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Sumaiya hat gemeinsam mit ihren Mitschüler:innen aus der Safe Schools Initiative 1.200 wiederverwendbare Masken hergestellt und in ihrer Gemeinde verteilt. © Biploby Rani Dey Ro/ Plan International.
Sumaiya hat gemeinsam mit ihren Mitschüler:innen aus der Safe Schools Initiative 1.200 wiederverwendbare Masken hergestellt und in ihrer Gemeinde verteilt. © Biploby Rani Dey Ro/ Plan International.
07.10.2021 - von Verena Gresz (dt. Übers.)

Sumaiyas Masken-Challenge

Da Sumaiya in ihrer ländlich gelegenen Gemeinde in Bangladesch keinen Zugang zu nationalen Nachrichtenkanälen hatte, erfuhr sie von der Covid-19 Pandemie erst durch die von Plan International organisierten Safe Schools Initiative. Seitdem setzt sich die Schülerin für mehr Aufklärung zum Umgang mit der Krankheit und der Prävention von Infektionen ein.

Das Safe Schools Programm von Plan International ist eine globale Initiative, die sich gemeinsam mit lokalen Partnern dafür einsetzt, Schulen zu sicheren Orten zu machen, an denen Kinder und Jugendliche in einem positiven Umfeld lernen können. Sie sollen dort ihre Rechte kennen- und einfordern lernen. Seit dem Beginn der Covid-19 Krise leistet das Programm auch vermehrt Aufklärungsarbeit zur Bekämpfung der Pandemie und der Prävention von Ansteckungen.

“Ich habe gelernt, wie viel Maßnahmen wie das Tragen einer Gesichtsmaske, Social Distancing und das regelmäßige Händewaschen ausmachen,” erzählt Sumaiya.

Als die Schülerin merkte, dass sich viele Menschen in ihrer Gemeinde in Bangladesch die teuren Wegwerfmasken nicht leisten konnten, entschied Sumaiya, gemeinsam mit ihren Mitschüler:innen selbst welche herzustellen. „Ich habe mitbekommen, dass die meisten meiner Nachbar:innen und Bekannten nicht genug Geld hatten, um sich immer wieder neue Masken zu kaufen. Ich hatte eine Nähmaschine zu Hause und habe eines Tages angefangen, selbst Masken aus Stoff zu nähen und sie in unserer Nachbarschaft zu verteilen,“ erklärt Sumaiya.

Wie sie die selbstgenähten Stoffmasken herstellen kann, hat die Schülerin in einem Workshop der Safe Schools Initiative gelernt, die sich streng an die empfohlenen Guidelines der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält. Mit dem im Workshop erworbenen Wissen fing Sumaiya an, aus alten Stoffresten, die in der Schneiderei ihrer Mutter übrig blieben, Masken für ihre Familie, Freund:innen und Nachbar:innen zu nähen.

Als sie ihre erste selbstgenähte Ladung an Masken verteilte, wurden auch andere Menschen in ihrem Viertel auf sie aufmerksam. Schon bald erhielt Sumaiya Anfragen von einer Gruppe von Rikschafahrer:innen, die den ganzen Tag viele verschiedene Menschen transportieren und die Masken gut gebrauchen konnten.

In den von Safe Schools organisierten Gruppentreffen teilte Sumaiya ihre Erfahrung und schlug vor, ein eigenes Projekt zu starten. Die Gruppe erhielt eine Förderung, um das nötige Material besorgen zu können. Sumaiya und ihre Mitschüler:innen konnten daraufhin insgesamt 1.200 wiederverwendbare Masken herstellen, die sie in ihrer Gemeinde verteilten.

Anfangs waren viele Menschen noch skeptisch, aber Sumaiya und ihre Safe Schools Gruppe nahmen sich bei jeder Verteilungsaktion viel Zeit, um über die Bedeutung des Maskentragens und andere Hygienemaßnahmen aufzuklären. 

„Sumaiya ist in unserer Gemeinde zu einem Vorbild geworden,“ sagt Abed Ali, Besitzer eines Teegeschäfts auf dem Wochenmarkt. „Wir vertrauen ihr. Sie und die anderen haben viel Zeit investiert, um alles Wichtige über die neue Krankheit zu lernen. Momentan gibt es in unsere Gemeinde keinen einzigen Covid-19 Fall mehr,“ fügt Abed Ali hinzu.