Foto © Plan International / Izla Bethdavid

Noch immer ein Tabu: Weibliche Genitalverstümmelung

von Stiftung Hilfe mit Plan

Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit sind an den Genitalien beschnitten. Darauf macht der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung jedes Jahr am 6. Februar aufmerksam. Auch Plan International und die Stiftung Hilfe mit Plan rücken die gravierende Menschenrechtsverletzung rund um diesen Tag einmal mehr in den Fokus.

Auch im 21. Jahrhundert ist die die grausame Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM/C*) noch immer weit verbreitet – und in vielen Ländern weiterhin mit Tabus behaftet. Die betroffenen Frauen und Mädchen leiden meist ihr Leben lang unter den Folgen. Eine von ihnen ist Hawa* aus Mali, die auf Drängen ihrer Großmutter im Alter von vier Jahren beschnitten wurde. Im folgenden Video berichtet sie eindrücklich, wie sie dieses Erlebnis traumatisiert hat und fordert: Wir müssen alles tun, um diese anhaltende Praktik zu beenden!

Seit nunmehr 20 Jahren setzt sich Plan International gegen weibliche Genitalverstümmelung ein, unter anderem in Ägypten, Äthiopien, Burkina Faso, Guinea, Guinea-Bissau, Mali und Sierra Leone. Aber auch in Deutschland, wo aktuell schätzungsweise rund 75.000 Betroffene leben und mehr als 20.000 Mädchen als gefährdet gelten, ist die Organisation seit vielen Jahren aktiv. Unter anderem hat Plan International Deutschland Informationsmaterial in mehreren Sprachen entwickelt sowie einen Schutzbrief initiiert, der auf Bundesebene erhältlich ist und den Familien mit in ihre Herkunftsländer nehmen können, um ihre Töchter davor zu bewahren, beschnitten zu werden. Auch der Stiftungsfamilie liegt das Thema „Weibliche Genitalverstümmelung (FGM/C)“ sehr am Herzen und so fördern wir regelmäßig Plan-Projekte, die sich für die Beendigung der Praxis stark machen. Aktuell unter anderem in Mali, aber auch in unseren aktuellen Projekte in Malawi und Burkina Faso spielt das Thema FGM/C eine Rolle.

* FGM/C = Female Genitale Mutilation/Cutting

"Aufklärung und Prävention funktionieren am besten in einem starken Verbund. Wir haben es uns darum zur Aufgabe gemacht, die Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam mit Partnerorganisationen voranzutreiben."

Edell Otieno-Okoth, Referentin für das Thema weibliche Genitalverstümmelung bei Plan International Deutschland

Sie möchten sich gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM/C) engagieren? Dann sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.

Julia Hammer & Team

Engagementberatung
Tel.: 040 / 607 716 - 260
E-Mail: info@stiftung-hilfe-mit-plan.de

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