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Bendu Kamara erhielt von Plan ein Darlehen, um ihr Fischgeschäft neu zu eröffnen. © Plan
Bendu Kamara erhielt von Plan ein Darlehen, um ihr Fischgeschäft neu zu eröffnen. © Plan
14.03.2016 - von Plan Redaktion

„Hoffnung ist das Einzige, was mir geblieben ist“

Auch zwei Jahre nach dem Ausbruch der Ebola-Epidemie ist in den betroffenen westafrikanischen Ländern<link internal-link in sierra> Sierra Leone, <link internal-link in>Guinea und <link internal-link in>Liberia noch keine Normalität eingekehrt. Plans Programme unterstützen den Aufbauprozess.

In den letzten beiden Jahren haben sich über 10.000 Menschen mit dem Virus angesteckt, der rund 4.800 Menschenleben forderte. Die Überlebende Bendu Kamara, 26, aus Bomi in Liberia verlor ihren Ehemann und ihre dreijährige Tochter: „Mein Mann infizierte erst sich, dann bekam ich den Virus und übertrug ihn auf meine Kinder. Im August 2014 starb mein Mann und ein paar Tage später verlor ich auch mein Baby. Die Gemeinschaft in meinem Dorf verstieß mich. Die Zeiten für mich und meine Kinder sind hart, nicht nur finanziell. Wir kommen gerade so über die Runden und ich kann es mir nicht leisten, meine Kinder zur Schule zu schicken. Dazu kommen gesundheitliche Probleme. Ich bin seit der Erkrankung auf Herzmedikamente angewiesen, die ich nicht bezahlen kann. Jeder Tag ist ein Kampf und Hoffnung das einzige, was mir geblieben ist.“

Durch Ebola wurde die Infrastruktur des Landes schwer beschädigt. Schulen und Krankenhäuser wurden geschlossen, die öffentliche Ordnung brach zusammen. Dadurch stieg die Zahl der Schwangerschaften bei Minderjährigen - vor allem durch Vergewaltigungen und Prostitution stark an. In einigen Teilen Liberias sind nach Angaben des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen die Schwangerschaften bei Jugendlichen um 65 Prozent gestiegen.

Ein Jahr nach Ausbruch der Ebola-Epidemie veröffentlichte Plan International den Bericht „Ebola: beyond the health emergency“. Die Ergebnisse der Studie untermauerten, dass der Ebola-Ausbruch zum Verlust von bereits prekären Gesundheitsdiensten geführt hat. Mütter und schwangere Frauen sind besonders schwer betroffen. Minderjährige Mütter werden zudem stigmatisiert: In Liberia beispielsweise dürfen schwangere Schülerinnen das Schulgelände nur bei Dunkelheit betreten, in Sierra Leone sind sie sogar ganz vom Unterricht ausgeschlossen.

Plan arbeitet in den von Ebola betroffenen Gemeinden und hatte umgehend auf den Ausbruch des Virus reagiert. Die Plan-Mitarbeiter unterstützen lokale Autoritäten bei der Logistik und der Verbreitung von Informationen zum Gesundheitsschutz. Besonders aktiv ist Plan in Schulen. Plan International wird sich in den westafrikanischen Ländern weiter auf den Kinderschutz konzentrieren und sicherstellen, dass alle betroffenen Kinder die entsprechende Unterstützung erhalten und in einer hygienischen Umgebung leben.