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Wirbelstürme sorgen entlang der Küsten von Bangladesch immer wieder für Überschwemmungen, wie hier 2015 auf der Sankt-Martin-Insel. © Plan International
Wirbelstürme sorgen entlang der Küsten von Bangladesch immer wieder für Überschwemmungen, wie hier 2015 auf der Sankt-Martin-Insel. © Plan International
20.05.2020 - von Marc Tornow

Die Katastrophe in der Katastrophe

Erst brachte der Lockdown in der Corona-Krise das öffentliche Leben in Bangladesch und Indien zum Stillstand, nun erreicht Super-Wirbelsturm Amphan die beiden südasiatischen Länder. Die Küstenstreifen wurden evakuiert und Hunderttausende Menschen in Sicherheit gebracht.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h erreichte heute Nachmittag Zyklon Amphan die Küste in Höhe der ost-indischen Stadt Kalkutta. Vor allem für das direkt benachbarte Bangladesch erwarten Experten immense Schäden. Amphan treibt eine Wasserwalze von etwa 1,70 m Höhe vor sich her, viele Küstenabschnitte in Bangladesch liegen aber nur knapp über dem Meeresspiegel. Vor allem werden in der gesamten Region extreme Niederschläge durch den Super-Zyklon erwartet, die Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen können.

In der Coronavirus-Pandemie hatte auch Bangladesch Schulen, Läden und öffentliche Transportwege weitgehend gesperrt. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung haben dadurch derzeit keine oder kaum Einkommensmöglichkeiten. Mitten im Lockdown wurden nun Hunderttausende Familien aus der unmittelbaren Gefahrenzone an der Küste ins Landesinnere in Sicherheit gebracht – Wirbelsturm Amphan droht zur Katastrophe in der Katastrophe zu werden.

Plan-Projekte indirekt betroffen
In Bangladesch arbeitet Plan International nicht im unmittelbaren Einzugsbereich von Wirbelsturm Amphan. Allerdings werden die sich abzeichnenden extremen Niederschläge die Projektregionen Dinajpur, Nilphamari und Lalmonirhat im Nordosten des Landes sowie Dhaka-North und Gazipur nördlich der Hauptstadt erreichen. Auf indischer Seite werden im Osten rund um das Delta des Ganges heftige Niederschläge erwartet, damit auch in den Plan-Projektgebieten Ranchi und Bhubanweswar.

Plans Unterstützung in der Corona-Krise
In Bangladesch informieren unter anderem freiwillige Plan-Teams über die Gefahren des Coronavirus. Bei rund 400 Sitzungen wurden bereits 3.300 Personen direkt erreicht; mit Handzettel wird zusätzlich ein breites Publikum sensibilisiert. Außerdem bekommen 30.000 extrem arme Familien in den Plan-Partnergemeinden sowie in den Notunterkünften für geflüchtete Rohingya Hygienesets. In Indien wurden unter anderem rund 55.000 Familien mit Hygiene- und Menstruationssets sowie rund 45.000 mit Lebensmittelkits versorgt.