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201509-EGY-43
Abdel-Rahman, er lebt nach der Flucht aus Syrien in Ägypten. ©Plan
25.09.2015 - von Janina Schümann

Flüchtlingskrise: Die Reise zur Sicherheit

Ein Blog von Abdel Rahman, einem 12 jährigen Flüchtling aus Syrien, der nun in Ägypten lebt, nachdem er dem Krieg in seinem Heimatland entkommen wollte.


„Zuhause in Syrien lebte ich mit meiner Familie in einem schönen Haus auf dem Land in einem Vorort von Damaskus.

Ein ganzes Jahr, bevor wir unser Zuhause verlassen haben, bombardierten Flugzeuge unsere Region. Wir fühlten uns sehr unsicher und hatten große Angst, auch auf dem Weg zur Schule und wieder zurück. Dann verließen wir unser Haus und gingen in die Hauptstadt Damaskus. Dort blieben wir für ein Jahr, aber es war auch nicht viel besser. Wir beschlossen, nach Ägypten zu fliehen.

Die Reise nach Ägypten war sehr lang und anstrengend. Am Tag, an dem wir uns auf die Reise machten, erwachten wir im Morgengrauen und machten uns um 5 Uhr morgens auf den Weg. Auf der Reise gab es viele Grenzen, an denen wir zur Kontrolle aufgehalten wurden. Die Soldaten hatten Waffen und machten mir Angst. Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis wir diese Grenzen überwunden haben.

Als wir an der libanesischen Grenze ankamen, war es sehr voll und die Leute standen Schlange. Ich musste weinen, als wir dort viele Stunden standen und ich war so müde. Endlich überquerten wir die Grenze und kamen am Flughafen an. Wir waren schon spät dran und es dauerte nicht mehr lang, dann würde unser Flugzeug abfliegen, aber schon wieder wurden wir zur Kontrolle gestoppt. Dann endlich stiegen wir in unser Flugzeug nach Ägypten und es hob ab.

Als wir in Ägypten ankamen, lachten uns die Menschen freundlich an und behandelten uns gut. Wir durften bleiben und erst dann war ich in der Lage, mich sicher zu fühlen und konnte schlafen.

Ich besuchte eine Schule. Es war Zeit für die Abschlussprüfungen. Mit der Hilfe der Lehrer habe ich die Prüfungen bestanden. Ich war auch Mitglied im Verein für Gemeindeentwicklung und nahm an den Aktivitäten teil. Besonders die Tagesausflüge genieße ich sehr.

Ich hoffe, dass ich eines Tages erfolgreich sein werde und dass ich in mein Land zurückkehren und beim Wiederaufbau helfen kann, nachdem so viel zerstört wurde.“