Informieren
  1. Magazin
Sie haben Fragen?
Als Jugendbotschafterin setzt sich Xylaze dafür ein, dass Kinder in den Philippinen gewaltfrei aufwachsen können. © Plan
Als Jugendbotschafterin setzt sich Xylaze dafür ein, dass Kinder in den Philippinen gewaltfrei aufwachsen können. © Plan
30.01.2017 - von Plan Redaktion

Aufwachsen ohne Gewalt

 

Früher ging die 17-jährige Xylaze aus Angst vor gewalttätigen Bestrafungen nicht gern zur Schule. Denn in den <link internal-link in den>Philippinen basiert die Erziehung von Kindern häufig auf der Anwendung von Gewalt. Mit dem Projekt <link internal-link>„Gewaltfrei Aufwachsen“ hat sich Plan International Deutschland in den Philippinen erfolgreich für Kinder wie Xylaze eingesetzt.

Schläge und Beschimpfungen sind für Mädchen und Jungen in den Philippinen keine Ausnahme, sondern als Erziehungsmethoden weit verbreitet und gesellschaftlich anerkannt. Diese Erfahrung musste auch Xylaze in der Schule machen. „Ich wurde oft von meiner Lehrerin beschimpft“, berichtet sie. „Wenn wir einen Fehler gemacht haben, mussten wir aufstehen und unsere Hand seitwärts ausstrecken. Dann legte sie mehrere Bücher auf unsere Hand. So mussten wir eine Stunde stehen bleiben, während sie den Unterricht weiterführte.“

Gewaltprävention an Schulen

Plan International Deutschland hat im Zuge des Projektes Kindern und Jugendlichen gezeigt, wie sie sich für ihr Recht auf eine gewaltfreie Erziehung einsetzen. Xylaze ist nun eine Jugendbotschafterin. „Wir wollen, dass unser Zuhause und unsere Schule sichere Orte sind, an denen sich niemand ungeliebt und vernachlässigt fühlt“, erzählt sie. „Wir haben an unserer Schule eine Jugendgruppe gegründet. In dieser organisieren wir verschiedene Veranstaltungen, um unsere Mitschülerinnen und Mitschüler über ihre Rechte aufzuklären.“ Die 60 Jugendgruppen an den verschiedenen Projektschulen haben insgesamt schon mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Im Rahmen des Projektes wurden zudem Kindesschutzkomitees an allen 60 Projektschulen gegründet. 720 Lehrkräfte und Schulleitungsmitglieder beschäftigten sich in Workshops mit der Umsetzung von Richtlinien und Maßnahmen zur Gewaltprävention.

Positive Disziplin: Erklären statt Bestrafen

Xylaze erzählt, dass sie von vielen Eltern und Lehrkräften unterstützt werden. „Positive Disziplin ist eine gemeinschaftliche Aufgabe. Wir freuen uns, dass unsere Eltern und Lehrkräfte uns zuhören und ernst nehmen.“ Im Zuge des Projektes wurden auch 60 Elterngruppen gegründet. In regelmäßigen Treffen setzten sie sich mit Methoden der gewaltfreien Erziehung auseinander: Nach dem Konzept der positiven Disziplin sollen den Kindern ihre Fehler erklärt und ihnen die Folgen ihres Handelns aufgezeigt werden. „Wir sehen deutliche Verbesserungen, aber es müssen noch mehr Kinder, Eltern und Schulen miteinbezogen werden“, sagt Xylaze. „Wir hoffen, dass eines Tages keine Kinder mehr bedroht, gedemütigt oder geschlagen werden.“

Das Plan-Projekt „Gewaltfrei Aufwachsen“ erfuhr eine große mediale Aufmerksamkeit im Land. Radio, Zeitungen und Fernsehen spielten eine besondere Rolle bei der Verbreitung des Themas. Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Regierung konnten wichtige Gesetze zum Kindesschutz auf den Weg gebracht werden.