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Die 20-Jährige Royce aus Sambia spricht aus eigener Erfahrung, wenn sie Mädchen und Jungen über die Folgen der Frühverheiratung aufklärt. © Plan
Die 20-Jährige Royce aus Sambia spricht aus eigener Erfahrung, wenn sie Mädchen und Jungen über die Folgen der Frühverheiratung aufklärt. © Plan
11.04.2016 - von Plan Redaktion

Gemeinsam gegen Frühverheiratung: Mädchen sorgen für Veränderung

Was für uns unvorstellbar klingt, ist in vielen Ländern der Welt an der Tagesordnung. Jährlich müssen Millionen Mädchen gegen ihren Willen heiraten, meist, bevor sie das 18. Lebensjahr erreicht haben.Die frühe Verheiratung von Minderjährigen ist eine gravierende Kinderrechtsverletzung - mit schwerwiegenden Folgen. Neben psychischen Schäden erhöht die Frühverheiratung auch das Risiko, Opfer von physischer Gewalt zu werden. Je jünger das Mädchen, desto größer ist auch die Gefahr für sie, an den Komplikationen einer Schwangerschaft zu sterben.
Armut, mangelnde Gleichberechtigung und fehlender Schutz begünstigen Kinderheirat.

Afrika: Vom Mut etwas zu verändern

In Afrika südlich der Sahara sind rund sieben Millionen Mädchen von der <link https: www.plan.de kampagnen-und-aktionen gewalt-gegen-maedchen-stoppen millionen-maedchen-werden-im-kindesalter-verheiratet.html external-link-new-window external link in new>Frühverheiratung bedroht. Auch dort werden die jungen Bräute gezwungen, ihre Bildung aufzugeben, um sich dem Familienleben zu widmen - während sie ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden aufs Spiel setzen. Die 20-Jährige Royce aus Sambia spricht aus eigener Erfahrung, wenn sie Mädchen und Jungen über die Folgen der Frühverheiratung aufklärt.
Sie wurde als 15-Jährige zur Heirat mit einem wesentlich älteren Mann gezwungen, hatte aber den Mut, ihren gewalttätigen Mann nach vier Jahren Ehe zu verlassen. Nun lebt sie mit ihrer kleinen Tochter bei Verwandten und besucht wieder die Schule. Um ihre Gemeindemitglieder vor den Folgen der Kinderheirat zu warnen, engagiert sie sich außerdem für das „Girl Power“-Programm von Plan International.

Indonesien: Bildung führt zur Unabhängigkeit

Die 18-Jährige Nurul aus Grobogan im indonesischen Java ist in ihrer Gemeinde eine kleine Berühmtheit. Sie kämpft schon viele Jahre dafür, die festgefahrenen Traditionen ihrer Heimat zu ändern. „In meiner Gemeinde mussten schon viel zu viele Mädchen die Schule abbrechen, weil sie zu früh verheiratet wurden. Dadurch werden sie nie die Chance haben, ein unabhängiges Leben zu führen.“
Bildung gilt als einer der wichtigsten Faktoren, das Heiratsalter zu erhöhen - deswegen setzt sich Plan International unter dem Dach der Because I am a Girl-Kampagne schon jahrelang dafür ein, Mädchen den Zugang zu Bildung zu erleichtern.
2013 führte Nurul eine Studie zum Thema Frühverheiratung in ihrer Gemeinde durch. Ihre Ergebnisse veranschaulichten, dass allein in ihrem näheren Umfeld 53 Mädchen vor dem 18. Lebensjahr zur Heirat gezwungen wurden. Seitdem organisieren sie und ihre Freunde öffentliche Aufklärungsveranstaltungen, teilen ihre Meinungen auf sozialen Netzwerken und ermutigen andere Jugendliche dazu, sich frei zu äußern.