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Ein junges Mädchen aus Liberia bekommt eine Schluckimpfung. Noch immer sterben die meisten Kinder in Entwicklungsländern an vermeidbaren Infektionskrankheiten. ©Plan International / Vincent Tremeau
Ein junges Mädchen aus Liberia bekommt eine Schluckimpfung. Noch immer sterben die meisten Kinder in Entwicklungsländern an vermeidbaren Infektionskrankheiten. ©Plan International / Vincent Tremeau
24.01.2020 - von Verbund von NGOs

Davos: Merkels Einsatz für Kindergesundheit geht nicht weit genug

Anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos fordern acht Entwicklungsorganisationen (NGOs) Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, den deutschen Beitrag für die Impfallianz Gavi auf 700 Millionen Euro zu erhöhen. Dieses Ziel wurde verfehlt.

Beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern an, die Arbeit der Impfallianz Gavi mit 600 Millionen Euro für den Zeitraum 2021 bis 2025 zu unterstützen. Damit Gavi jedoch wie geplant weitere 300 Millionen Kinder impfen und somit acht Millionen Todesfälle verhindern kann, muss die Bundesregierung ihren Beitrag dringend auf 700 Millionen Euro erhöhen. Dies macht Plan International heute anlässlich des WEF zusammen mit der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Aktionsbündnis gegen Aids, Global Citizen, Kindernothilfe, ONE, Save the Children und World Vision nochmal deutlich und fordert:

„Merkels Zusage, Gavi in den kommenden fünf Jahren weiterhin zu fördern, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Durch dieses frühzeitige Signal werden andere Geber und Partnerländer ermutigt, mehr in Impfungen weltweit zu investieren. Allerdings stehen die angekündigten 600 Millionen Euro höchstens für ein ‘Weiter so’. Das nehmen wir nicht hin. Wenn wir bis 2030 das UN-Nachhaltigkeitsziel erreichen wollen, allen Menschen ein gesundes Leben zu ermöglichen, müssen wir bei den Kindern anfangen, die am stärksten von Armut betroffen sind. Sie mit Impfungen zu schützen, ist eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, um ihnen ein gesünderes und besseres Leben zu ermöglichen.”

Zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Gesundheit sagen die NGOs:

„Der Klimawandel wirkt sich unmittelbar auf die Gesundheit von Menschen aus, insbesondere in den ärmsten Ländern. Schon jetzt beobachten wir eine dramatische Zunahme klimabedingter Gesundheitskrisen. Vermehrt auftretende Wetterextreme wie Wirbelstürme oder Überflutungen erhöhen das Risiko von Durchfallerkrankungen, Malaria und anderen Infektionskrankheiten. Um dem entgegenzuwirken, muss die Weltgemeinschaft Ehrgeiz zeigen und viel mehr in globale Gesundheit investieren. Gavi ist eine der effektivsten Initiativen bei der Bekämpfung vermeidbarer Krankheiten. Ihr Erfolg darf nicht am Geld scheitern.”  

Die Impfallianz Gavi ist eine weltweit arbeitende öffentlich-private Partnerschaft, die seit ihrer Gründung im Jahr 2000 alle Akteure zusammenbringt, die dazu beitragen, dass jedes Kind geimpft wird. Durch die Arbeit der Impfallianz und ihren Partnern konnten seither 760 Millionen Kinder geimpft und damit langfristig 13 Millionen Leben vor potenziell tödlichen Infektionskrankheiten geschützt werden. Am 3. und 4. Juni 2020 findet in London die nächste Finanzierungskonferenz der Impfallianz statt. Mindestens 7,4 Milliarden US-Dollar sollen dort mobilisiert werden.

Das gemeinsame Positionspapier der NGOs zur Impfallianz Gavi inkl. Forderungen an die Bundesregierung finden Sie hier.