Es ist soweit: Die ersten jungen Frauen in Burkina Faso haben Ende Juni ihre Ausbildung zur Grundschullehrerin abgeschlossen. Bis 2016 lässt Plan Deutschland insgesamt 450 junge Frauen über das Projekt "Verbesserte Grundschulbildung" zu Lehrerinnen ausbilden. Dazu werden die Schulgebühren und Kosten für den Lebensunterhalt übernommen.
Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Im ersten Jahr erhalten die Frauen theoretischen Unterricht an einer der sieben Schulen, im zweiten Jahr sammeln sie bereits praktische Erfahrungen an einer Schule ihrer Wahl, wo sie als unterstützende Lehrerinnen eingesetzt werden. 2012 hatten die ersten von insgesamt 300 jungen Frauen aus zwei Jahrgängen die Ausbildung begonnen. 2015 kommen noch einmal 150 junge Frauen dazu. Am Ende des zweiten Schuljahres müssen sie das Examen absolvieren, das aus einer theoretischen und einer praktischen Prüfung besteht. Die angehenden Lehrerinnen sollen Mädchen in <link internal-link internal link in current>Burkina Faso als Vorbild dienen und ihnen einen sicheren Schulbesuch ermöglichen.
Einschulungsraten Burkina Faso
Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Nur 61 Prozent der Mädchen und 65 Prozent der Jungen werden eingeschult. (Quelle Unicef-Report 2014) Regelmäßig besucht wird die sechsjährige Grundschule nur von jedem zweiten Kind (50 Prozent Mädchen und 54 Prozent Jungen) Noch weniger Kinder schaffen es auf die weiterführende Schule. Bei den Mädchen sind es 16 Prozent, bei den Jungen 19 Prozent. Die Sekundarstufe dauert vier Jahre. Viele Familien können sich die Schulgebühren besonders für die weiterführende Schule nicht leisten.
Die Qualität des Unterrichts ist oft nicht ausreichend, gut ausgebildete Lehrer gibt es zu wenig. Vor allem den Mädchen fehlt es an Vertrauenspersonen und an Lehrerinnen, die auf ihre besonderen Bedürfnisse eingehen können. Oftmals sind Schulen nur schwer erreichbar, der Schulweg für Mädchen gefährlich. In den Gemeinden leistet Plan immer wieder Überzeugungsarbeit, um den Eltern zu zeigen, wie wichtig Bildung auch für Mädchen ist.
The Girls’ Centre and College of Kaya
Um Mädchen den Besuch einer weiterführenden Schule zu ermöglichen, unterstützt Plan auch das Kaya Girls’ Centre. Zu der Schule gehört ein Wohnheim für 56 Mädchen. Es beinhaltet Schlafräume, saubere Waschräume und einen kleinen Speiseraum. Die Schlafräume liegen in einem Gebäude mit schattigem Innenhof, in der Mitte ein kleiner Platz mit Steinbänken zum Verweilen. Geführt wird das Wohnheim von einer engagierten Nonne, die nach langjährigem Aufenthalt in Togo in ihr Geburtsland Burkina Faso zurückgekehrt ist. Gleich nebenan steht die weiterführende Schule, die Plan gemeinsam mit der Stadtverwaltung eingerichtet hat. Es gibt hier sehr engagierte Lehrer, die unterrichten, sowie eine weibliche Schuldirektorin. Die Schule bildet insgesamt 90 Mädchen aus, die als talentiert gelten, aber aus unterschiedlichen Gründen nicht die Möglichkeit gehabt hätten, die Ausbildung anzutreten. Die Schülerinnen erhalten einmal am Tag eine warme Mahlzeit in der Schule. Die Bewohnerinnen des Wohnheims zusätzlich Frühstück und Abendbrot.
Korsimoro Berufsbildungszentrum
Viele Kinder und Jugendliche in Burkina Faso brechen die Schule vorzeitig ab. Für sie gibt es die Möglichkeit, das Korsimoro Berufsbildungszentrum zu besuchen, eine staatliche Initiative, die aus mehreren Bildungszentren besteht. Das Zentrum in Korsimoro wurde in den letzten drei Jahren mit Plans Unterstützung kontinuierlich ausgebaut. Insgesamt gibt es hier 125 Schülerinnen und Schüler: 78 Mädchen und 47 Jungen. Die Ausbildung dauert drei Jahre und verteilt sich auf ein Jahr Grundschulbildung, ein zweites Jahr der Spezialisierung zum Mechaniker, zur Friseurin, zur Näherin oder in der Nutztierhaltung und ein drittes Praxisjahr, in dem das Handwerk und die Selbstständigkeit erprobt und begleitet wird.
Das Projekt „Verbesserte Grundschulbildung für Mädchen in
Burkina Faso“ kann von allen Interessierten bespendet werden:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE92251205100009444933
BIC: BFSWDE33HAN
Projektnummer: BFA0251