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Vielen Familien wie Redians fehlten die Samen für die neue Saison. ©Plan
Vielen Familien wie Redians fehlten die Samen für die neue Saison. ©Plan
04.05.2017 - von Janina Schümann

Äthiopien: Redina freut sich über Regen

Redina Husine, 27 Jahre, lebt mit ihrem Mann Abdella Mohamed und ihren vier Kindern in Äthiopiens Region Oromia. Wie viele andere Haushalte in dieser Region, leben die Familien vom Anbau von Getreide auf ihren kleinen Grundstücken.


In vorherigen Jahren reichte ihre Ernte aus, um den jährlichen Nahrungsmittelbedarf zu decken. Allerdings hat die Dürre des Klimaphänomens El Nino 2015 - 2016, dazu geführt, dass Redina und ihre Familie in den letzten zwei Jahren nichts zum Ernten hatten.

„Wir haben jährlich mehr als 12 Zentner Mais, Weizen und Sorghum* geerntet. Aber nach den letzten zwei aufeinanderfolgenden Jahren wurde es schwer, auf dem ausgetrockneten Boden anzubauen“, sagt Regina. „Die Sonne ist zu heiß und wir haben kein Wasser, auch nicht im Fluss. Wir können es uns nicht leisten, unsere Kinder zweimal am Tag zu ernähren. Das einzige Essen, das wir unseren Kindern geben können, ist täglich einmal Brot.“

In vielen Gemeinden wie Redinas, sind die Samenreserven zur Neige gegangen und viele Familien aßen die Samen, um zu überleben. Ihr sinkendes Einkommen hindert sie daran, mehr Samen zu kaufen, um neues Getreide für das Folgejahr anzupflanzen.

Trotz der internationalen Nothilfe auf die Dürre letztes Jahr erholt sich das afrikanische Land nur langsam. Vor allem in den Gebieten, in denen die Ernten aufgrund der verzögerten und unregelmäßigen Frühlingsregen, unterdurchschnittlich waren.

„Als ich ein Kind war, haben unsere Eltern solche Krisen gehandhabt, indem sie ihr Vieh verkauften. Aber unser Vieh ist viel zu schwach, so dass wir keine Käufer finden. Ich habe als kein Geld, um Samen für die nächste Saison zu kaufen“, erklärt Redina.

Plan Internationals Notfallprogramm arbeitet zusammen mit dem Landwirtschaftsbüro West Hararghe, um Saatgut an Bauernfamilien in zwei von der Dürre betroffenen Gebieten zu verteilen, um den Gemeinden wieder eine bessere Ernte zu sichern.

Nach langer Zeit fing es vor ein paar Tagen dann endlich an zu regnen und die Samen, die Redina und und Abdella von Plan International erhalten haben, können nun gesät werden. Abella bereitet das Land vor und Redina hat Hoffnung, dass es im nächsten Jahr besser wird.

„Ich freue mich sehr, über unser Feld zu gehen, um die Samen zu pflanzen. Jetzt haben wir endlich Samen zu säen!“, ruft Redina aufgeregt.

(*Sorghum ist ein Getreide und wird in Entwicklungsländern überwiegend von Kleinbauern angebaut. Es ist dort ein wichtiges Grundnahrungsmittel.)