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Bild: Mobiler Beratungsbus

Mobiler Beratungsbus "Zusammenstehen - Zusammenhalten

Das Projekt „Mobiler Beratungsbus Zusammenstehen Zusammenhalten“ ist im Zuge der Flutkatastrophehilfe entstanden und wurde in Kooperation mit dem Fachbereich „Jugend, Soziales und Gesundheit“ des Landkreises Ahrweiler durchgeführt. Um im Besonderen betroffenen Kinder, Jugendliche und Familien zu unterstützen, wird eine mobile Beratungsstelle direkt vor Ort geschaffen. Dadurch wird ermöglicht, dass die Betroffenen in einem sicheren Raum und unter Betreuung von Fachkräften dazu ermutigt werden, Hilfs- und Unterstützungsangebote zu nutzen.

Das Projekt in der Übersicht

Projektregion:
Kreis Ahrweiler

Projektlaufzeit:
15.09.2021-31.03.2023

Ziel:
Schaffung von sicheren Räumen für die Unterstützung und Betreuung Betroffener mit Fokus auf Kinder, Jugendliche und ihre Familien

Maßnahmen:

  • Regelmäßiger Einsatz von mobilen Beratungsbus an fünf Tagen pro Woche in den von Hochwasser betroffenen Orten
  • Entwicklung und Umsetzung von altersgerechten Feedback- und Beschwerdemechanismen
  • Durchführung einer wissenschaftlichen Begleitung mit dem Schwerpunkt „sozialräumliche Ausrichtung mobiler sozialer Arbeit im Hinblick auf Kinder, Jugendliche und Familien“

Hintergrund des Projektes

Die Hintergründe für die Planung und den Einsatz eines mobilen Beratungsbusses ergeben sich vordergründig durch das Ausmaß der Flutkatastrophe. Neben den besonders stark betroffenen Orten wie zum Beispiel Ahrweiler waren 25 weitere Orte und Stadtteile den Auswirkungen der Flut ausgesetzt.

Hierbei sind neben den vielzähligen materiellen Schäden auch weitere Lebensbereiche wie Bildung und Freizeit beeinträchtigt. Diese Veränderungen schließen im Besonderen den Alltag und das Leben von Kindern und Jugendlichen ein. Der Verlust von Alltagsstrukturen, aber auch die schwerwiegenden persönlichen Verluste sind speziell für die psychische wie auch kognitive Entwicklung in jungen Jahren gefährlich.

Da bereits kurz nach der Flut vielzählige negative Veränderungen und Ängste festgestellt wurden, stehen Eltern und Akteur:innen im Leben der Kinder bzw. Jugendlichen beträchtlichen Herausforderungen entgegen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, diesem Personenkreis eine schnellstmögliche Unterstützung zu bieten, aber auch ein ermutigendes Umfeld zu generieren. So können sowohl langfristige negative Folgen für die Kinder und Jugendlichen eingedämmt als auch den Familien die notwendige Unterstützung in unterschiedlichen Lebensbereichen ermöglicht werden. Das Projekt setzt genau an dieser Notwendigkeit an und bietet ein flexibles, vielfältiges Tool für den (Wieder-) Aufbau.

Unsere Projektziele

Das Hauptziel des Projektes besteht vor allem darin, die Betroffenen zu unterstützen und sichere Räume zu schaffen, in denen Hilfsangebote aus vielfältigen Themenbereichen zur Verfügung stehen.

Dabei liegt der Fokus des Projektes auf Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Neben der psychosozialen Unterstützung wird durch das aufsuchende, sozialraumorientierte Projekt der (Wieder-) Aufbau von Strukturen in dem Lebensumfeld der Betroffenen gefördert. Auch kann durch die Mobilität ziel- und bedarfsorientiert an unterschiedlichen Standorten unterstützt werden.

Was wir für den Projekterfolg tun

Der Beratungsbus ist zu regelmäßigen Zeiten an fünf Tagen pro Woche im Einsatz. Angefahren werden markante Standorte im Aufbaugebiet in einem Umkreis von 50 km und an 22 unterschiedlichen Standorten. Neben dem Aushang der Fahrpläne vor Ort werden Multiplikator:innen geschickt, um die Information weiter zu streuen. Die Unterstützungsangebote werden dabei von Fachkräften verschiedener Organisationen betreut. Im Verlauf des Projektes wird je nach Bedarf die Einsatzhäufigkeit der Fachkräfte angepasst bzw. variiert. Die hauptsächliche Vertretung wird von der DRK-Fachklinik für Kinder und Jugendliche übernommen. So sind beispielsweise Psychologen/ Psychologinnen und Sozialarbeiter:innen vertreten. Ebenfalls besteht ein hoher Bedarf an den Angeboten der Organisation DRK Kreisverband Ahrweiler e. V. Neben finanziellen Hilfen, wie einer Schuldner- und Insolvenzberatung, werden durch den DRK soziale Aktivitäten angeboten wie der Frühstückstreff oder eine Krabbelgruppe. Der Kontakt wird hierbei über den mobilen Beratungsbus vermittelt.

Zur Erreichung der schulpflichtigen Kinder in den Ferien werden thematische Aktivitäten geplant, wie der „Rollenden Adventskalender“ oder die „Hasenzauber(ei)“. Die Aktivitäten finden auch an Wochenenden und Feiertagen statt. Das Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen auf kreative, musikalische, lustige und/ oder bewegungsfreundliche Art einzubinden. Die Aktionen können dank der finanziellen Unterstützung des Herzenssache e. V., des SWR und durch die Stiftung Stern – Hilfe für Menschen e. V. realisiert werden. Parallel konnten die Eltern Beratungsangebote wahrnehmen oder Gespräche in lockerer Atmosphäre führen.

In Kooperation mit: Kreisverwaltung Ahrweiler Fachbereich II „Jugend, Soziales und Gesundheit"