um Schutz in einem anderen Land zu suchen, während Migration ein allgemeiner Begriff ist, der beschreibt, dass Menschen aus verschiedenen Gründen in ein neues Land ziehen.