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Mädchen an der Wasserversorgungstelle in Südsudan. ©Plan/Mackenzie Knowles-Coursin
Mädchen an der Wasserversorgungstelle in Südsudan. ©Plan/Mackenzie Knowles-Coursin
18.02.2015 - von Plan Redaktion

Nothilfe für südsudanesische Flüchtlingsfamilien

Als eine international vergessene Krise gilt das Schicksal von rund 1,2 Millionen Menschen, die sich vor den Kämpfen in Südsudan in Sicherheit gebracht haben. Plan International hat Nothilfemaßnahmen für Flüchtlinge in Südsudan und in Sudan umgesetzt.

Viele Menschen sind aufgrund des südsudanesischen Bürgerkrieges innerhalb ihrer Heimat vertrieben worden; andere Familien haben in den Nachbarländern Äthiopien, Kenia, Sudan und Uganda Zuflucht gefunden.

Plan International hat sich als Partner in der Flüchtlingshilfe dieser ostafrikanischen Region etabliert. Das Kinderhilfswerk macht sich seit Jahren in Gebieten des heutigen Südsudan wie auch in Sudan über seine Patenschaftsprojekte für Mädchen und Jungen stark. Für sein Engagement genießt Plan das Vertrauen von Gemeinden und lokalen Behörden – ein lebenswichtiges Netzwerk in der Nothilfe. So gehört Plan zu den wenigen internationalen Organisationen, die Zugang vor Ort haben und Nothilfe leisten können.

In Südsudan arbeitete Plan in den Bundesstaaten Central Equatoria, Eastern Equatoria, Lakes sowie Jonglei und kooperiert mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und UNICEF in den Bereichen Ernährungssicherung. Neben der Vergabe von Nahrungsmitteln wurden in Grundschulen Trainings für den Gartenanbau und gesunde Ernährung durchgeführt. Allein in Südsudan erreichte Plan International bislang 106.943 Mädchen und Jungen sowie 160.415 Erwachsene.

In einem sechsmonatigen Projekt unterstützte Plan Maßnahmen zum besseren Kindesschutz, förderte den Aufbau von Trinkwasser- und Sanitäreinrichtungen sowie Notunterkünften. Mehr als 30.000 Flüchtlinge in der sudanesischen Region „White Nile State“ profitierten davon. Das Auswärtige Amt (AA) unterstützte dieses Vorhaben für die Bundesrepublik Deutschland.

Flüchtlinge und Gemeindemitglieder helfen mit

Die Flüchtlinge wurden in die Nothilfeaktivitäten eingebunden, um ihre Abhängigkeit von externen Maßnahmen zu reduzieren. Sie kümmerten sich zum Beispiel um das Trinkwassermanagement, indem Regenwasser aufgefangen und gesammelt wird. Auch der Auf- und Ausbau von Notunterkünften lag in den Händen der Flüchtlingsfamilien, die Unterstützung von Plan und angrenzenden Gemeinden bekamen. Für eine bessere Nahrungsmittelversorgung stellte Plan zudem sogenannte vertikale Gärten bereit. In den gebrauchten Säcken früherer Hilfslieferungen bauen Frauen Gemüse für den Eigenbedarf an.Diese lokalen und kostengünstigen Maßnahmen stellen in ihrer Kombination ein Novum in der humanitären Hilfe dar, da sie die Flüchtlinge zur Selbsthilfe animierten und das erworbene Wissen ihre Wiedereingliederung in Südsudan erleichtert. Die Familien aus den angrenzenden Gemeinden haben ebenfalls etwas von den Nothilfemaßnahmen: Sie lernten den besseren Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie Maßnahmen zum Schutz vor Naturkatastrophen, beispielsweise den jährlichen Überschwemmungen. Dieses abgestimmte, integrierende Vorgehen beugt möglichen sozialen Spannungen im Umfeld der Flüchtlinge vor und wird auch bei künftigen Plan-Projekten berücksichtigt.