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Ein Großteil der Kinder ist unterernährt, es fehlen Lebensmittel und Medikamente. © Plan Internation
Ein Großteil der Kinder ist unterernährt, es fehlen Lebensmittel und Medikamente. © Plan Internation
03.08.2018 - von Plan Redaktion

Hunderttausenden Kindern in Äthiopien droht der Hungertod

Plan International leistet in den Flüchtlingscamps Nothilfe.

In den Flüchtlingscamps im Süden Äthiopiens sind eine halbe Million Kinder akut von Hunger und Krankheiten bedroht. Die Situation hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschlechtert. Die Hilfsorganisation Plan International warnt: Wenn wir nicht schnell handeln, steht das Leben hunderttausender Kinder auf dem Spiel. „Es gibt nicht genügend Essen, kein sauberes Wasser, keine Medikamente und zu wenig Toiletten. Außerdem fehlt es an Kleidung, Decken oder Matratzen, sodass die Kinder nachts auf dem verdreckten Boden schlafen müssen“, sagt Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland.

Auslöser ist ein bewaffneter Konflikt zwischen rivalisierenden ethnischen Gruppen, der im Frühjahr eskalierte. Seit April strömten fast eine Million Menschen in die völlig überfüllten Flüchtlingscamps in den Bundesstaaten Gedeo und West-Guji, die außerhalb der Konfliktzonen im Süden des Landes liegen. Besonders schlimm ist die Situation für die etwa 500.000 Kinder, die knapp die Hälfte der Geflüchteten ausmachen. Jeden Tag müssen hunderte von ihnen wegen schwerer Unterernährung oder Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung behandelt werden. Am meisten gefährdet sind Babys und Kleinkinder unter fünf Jahren. „Viele von ihnen befinden sich in einem sehr kritischen Zustand“, sagt Maike Röttger. Aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen breiten sich Krankheiten rasend schnell aus. Die meisten Kinder können jedoch nicht behandelt werden, weil es keine Medikamente gibt. Gleichzeitig fehlen Nahrungsergänzungsmittel, um akute Unterernährung zu bekämpfen.

Plan International ruft die internationale Staatengemeinschaft deshalb auf, umgehend Hilfe zu leisten und dringend benötigte Hilfsgüter wie Lebensmittel und Medikamente zur Verfügung zu stellen. Geschäftsführerin Maike Röttger: „Wenn wir jetzt nicht schnell reagieren, steht das Leben hunderttausender Kinder auf dem Spiel.“

Dramatisch ist die Situation auch für schwangere Frauen und Mütter. Weil es nicht genügend Lebensmittel gibt, haben sie keine Milch, um ihre Kinder zu stillen. Eine junge Mutter, die vor zwei Monaten mit ihrer Familie aus ihrem Dorf fliehen musste, berichtet: „Alles, was wir zu essen haben, ist etwas getrockneter Mais. Ich habe erlebt, wie Kinder vor meinen Augen verhungert sind. Ich habe große Angst davor, dass ich mein Baby nicht ernähren kann.“

Plan International leistet in den Flüchtlingscamps in Äthiopien Nothilfe und versorgt die Menschen dort mit Lebensmitteln, Medikamenten, medizinischem Equipment und Hygiene-Sets. Außerdem richtet Plan spezielle Schutz-Zonen für Kinder ein und unterstützt den Bau von geschlechtergetrennten Toiletten. Für die Hilfskräfte werden Gesundheits-, Hygiene- und Ernährungs-Schulungen durchgeführt, um die medizinische Situation zu verbessern.


Ein Großteil der Kinder ist unterernährt, es fehlen Lebensmittel und Medikamente. © Plan International

Ein Großteil der Kinder ist unterernährt, es fehlen Lebensmittel und Medikamente. © Plan International

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In den Camps herrschen katastrophale Bedingungen: es gibt kein sauberes Wasser, keine Matratzen und zu wenig Kleidung. © Plan International

In den Camps herrschen katastrophale Bedingungen: es gibt kein sauberes Wasser, keine Matratzen und zu wenig Kleidung. © Plan International

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Um die riesige Anzahl Geflüchteter unterbringen zu können, werden zum Teil halbfertige Gebäude als Notunterkünfte eingesetzt. © Plan International

Um die riesige Anzahl Geflüchteter unterbringen zu können, werden zum Teil halbfertige Gebäude als Notunterkünfte eingesetzt. © Plan International

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Die Notunterkünfte sind völlig überfüllt, immer wieder breiten sich Krankheiten aus. © Plan International

Die Notunterkünfte sind völlig überfüllt, immer wieder breiten sich Krankheiten aus. © Plan International

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