Heller Raum mit modernen Stühlen und Bücherwand, der eine gemütliche Gesprächsatmosphäre vermittelt.
Symbolbild aus einem anderen Projekt.

YTC – YouthTraumaCare

Laut Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge war 2024 die Mehrheit derjenigen, die das erste Mal einen Asylantrag stellen, jünger als 30 Jahre alt und die größte Gruppe unter ihnen waren Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Schutzsuchende Jugendliche werden oft sehr früh Zeug:innen menschengemachter Gewalt oder erleben diese als direkt gegen sie gerichtet. Viele Betroffene sind deshalb psychisch stark belastet und leiden unter Traumafolgestörungen.

Ausbau psychosozialer Unterstützungsangebote für schutzsuchende Kinder und Jugendliche

Um psychosoziale Zentren (PSZ), die diese Zielgruppe mit sprachmittelungsgestützten psychosozialen und therapeutischen Angeboten multiprofessionell versorgen, zu fördern, haben sich Plan International Deutschland e.V., die BAfF - Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e. V., das PSZ Refugium Freiburg des Caritasverbandes Freiburg-Stadt e. V., Mosaik Leipzig – Kompetenzzentrum für transkulturelle Dialoge e.V., das PSZ Düsseldorf e.V. und das PSZ refugio thüringen e.V. zu einer Kooperation zusammengeschlossen und arbeiten seit Juli 2025 gemeinsam in dem Projekt YouthTraumaCare. Damit werden psychosoziale Unterstützungsangebote für schutzsuchende Kinder und Jugendliche ausgebaut. Das Projekt zielt darauf ab, eine psychosoziale Entlastung, Stabilisierung und Stärkung des Wohlergehens schutzsuchender drittstaatsangehöriger Kinder und Jugendlicher zu fördern.

Ziel des Projekts ist es, die psychosoziale Unterstützung für schutzsuchende Kinder und Jugendliche aus Drittstaaten in Deutschland zu verbessern. Junge Schutzsuchende haben oft schwere Traumata durch Gewalt, Krieg, Verluste oder Misshandlungen erlebt und sind auch nach ihrer Ankunft in Deutschland belastenden Lebensumständen ausgesetzt. Das erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörungen, Angsterkrankungen und Depressionen. Der Bedarf an spezialisierten, kinder- und jugendspezifischen Hilfsangeboten ist daher hoch.

Das Projekt YouthTraumaCare trägt dazu bei, kinderfreundliche Unterstützungsangebote wie Beratung, Stabilisierung sowie Kurz- und Langzeittherapien in psychosozialen Zentren aufzubauen oder auszubauen. Ziel ist es, die Versorgungssituation für schutzsuchende Kinder und Jugendliche insgesamt zu verbessern und ihre psychische Gesundheit nachhaltig zu stärken. YouthTraumaCare fördert die Schaffung stabiler Versorgungsstrukturen in mehreren psychosozialen Zentren, sensibilisiert Entscheidungsträger:innen für die Bedürfnisse der Zielgruppe und trägt damit zu ihrem Schutz und Wohlbefinden bei.

Das Projekt in der Übersicht

Projekttitel:
YouthTraumaCare: Ausbau psychosozialer Unterstützungsangebote für schutzsuchende Kinder und Jugendliche

Projektregion:
Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg 

Projektlaufzeit:
01.07.2025 bis 30.06.2028 

Ziele:
Das Ziel besteht darin, den Zugang zu altersgerechter psychosozialer Unterstützung langfristig zu verbessern und das Wohlergehen von geflüchteten Kindern und Jugendlichen (bis 24 Jahre) sowie ihren Familien aus Drittländern in Deutschland zu stabilisieren und zu stärken. Der Zugang zu entsprechenden Angeboten langfristig gefördert und geeignete Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung solcher Angebote geschaffen werden.

Maßnahmen:

  • Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die stark belastende Erfahrungen gemacht haben, werden in den psychosozialen Zentren durch alters- und gendergerechte psychosoziale und psychotherapeutische Angebote versorgt.
  • Ein Leitfaden zum Aus- und Aufbau von Angeboten für Kinder und Jugendliche in psychosozialen Zentren wird erarbeitet, um den bedarfsgerechten Ausbau der Unterstützungsangebote zu sichern.
  • Räume für den Austausch über bewährte Konzepte und Tools werden geschaffen.
  • Politische Entscheidungsträger:innen und die (Fach-)Öffentlichkeit werden für die Bedarfe migrationsspezifischer, psychotherapeutischer und psychosozialer Angebote für schutzsuchende Kinder und Jugendliche sensibilisiert.

Was wir für den Projekterfolg tun

In den psychosozialen Zentren erhalten traumatisierte Kinder, Jugendliche und ihre Familien bedarfsgerechte psychosoziale und psychotherapeutische Unterstützung. Diese umfasst psychosoziale Clearinggespräche zur Klärung des Behandlungs- und Unterstützungsbedarfs, Kriseninterventionen, traumasensible therapienahe Beratungen, Psychotherapie und übersetzungsgestützte Gruppenangebote.

Zur Verbesserung der Versorgung traumatisierter Kinder und Jugendlicher wird Öffentlichkeitsarbeit geleistet und Vernetzungen mit weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgebaut, die sich mit diesem Thema beschäftigen. In der Projektlaufzeit finden Austauschtreffen zwischen lokalen Akteuren wie Schulen, Unterkünften, Beratungsstellen, Kliniken, politischen Akteur:innen und Jugendämtern statt, die zu diesem Thema arbeiten. Zur weiteren Vernetzung der Fachöffentlichkeit und zur Sensibilisierung von Entscheidungsträger:innen in Politik und Verwaltung wird ein Fachtag organisiert, um den Diskurs über die Notwendigkeit eigenständiger Kinder- und Jugendangebote in psychosozialen Zentren zu stärken.

Um qualitativ hochwertige Beratungsangebote durchführen zu können, konzentriert sich das Projekt darauf, die Kompetenzen und Expertisen der unterschiedlichen Partnerorganisationen zu bündeln und gemeinsam einen Leitfaden zu psychosozialer Unterstützung und Betreuung von schutzsuchenden Kindern und Jugendlichen zu erarbeiten. Dadurch sollen auch weitere PSZs bei der Entwicklung eigener Angebote unterstützt werden.

Außerdem wird durch interne Schulungen zu kinderfreundlichen Feedbackmechanismen sowie zu gendertransformativer, inklusiver und nichtdiskriminierender Arbeit ein Rahmen geschaffen, in dem die Partnerorganisationen ihre Expertise gemeinsam weiterentwickeln können. Damit wird das Augenmerk auf die besonderen Schutzbedürfnisse von schutzsuchenden Kindern und Jugendlichen gelenkt.

Förderung und Kooperation

Blaues Rechteck mit gelbem Sternenkranz und dem Schriftzug „Finanziert von der Europäischen Union“.

Ein Kooperationsprojekt von:

Unsere Implementierungspartner:

BAfF e.V. https://www.baff-zentren.org/

PSZ Refugium Freiburg https://www.refugium-freiburg.de/

Mosaik Leipzig – Kompetenzzentrum für transkulturelle Dialoge e.V. https://mosaik-leipzig.de/

PSZ Düsseldorf e.V. https://psz-duesseldorf-neu.de/

Refugio Thüringen e.V. https://www.refugio-thueringen.de/