Sichere Städte für Mädchen

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Das ist der Projektrahmen

Projektregion:
Hanoi

Projektlaufzeit:
Januar 2016 – Juni 2020

Ziele:

  • erhöhte Sicherheit und mehr autonome Bewegungsfreiheit für Mädchen in Städten
  • besserer Zugang für Mädchen zu öffentlichen Räumen und Plätzen
  • mehr Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln
  • mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Mädchen bei der Gestaltung und Entwicklung ihrer Stadt

Maßnahmen:

  • Safety Walks, bei denen Jugendliche gefährliche Orte in ihrer Stadt dokumentieren und sie anschließend an die Behörden kommunizieren
  • Zusammenarbeit mit öffentlichen Verkehrsbetrieben für mehr Sicherheit in Bussen und Bahnen
  • Stärkung der Partizipation von Mädchen, damit sie Einfluss auf Politik und Stadtplanung nehmen
  • Gründung von Jugendclubs, in denen Mädchen und Jungen lernen, wie sie sich für ihre Rechte einsetzen

      Was uns in Vietnam erwartete

      Mädchen sollen ohne Gefahr Bus fahren oder andere öffentliche Verkehrsmittel nutzen können.
      Mädchen sollen ohne Gefahr Bus fahren oder andere öffentliche Verkehrsmittel nutzen können. © Plan International / Hartmut Schwarzbach

      Tagtäglich erfahren Mädchen und junge Frauen in Großstädten sexuelle Belästigung, Diskriminierung und Gewalt. In einer Studie, die wir von Plan im Jahr 2012 in den Projektregionen durchführten, berichteten Mädchen von ihrer Angst vor allem in Bussen, auf dunklen Straßen und öffentlichen Plätzen. In Delhi gaben 54 Prozent der Mädchen an, in öffentlichen Verkehrsmitteln oft sexuell belästigt zu werden; in Kampala sagten 80 Prozent der Mädchen, dass sie sich an öffentlichen Plätzen nicht sicher fühlten. Sie verwiesen auch darauf, dass sie kaum Zugang zu Polizei oder Sicherheitskräften hätten. In diesem Kontext haben wir gemeinsam mit unseren Partnern im Februar 2014 das „Urban Programme – Sichere Städte für Mädchen und Frauen“ ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein global konzipiertes, lokal durchgeführtes Programm, das auf die Ziele unserer Kampagne für Gleichberechtigung, Girls Get Equal, einzahlt. Im Januar 2016 erarbeiteten wir, basierend auf den guten Ergebnissen und Erfahrungen des Programms, die Ziele und Inhalte für die zweite Phase des Projektes. Sie baut auf den alltäglichen Erfahrungen von Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren in Großstädten auf.

      Zusammen mit den Projektteams planen und gestalten Mädchen die Maßnahmen aktiv mit, die ihr Lebensumfeld sicherer machen sollen. In regelmäßigen Treffen mit Stadträten und Regierungsvertretern stellen sie die Gefahren dar, denen sie in ihren Stadtvierteln begegnen. Sie machen Vorschläge zu Verbesserungen in der Stadtplanung und informieren, welche bisherigen Aktionen gut funktionieren und wo die Sicherheit für Mädchen und Frauen erhöht werden muss. Dabei stützen sich die Jugendlichen auf die Ergebnisse sogenannter Safety Walks. In diesen dokumentieren sie – schriftlich und mit Kameras ausgerüstet – die Straßen und Plätze in ihrem Stadtteil, die sie als unsicher oder gefährlich einstufen. So erstellen sie Karten ihres Wohngebiets und melden der Polizei die Brennpunkte, die sie dabei entdecken. Mit Hilfe von Bewertungsbögen dokumentieren die Mädchen und andere Gemeindemitglieder regelmäßig die Qualität der städtischen Dienste im Hinblick auf den Schutz und die Sicherheit von Mädchen. Dies ermöglicht es den Projektteams, Fortschritte zu beobachten und Vorschläge für weitere Verbesserungen zu machen. Zusätzlich sorgen Kampagnen für eine Sensibilisierung der Bevölkerung und tragen das Thema weiter in die Öffentlichkeit. So werden Familien und Gemeindemitglieder mobilisiert, sich ebenfalls für mehr Sicherheit in ihrem Stadtteil und den Schutz von Mädchen und Frauen einzusetzen.

      Gemeinsam mit den Betreibern von öffentlichen Verkehrsmitteln erarbeiten die Jugendlichen konkrete Handlungsempfehlungen, um sexuelle Belästigung in Bussen, Bahnen und Taxis zu reduzieren. Besonders Bus- und Taxifahrer sowie Reisende werden gezielt angesprochen. Durch Infoblätter und Plakate werden sie aufgefordert, Zivilcourage zu zeigen und Mädchen in prekären Situationen zu unterstützen. Ziel ist es, gemeinsam für Aufklärung zu sorgen und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für Mädchen und junge Frauen sicherer zu machen. Zusammen mit unseren Partnern führen wir zudem eine Studie zur Organisation und zum Aufbau von formellen und informellen Verkehrsmittelnetzen in allen drei Städten durch. So sollen weitere Risiken für Mädchen und Frauen erkannt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen erarbeitet werden.

      Plan-Jugendclubs bieten Mädchen einen geschützten Raum, um Erfahrungen auszutauschen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Dort informieren sie sich gegenseitig über Themen zu ihrer Sicherheit oder Gefahren, die sie bei ihren Safety Walks entdecken. In den Mädchenclubs stärken sie ihre argumentativen Fähigkeiten und Führungskompetenzen, und lernen, wie sie sich für ihr Recht auf Partizipation und körperliche Unversehrtheit einsetzen können. In Gruppen und unter Leitung von geschulten Trainerinnen und Trainern beschäftigen sich Jungen und Mädchen mit Geschlechterrollen, Sexualität,gewaltfreier Kommunikation und Gleichberechtigung. Jungen können anschließend lernen, wie sie ihr Wissen über Gleichberechtigung und den Abbau von traditionellen Männlichkeitsbildern auch an andere Jugendliche weitergeben.

      Die Projektziele

      Mit diesem Projekt wollen wir Mädchen stärken, damit sie ihre Rechte einfordern und so für mehr Sicherheit in ihrem Lebensumfeld eintreten können. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten zur Partizipation von Mädchen und Jungen bei der Gestaltung und Entwicklung ihrer Stadt verbessert werden. Der Schwerpunkt der Projektaktivitäten liegt dabei auf den Armenvierteln und Slums der drei Metropolen Delhi, Hanoi und Kampala. Dort, wo Mädchen in beengten Verhältnissen leben und einem besonders hohen Risiko von Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind, wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich Mädchen in ihrem Viertel sicher bewegen und ohne Gefahr Bus fahren oder andere öffentliche Verkehrsmittel nutzen können. Rund 9.300 Mädchen und 8.400 Jungen im Alter von 13 bis 18 Jahren wirken aktiv daran mit, Bewohnerinnen und Bewohner für die Gefahren zu sensibilisieren, denen Mädchen in der Stadt ausgesetzt sind.

      Aktuelle Projektbeschreibung