Unser Projekt hilft Mädchen in Indien, ein finanziell unabhängiges Leben zu führen.
Unser Projekt hilft Mädchen in Indien, ein finanziell unabhängiges Leben zu führen. © Plan. Bild stammt aus einem ähnlichen Plan-Projekt in Indien.

Förderung der Gleichberechtigung

Das Projekt in der Übersicht

Projektregion:
Rajasthan, Uttarakhand und Delhi (Indien)

Projektlaufzeit:
Juni 2012 – Januar 2016

Ziel:
Das Bewusstsein für die Rechte von Mädchen und Frauen soll gestärkt werden.

Maßnahmen:

  • Schulungen zum Thema "Gleichberechtigung der Geschlechter"
  • Aufklärungsarbeit bei Gemeindetreffen
  • Ausbildung von Jugendlichen als Botschafter für die Gleichberechtigung

Was uns in Indien erwartete

Mädchen werden zu Kinderrechten und Gleichberechtigung informiert. © Plan/Bernice Wong. Bild stammt aus einem ähnlichen Plan-Projekt in Indien.
Mädchen werden zu Kinderrechten und Gleichberechtigung informiert. © Plan/Bernice Wong. Bild stammt aus einem ähnlichen Plan-Projekt in Indien

Fehlende Gleichberechtigung und soziale Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen sowie Jungen und Mädchen gehören zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen im heutigen Indien. Traditionelle Praktiken und die geringe Wertschätzung von Frauen und Mädchen führen dazu, dass sie häufig von Gewalt betroffen sind. Kinderheirat ist weit verbreitet. Die traditionelle Verpflichtung zur Zahlung einer Mitgift macht Mädchen zu einer großen finanziellen Belastung für ihre Familie. Überdurchschnittlich häufig werden weibliche Föten abgetrieben und daher wesentlich mehr Jungen als Mädchen geboren. Aktuell kommen im landesweiten Durchschnitt auf 1.000 Männer und Jungen nur 914 Frauen und Mädchen. In einigen Regionen ist dieses Missverhältnis noch gravierender, wie beispielsweise in Delhi: Dort kommen auf 1.000 Jungen nur 866 Mädchen. Gesetzliche Regelungen, welche die Mitgift, Kinderheirat und die Bestimmung des Geschlechts während der Schwangerschaft verbieten, werden insbesondere in ländlichen Gebieten weitgehend ignoriert.

In der ersten Phase dieses Projektes hat Plan bereits verschiedene Aktivitäten zur Förderung der Gleichberechtigung in den Programmgebieten Rajasthan und Uttarakhand durchgeführt. Erfolge zeigen sich vor allem darin, dass inzwischen 93 Prozent der Männer im Projektgebiet – anstatt zuvor nur 47 Prozent – davon überzeugt sind, dass auch Mädchen Sekundarschulbildung erhalten sollten. Gleichzeitig stieg die Zahl der Mädchen, die eine weiterführende Schule besuchen, um 17 Prozent.

Die Projektziele

Mädchen und Jungen lernen, die traditionelle Rollenverteilung in Frage zu stellen. © Plan
Mädchen und Jungen lernen, die traditionelle Rollenverteilung in Frage zu stellen. © Plan

Ziel dieser zweiten Phase des Projektes ist es, weitere positive Verhaltensänderungen in den Gemeinden zu bewirken und so zu mehr Gleichberechtigung zu gelangen. Insgesamt soll das Bewusstsein für die Rechte von Mädchen und Frauen weiter gestärkt werden. Um dies zu erreichen, bildet Plan Jugendliche als Botschafterinnen und Botschafter für die Gleichberechtigung aus und fördert zudem die Beteiligung von Frauen in den Institutionen der lokalen Selbstverwaltung. Im Mittelpunkt der thematischen Aufklärung stehen darüber hinaus das Recht der Mädchen auf Schutz vor Gewalt und früher Verheiratung, ihr Recht auf Bildung sowie der Schutz vor der gezielten Abtreibung weiblicher Föten.

Durch die Arbeit mit Jugendgruppen bindet Plan 1.200 Jugendliche aus Uttarakhand und 300 Jugendliche aus Rajasthan in die Projektaktivitäten mit ein. Die Hälfte dieser Jugendlichen sind Mädchen. In Schulungen erfahren 180 gewählte Gemeindevertreterinnen und -vertreter, welche Bedeutung die Gleichberechtigung der Geschlechter für ihre politische Arbeit hat. Zudem werden sich rund 14.000 Gemeindemitglieder während gemeinsamer Treffen regelmäßig mit dem Thema Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzen.

In sechs Slums der Metropole Delhi arbeitet Plan bereits für die finanzielle Stärkung von rund 10.000 Frauen. Maßnahmen der Projektarbeit sind beispielsweise Finanzschulungen, Selbsthilfegruppen und die Vermittlung von Mikrokrediten. Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit fließen in das aktuelle Projekt mit ein. Sie ergänzen die geplanten Maßnahmen und stärken die Stellung der Frauen in den Gemeinden.

Der Zwischenbericht