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Ein Junge mit seinem neuen Dreirad-Rollstuhl in Borno, Nigeria.

Inklusion von Kindern mit Behinderung: Chancengleichheit und Vielfalt

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen, mit oder ohne Behinderung, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft Benachteiligungen von Bevölkerungsgruppen wahrnimmt und abbaut. Alle Menschen sollen in der Schule, bei der Arbeit und in ihrer Freizeit gleiche Rechte und Chancen haben.

Erklärung zum Begriff

"Inklusion" kommt vom lateinischen Begriff "includere", das "einschließen" oder "einbeziehen" bedeutet.

Was ist Inklusion und warum ist sie wichtig?

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Chancen haben, egal ob sie mit Behinderungen leben oder nicht. Das gilt für ihre Freizeit, die Schule und die Arbeit. Auf dieser Seite geht es konkret um die Inklusion von Kindern und Jugendlichen. Wenn es zum Beispiel mehr Rampen gibt, können Kinder im Rollstuhl besser am sozialen Leben teilnehmen.

Kinder mit Behinderungen sollen dieselben Bildungschancen haben wie andere Kinder. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder mit und ohne Behinderungen zusammen in der Schule lernen. Natürlich muss der gemeinsame Unterricht auch inklusiv gestaltet werden.

Zurzeit können leider viele Kinder mit Behinderungen nicht zur Schule gehen, insbesondere in Ländern des globalen Südens.
Schulbesuch weltweit

Zurzeit können leider viele Kinder mit Behinderungen nicht zur Schule gehen, insbesondere in Ländern des globalen Südens. Sie werden oft ausgeschlossen. 

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Schulbesuch weltweit

Laut UNESCO gehen bis zu 98 Prozent der Kinder mit Behinderungen in Ländern mit niedrigem Einkommen nicht zur Schule. Dabei haben Kinder ein Recht darauf, in die Schule zu gehen. In der Schule lernen sie die Dinge, die sie brauchen, um später ein gutes Leben führen zu können.

Die Vereinten Nationen (UN) haben zum Thema Inklusion die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschlossen
Internationale Richtlinien

Die Vereinten Nationen (UN) haben zum Thema Inklusion die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschlossen

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Internationale Richtlinien

Sie wird auch UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) genannt. Fast alle Staaten der Welt sind dem Abkommen inzwischen beigetreten, so auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Mehr erfahren: Kostenloser Comic zum Thema

Dieser Comic erzählt die spannende Geschichte von Nadia, die als kleines Kind an Polio (Kinderlähmung) erkrankt.

Der Comic vermittelt anschaulich, vor welchen Herausforderungen Kinder mit Behinderungen in vielen Ländern stehen. 

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Wie können wir Inklusion unterstützen?

Wenn Kinder gemeinsam lernen, sprechen wir vom inklusiven Unterricht.

Inklusion von Kindern und Jugendlichen kann nur funktionieren, wenn wir uns alle dafür einsetzen. Das gilt in der Schule genauso wie im Sportverein, im Job oder in der Freizeit.

Eine wichtige Bedingung für Inklusion ist Barrierefreiheit. Es sollte keine Hindernisse geben, die Kinder mit Behinderungen einschränken.

  • Hindernisse können zum Beispiel Treppen sein, Hindernisse in der Kommunikation und im Zugang zu Informationen.
  • Manchmal sind die Barrieren auch im Kopf, denn einige Menschen haben Vorurteile gegenüber Kindern mit Behinderungen.

Um Inklusion zu unterstützen, müssen wir diese Hindernisse aus dem Weg räumen. Bei Gebäuden sollten es neben den Treppen auch Aufzüge und Rampen geben. Schulen müssen sicherstellen, dass auch Kinder, die sich schwer bewegen können, in die Klassenzimmer und andere wichtige Räume kommen können. Das Gleiche gilt für Kinder, die nicht gut sehen oder hören können. Alle Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Information und freie Meinungsbildung. Daher ist es wichtig, Unterrichtsmaterialien für einen inklusiven Unterricht zur Verfügung zu stellen und auch im Internet auf die Barrierefreiheit zu achten.

Wie kann Bildung die Inklusion fördern?

Bildung kann Inklusion fördern. Wenn Kinder mit und ohne Behinderungen zusammen lernen, verstärken sich auch ihre sozialen Fähigkeiten. Hier sprechen wir von inklusiver Bildung. Kinder mit Behinderungen sind so von Anfang an aktiver Teil der Gesellschaft. Gleichzeitig lernen alle Schüler:innen im inklusiven Unterricht, sich besser zu verstehen und Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Icon: Schulungen für Lehrkräfte

Eine weitere Herausforderung besteht darin, Lehrer:innen auszubilden und zu schulen. So stellen wir sicher, dass sie in der Lage sind, die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zu verstehen und darauf einzugehen. Damit übergreifender inklusiver Unterricht möglich wird, müssen die verschiedenen Bildungseinrichtungen besser zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.

Icon: Sprechblasen

Um inklusive Bildung zu erreichen, müssen sich allerdings auch die Einstellungen der Menschen ändern. Es müssen bessere Bedingungen geschaffen werden, um die Teilhabe von Kindern mit Behinderungen zu ermöglichen. Das heißt, dass Schulen und der Unterricht barrierefrei gestaltet werden müssen. Nur so gelingt eine schulische Inklusion und die Förderung der bedürftigen Kinder und Jugendlichen.

 

Es ist grundsätzlich wichtig, dass alle erkennen, dass jedes Kind individuelle Bedürfnisse hat und dass eine flexible und einzigartige pädagogische Unterstützung erforderlich ist, um sie bestmöglich zu unterstützen. Eine ganzheitliche, inklusive Umgebung ist sehr wichtig.

Plan International macht sich für die Förderung von Kindern mit Behinderung stark

Wir von Plan International sind als Kinderrechtsorganisation seit mehr als 80 Jahren weltweit aktiv. Wir setzen uns dafür ein, dass Mädchen und Jungen gestärkt werden und ihre Rechte durchsetzen können. Wir arbeiten dafür mit Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen.

  • Wir stellen sicher, dass unsere Projekte auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen angepasst sind.
  • Außerdem schulen wir unsere Mitarbeiter:innen vor Ort, damit sie die Inklusion und Einbindung von Kindern mit Behinderungen vereinfachen können. Dazu gehört auch die Aufklärung der ganzen Gemeinde und vor allem der Eltern.

Das haben wir mit unserem Projekt in "Sichere und inklusive Schulen" Nepal erreicht:

  • Wir haben die Klassenzimmer in 80 Schulen der Projektregion renoviert und kindgerecht ausgestattet. Zudem gibt es nun 40 Prozent mehr inklusive Klassenräume im Projektgebiet.
  • Auch der Bau von 17 barrierefreien und geschlechtergerechten Toiletten in den Schulen, von denen jedes Jahr 5.238 Kinder profitieren, hat dazu bei getragen, Mädchen und Kindern mit Behinderungen einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Denn nun können Mädchen auch während ihrer Menstruation am Unterricht teilnehmen.
  • Darüber hinaus statteten wir 54 Schüler:innen mit Behinderungen mit den auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lern- und Lesematerialien aus, sodass sie gemeinsam mit den anderen Kindern einen inklusiven Unterricht besuchen konnten. 
  • Zudem veranstalteten wir Aufklärungsveranstaltungen und Diskussionsrunden mit Eltern und anderen Gemeindemitgliedern zu den Themen Inklusion sowie gleichberechtigte Teilhabe und Kinderschutz.