Der Olympiasieger, Welt- und Europameister Matthias Steiner hat eine Patenschaft für ein Mädchen in Ecuador übernommen. Unter dem Motto "Kinder brauchen Fans!" unterstützen er und seine Frau Inge die Arbeit von Plan International Deutschland.
„Wir haben zwei eigene Söhne. Jetzt wurde es Zeit, dass wir auch ein Mädchen unterstützen“, mit diesen Worten verkündete der ehemalige Gewichtheber Matthias Steiner, dass er eine Plan-Patenschaft für ein Mädchen in <link internal-link internal link in current>Ecuador übernommen hat. Gemeinsam mit seiner Frau, der TV-Moderatorin Inge Steiner, unterstützt er nun als „Kinder brauchen Fans!“-Botschafter die 9-jährige Alexandra aus der Region Cotopaxi im Hochland Ecuadors.
„Kinder brauchen Fans!“ ist der Slogan, mit dem sich seit Oktober 2012 viele prominente Sportler für Plan einsetzen. Auch Matthias Steiner. „Meine Frau und ich sind auf Plan durch die Kampagne ‚Kinder brauchen Fans!‘ aufmerksam geworden. Wie im Sport geht es bei Plan um Teamgeist und Solidarität und das sind auch Werte, mit denen wir uns sehr identifizieren. Mit Plan wollen wir uns besonders für Kinder einsetzen, weil diese vor allem in Entwicklungsländern oft das schwächste Glied der Gesellschaft sind und daher besonderen Schutz und Förderung benötigen. Plan hilft dabei nicht nur den Kindern, sondern fördert durch seine Projekte umfassend und nachhaltig ganze Familien und Gemeinden, wovon wiederum die Kinder profitieren. Als Familienmenschen liegen uns die Kinder sehr am Herzen, deshalb möchten wir mit der Patenschaft für Alexandra aus Cotopaxi dabei helfen, die Situation der Kinder in Ecuador zu verbessern.“
Cotopaxi liegt im nördlichen Zentrum der Anden. Die Straßen sind im Sommer befahrbar, im Winter jedoch schwer passierbar. Viele Menschen können keine Elektrizität nutzen, kochen meist mit Gasflaschen und Feuerholz. Der Zugang zu Gesundheitsdiensten ist begrenzt, weil die Gesundheitseinrichtungen zumeist weit von den Gemeinden entfernt liegen. Hinzu kommt, dass die vorhandenen Gesundheitszentren nur eine medizinische Grundversorgung anbieten. In den Gemeinden der indigenen Bevölkerung ist die Anwendung traditioneller Medizin sehr verbreitet. Die Familien geben Behandlungen durch Heiler und Hebammen, die jedoch keine professionelle Ausbildung absolviert haben, häufig den Vorzug. Infolgedessen treten bei Kindern zahlreiche Todesfälle auf.
In dem Gebiet leben mehr als 400.000 Menschen. 40 Prozent der Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und die Mehrheit lebt auf dem Lande. 26 Prozent der Kinder in Cotopaxi gehören der indigenen Bevölkerung an. 99 Prozent der ländlichen Gebiete verfügen über Grundschulen, aber keine weiterführenden Schulen. Deshalb sind die Jugendlichen gezwungen, in andere Gebiete oder Städte zu gehen, um den Schulbesuch fortzusetzen. Für Frauen aus der indigenen Bevölkerung ist der Zugang zu Bildung sehr schwierig, da sie häufig diskriminiert werden. Jedes vierte Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren in der Provinz besucht keine Schule oder andere Bildungseinrichtung.
32 Prozent der Mädchen und Jungen in Cotopaxi leben in Haushalten, die von extremer Armut betroffen sind. 47 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden unter chronischer Mangelernährung. Außerdem werden viele Kinder Opfer verschiedener Formen von Gewalt und Missbrauch. Die Zahl der Teenager-Schwangerschaften nimmt zu, besonders unter Jugendlichen aus der indigenen Bevölkerung, dort liegt der Anteil bei 8,4 Prozent. Gewalt und Diskriminierung richten sich viel häufiger gegen Frauen und Mädchen als gegen Jungen, da geschlechtsspezifische Gewalt weitverbreitet ist.
Plan arbeitet seit 1998 in diesem Programmgebiet, baute oder renovierte Klassenzimmer, sanitäre Einrichtungen und 17 Schulcafeterias, stellte Möbel und Ausstattung bereit und organisierte Fortbildungen für Lehrkräfte. In Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Organisationen unterstützte Plan ein Projekt, um die Säuglingssterblichkeitsrate zu senken. Ziel ist, dass mehr Mütter von geschultem Personal betreut werden. Plan stärkte auch Frauengruppen, um die Gleichberechtigung zu fördern und um kulturelle Praktiken zu identifizieren und anzugehen, die zu Ungleichheiten beitragen.