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In Trainings lernen die Kinder, wie sie sich im Katastrophenfall richtig verhalten. © Plan International
In Trainings lernen die Kinder, wie sie sich im Katastrophenfall richtig verhalten. © Plan International
02.11.2018 - von Anabela Brandao

Myanmar - Gemeinden auf Katastrophen vorbereiten

Überlebende, die tagelang unter den Trümmern ausharren müssen, fehlendes Trinkwasser, geplünderte Supermärkte, überlastete Krankenhäuser - der letzte große Tsunami in Indonesien hat gezeigt, wie verheerend die Folgen von Naturkatastrophen für die Menschen in den betroffenen Gebieten sein können - auch Tage und Wochen danach. Verhindern lassen sich solche Unglücke nicht. Aber durch Programme zur Katastrophenvorsorge können sich die Menschen in den gefährdeten Gebieten zumindest so gut es geht darauf vorbereiten.

Myanmar wird regelmäßig von Überschwemmungen, Wirbelstürmen, Dürren, Erdbeben oder anderen Katastrophen heimgesucht und gehört zu den am meisten von Katastrophen bedrohten Ländern Asiens. Plan International setzt sich als Mitglied des Myanmar Consortium for Community Resilience (MCCR) gemeinsam mit weiteren Hilfsorganisationen dafür ein, dass die Gemeinden in den betroffenen Regionen so gut wie möglich auf solche Ausnahmesituationen vorbereitet werden. Die von der EU geförderten Projekte beinhalten unter anderem Präventionsmaßnahmen an Schulen und Krankenhäusern und sollen die Resilienz, also die Widerstandskraft von Gemeinden und Institutionen gegenüber Krisen und Katastrophen, stärken.

Das Projekt umfasst unter anderem spezielle Risikoanalysen an Schulen, die dabei helfen sollen, die Abläufe im Katastrophenfall besser zu koordinieren und die Kinder danach so schnell wie möglich wieder unterrichten zu können - notfalls auch in provisorischen Klassenzimmern. Durch die Auswahl von möglichst sicheren Standorten oder das Umsetzen baulicher Maßnahmen - wie zum Beispiel erdbebensicherer Gebäude - soll zudem das Risiko minimiert werden. Mit Hilfe von Trainings für das richtige Verhalten im Katastrophenfall lernen die Kinder, wie sie sich verhalten müssen und wo sie möglichst schnell Hilfe finden. Praktische Evakuierungsübungen helfen dabei, im Ernstfall Ruhe zu bewahren und das Verletzungsrisiko zu minimieren - zum Beispiel, indem sie während eines Erdbebens in Deckung gehen und ihren Kopf vor herabstürzenden Trümmern schützen. Auch die Lehrkräfte proben, wie sie ihre Schüler schnell und effektiv in Sicherheit bringen können.

Um die Verletzten nach einer Katastrophe möglichst schnell und gut behandeln zu können, sorgt das Projekt in Krankenhäusern dafür, dass diese mit dem nötigen Material und den Gerätschaften ausgestattet werden und das Personal entsprechend geschult wird. Das größte Krankenhaus in Myanmar ist das General Hospital in der Stadt Yangon.

Die Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission (ECHO) ist die Abteilung der Europäischen Kommission für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz im Ausland. Gemeinsam mit ihren Mitgliedstaaten ist sie der weltweite größte Geldgeber für humanitäre Hilfe. Sie finanziert unter anderem das Myanmar Consortium for Community Resilience (MCCR) - ein Zusammenschluss mehrerer lokaler und internationaler Hilfsorganisationen und Institutionen unter dem Dach der Europäischen Union. Es wurde 2012 gegründet. Zu den Mitgliedern des MCCR gehören neben Plan International auch ActionAid, Oxfam, UN Habitat, IOM, Humanity and Inclusion sowie weitere lokale Organisationen.