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Nary, 14 Jahre, Kambodscha. © Plan International / François Struzik
Nary, 14 Jahre, Kambodscha. © Plan International / François Struzik
21.02.2018 - von Plan Redaktion

„Ich wäre gerne ein Junge geworden.“

Viele Mädchen auf der Welt haben noch immer nicht die Chance, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ihr Alltag ist von Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierung geprägt. Aber auch Jungen kämpfen häufig mit Rollenklischees. Plans Jugendreporter aus Belgien, Benin, Kambodscha und Ecuador haben deshalb Kinder und Jugendliche in ihren Ländern gefragt: Bist du glücklich, ein Mädchen / ein Junge zu sein? Das sind ihre Antworten:


„Manche Jungs denken, dass Mädchen schwach sind, dass sie keine eigenen Entscheidungen treffen können. Ich finde das ungerecht, weil es uns abwertet. Ich wünsche mir, dass Jungs endlich verstehen, dass wir Mädchen alles tun können, was sie tun.“

- Nary, 14 Jahre, Kambodscha. (Bild oben)

„Wenn ich ein Mädchen wäre, wäre es sehr schwierig für mich, weil ich dann Krankheiten hätte wie die Menstruation. Außerdem müsste ich putzen, kochen, Wäsche waschen und mich um die Babys kümmern. In unserem Dorf ist es auch sehr gefährlich, selbst Kinder zur Welt zu bringen.“

Sangha, 15 Jahre, Kambodscha

„Zu Hause sind Männer und Frauen nicht gleichberechtigt. Viele Eltern sagen, dass es herausgeworfenes Geld ist, ein Mädchen zur Schule zu schicken. Ich bin für Gleichberechtigung. Aber ich bin auch stolz darauf, ein Junge zu sein.“

Enock, 21 Jahre, Benin

„Alles, was ein Junge tun kann, kann ein Mädchen auch - richtig? Wir haben die gleichen Rechte und auch die gleichen Pflichten. Ich will erst meinen Abschluss machen und dann eine der besten Fußballerinnen der Welt werden.“

Martine, 16 Jahre, Benin

„Als ich Elektrotechnik studiert habe, mussten wir manchmal 40 bis 60 Kilogramm schwere Kisten tragen. Die Hilfe der Jungs habe ich abgelehnt, ich wollte es allein schaffen. Nicht alle Mädchen sind Barbie-Puppen.“

Nathalie, 21 Jahre, Belgien

„Ich bin froh ein Mädchen zu sein, aber ich bin auch neidisch auf die Jungs: Sie besitzen und entscheiden alles. Sie haben das Glück, dass sie bei allem unterstützt werden. Ich träume davon, einmal Ärztin zu werden. Aber um das zu schaffen, werde ich viel Glück und Hilfe brauchen.“

Rachida, 16 Jahre, Benin

„Wir Jungs wissen nicht, wie man Kinder groß zieht oder kocht. Aber wir sind stärker und wir können weit weg von zu Hause studieren. Mädchen können das nicht, weil ihre Eltern Angst haben, dass sie missbraucht werden.“

Ramich, 17, Kambodscha

„In meinem Dorf spielen Jungs nicht oft mit Mädchen. Aber in der Schule kann ich mit ihnen schaukeln oder Lieder singen. Das mag ich.“

Phoum Gnea, 6 Jahre, Kamboscha

„Ich würde gerne wie meine Mutter werden. Sie ist verantwortungsbewusst, durch und durch. Sie kümmert sich um den Haushalt während mein Vater auf dem Feld arbeitet. Manchmal hilft er ihr bei der Hausarbeit, aber er hat mehr Freiheiten. Nur, weil er ein Mann ist. Es ist nicht gerecht.“

Jhosselyn, 18 Jahre, Ecuador

„Ich lerne nähen. Die Leute sagen, das ist nur etwas für Mädchen. Das ärgert mich. Ich mag Nähen und ich stecke mein ganzes Herzblut hinein. Das Hemd, das ich trage, habe ich selbst gemacht.“

Chhoy, 18 Jahre, Kambodscha

„Ich wäre gerne ein Junge geworden. Ich kann keinen Vorteil darin sehen, ein Mädchen zu sein. Jungs können überall zur Toilette gehen. Sie können abends im Dunkeln durch die Gegend laufen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie überfallen werden. Sie kriegen leichter Studentenjobs und verdienen später mehr Geld.“

Catherine, 20 Jahre, Belgien

„Sexismus ist immer noch ein großes Problem an der Uni. Und wenn du dich beschwerst, kriegst du negative Reaktionen. Also schweigst du. Weil du Angst vor einem Skandal hast. Ich selbst habe mich immer gewehrt und ich wünsche mir, dass ich viele andere Menschen auch davon überzeugen kann."

Eva, 20 Jahre, Belgien