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Ecuador: Anlässlich des Welt-Mädchentages hielt die junge Aktivisten Nataly eine Rede vor der Nationalversammlung. © National Assembly of Ecuador
20.12.2017 - von Lilli Gretemeier

Erfolgsgeschichten, von denen du vielleicht noch nicht gehört hast

2017 war ein ereignisreiches Jahr – auch für die Rechte von Mädchen weltweit. Unser Kollege Philip Gonzalo Taylor aus Großbritannien hat einige Highlights zusammengetragen.


Viele Mädchen weltweit haben noch immer nicht die Chance, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Auch in diesem Jahr hat Plan International den Welt-Mädchentag zum Anlass genommen, um mit besonderen Aktionen darauf aufmerksam zu machen, dass die meisten Mädchen und Frauen noch nicht gleichberechtigt sind.

Rund um den 11. Oktober 2017 übernahmen junge Mädchen weltweit bedeutende Positionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um sich in diesen Schlüsselrollen Gehör für ihre Anliegen zu verschaffen. Die über 1000 sogenannten Takeover-Aktionen in mehr als 60 Ländern konnten nicht nur Aufmerksamkeit für die Recht von Mädchen schaffen, sondern auch das Leben einiger Mädchen weltweit verändern.

1. Ecuador: Ein Gesetz von und für Mädchen

Die Nationalversammlung Ecuadors hat ein von Mädchen verfasstes Gesetz verabschiedet. Als Teil ihrer Takeover-Aktion kamen 24 junge Frauen zusammen und haben ein Gesetz entworfen, um Gewalt an Mädchen zu beenden. Mit außergewöhnlichem Erfolg: 117 Abgeordnete stimmten für ihren Vorschlag, nur einer enthielt sich.

„Es ist wichtig, dass junge Frauen die Möglichkeit bekommen zu sagen, was sie denken. Nur so wird uns auch mal zugehört,“ fasst die junge Aktivistin Nataly zusammen und unterstreicht damit, wie wichtig es ist, dass junge Frauen die Möglichkeit bekommen, Führungspositionen zu übernehmen.

 

2. Nepalesische Mädchen werden zu Radiomoderatorinnen

Am Welt-Mädchentag übernahmen 300 Mädchen Radiostationen in ganz Nepal. 20 von ihnen sind heute als Radiomoderatorinnen angestellt und moderieren regelmäßig das Radioprogramm. Übrigens: Für 80 Prozent der Nepalesen ist das Radio die wichtigste Quelle für Nachrichten.

 

3. Die Afrikanische Union möchte mehr für die Rechte von Mädchen tun

Diese Geschichte ist etwas ganz Besonderes: Im Zuge der globalen Takeover-Aktion wurde die 13-jährige Aissata für einen Tag Präsidentin von Guinea und der Afrikanischen Union. Dabei repräsentierte sie Millionen von Mädchen, die in Afrika leben. In Gesprächen mit dem amtierenden Präsidenten Alpha Condé konnte sie ihn überzeugen, sich in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union gegen Kinderheirat einzusetzen und die Förderung von Jugendlichen in ganz Afrika voranzutreiben.

 

4. Australien: App garantiert Sicherheit beim U-Bahnfahren

Jugendbotschafterinnen von Plan International Australien konnten durchsetzen, dass die australische Metro eine App entwickelt, die für Sicherheit beim U-Bahnfahren sorgen soll. Diese soll Frauen und Mädchen helfen, auf einfache Art und Weise Belästigung zur Anzeige zu bringen und in solchen Situationen Hilfe zu rufen.

Die App soll mit Polizeistationen und Anbietern anderer öffentlicher Transportmittel vernetzt werden und ab kommenden Jahr verfügbar sein.

 

5. Mehr Geschlechtergerechtigkeit in Timor-Leste

Bedeutende Veränderungen für Mädchen müssen nicht unbedingt auf höchster politischer Ebene beginnen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Takeover-Aktion in Timor-Leste: Hier übernahmen fünf Mädchen für einen Tag den Job des Dorfvorstehers. Daraufhin verpflichteten sich die eigentlichen Vorsteher der Dörfer dazu, mehr für die Gleichberechtigung von Mädchen zu tun. Dazu unterschrieben sie eine Erklärung, die die Mädchen im Vorfeld gemeinsam formuliert hatten.

Luciana war eine der fünf Mädchen. Sie sagt: „Damit haben sich die Dorfvorsteher dazu bereit erklärt, dass Lehrer, medizinisches Personal, Polizisten und andere Beamte im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit geschult werden.“

Es bleibt noch viel zu tun

Diese Erfolge beweisen: Wenn Mädchen an Entscheidungen partizipieren dürfen und ihre Meinungen gehört werden, können sie die Welt verändern!

Jedoch wurde längst nicht genug für die Rechte von jungen Frauen und Mädchen unternommen. Bleibt zu hoffen, dass 2018 noch mehr Erfolge erreicht werden.