Besuchsberichte unserer Patinnen und Paten
Es ist immer ein ganz besonderes Erlebnis, wenn unsere Patinnen und Paten ihre Patenkinder in den Projektgebieten besuchen. Auch wenn man vorher bereits geschrieben und sich etwas ausgetauscht hat, ist es für viele ein Highlight, alles vor Ort zu sehen und hautnah zu erleben. Die ganze Gemeinde freut sich über den Besuch und so erleben unsere Patinnen und Paten gemeinsam mit ihren Patenkindern und deren Familien eine unvergessliche Zeit. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Stöbern durch die Patenbesuchsberichte.
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Patenkindbesuch bei Arcanjela Gloria in Timor Leste (Osttimor)
Geschrieben am 11.10.2023 von Wilhelm N.
Freudige Erwartungen…
Wir, das sind mein Vater Wilhelm und ich, Katharina, sind in die Berge Osttimors gereist. Osttimor, auf Portugiesisch Timor-Leste, ist ein kleines Land, das seit 2002 nach fast 30-jähriger indonesischer Besetzung wieder unabhängig ist. Um unser Patenkind Arcanjela zu besuchen, sind wir von der nördlich gelegenen Hauptstadt Dili in das südlich gelegene Ainaro gereist. Die Autofahrt dahin war ein Abenteuer. Laut Google Maps sind es nur 110 Kilometer von Dili in den Süden. Doch werden dafür 3 Stunden Zeit berechnet, die bei uns keinesfalls ausgereicht haben. Zum Glück hatten wir Belchior als Begleiter von Plan International dabei, sowie Roger als erfahrenen Autofahrer. Denn die Infrastruktur in Timor-Leste ist sehr schlecht ausgebaut und hält den Regenzeiten nicht stand.
Die Motivation, Arcanjela zu besuchen, ist schon bei der Überlegung, eine Patenschaft zu übernehmen, aufgekeimt. Mein Vater hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, ein Patenkind bei einer internationalen Organisation zu fördern. Ich wollte ganz gerne ein Patenkind aus einem kleinen, unbekannten Land fördern, hatte aber nie den Schritt durchgezogen. Als ich dann vor ein paar Jahren von der hybriden Sonnenfinsternis am 20. April 2023 erfahren habe, ist mir ein Land aufgefallen, dass mir vorher unbekannt war: Timor-Leste.
Nachhaltige Erlebnisse…
Vor der ersten Begegnung war ich total aufgeregt. Ich hatte versucht, etwas Tetum zu lernen und Belchior hat mir auf der Fahrt ein paar Sätze beigebracht. Nach der anstrengenden Fahrt in den Bergen kamen wir nachmittags dem Plan International Gebäude von Ainaro an und Arcanjela mit Ihren Großeltern war schon da. Begrüßt hat uns Arcanjela mit einem Händeschütteln, als wir gerade aus dem Auto gestiegen sind. Dann hat sie uns Tais (= traditionelles Gewebe) um den Hals gelegt, war dabei aber sehr ängstlich. Sie war noch aufgeregter als ich selbst und hat nach Beenden der getakteten Begrüßung angefangen zu weinen. Erst beim anschließenden Essen, als mein Vater sie hat bestimmen lassen, was er auf seinen Teller tun soll, hat sie aufgehört. Er hatte dann die Idee, dass ich für Arcanjela die Buntstifte auspacke, die bei den Geschenken dabei waren. Zuerst wollte sie nichts malen, aber als ich vorgemalt habe, hat sie sich auch getraut.
Anscheinend ist ihr Lieblingsfach nicht Mathe, wie in den Berichten von Plan International angegeben, sondern Kunst! Zuerst haben wir einfache Sachen wie Blumen und Häuser gemalt. Dann kompliziertere, wie die Tiere, die sie zuhause hat. Ein Fahi (also ein Schwein) und eine Bussa (Katze). Am schönsten ist der Kopu-kopu (Schmetterling) geworden. Belchior hat dann übersetzt und es hat richtig Spaß gemacht.
Meine Vorstellungen von dem Treffen waren ganz anders. Ich dachte, dass ich in eine Schule komme, in der Arcanjela von ihren Schulfreunden umgeben ist und die Begegnung fröhlich aufnimmt. Aber sie war zuerst sehr schüchtern und der Begegnungsort war auch wirklich kein Gemeindeplatz, wie man es immer liest. Deshalb war ich nicht vorbereitet auf das Weinen und die gedrückte Stimmung. Doch dadurch ist es zum Schluss richtig emotional geworden, als es Zeit war, sich zu verabschieden. Arcanjelas Oma und ich haben richtig geweint, während Arcanjela uns wie wild gewunken hat, ehe das Auto von Plan International sie in ihr Dorf zurückgefahre hat.
Gewonnene Erkenntnisse…
Unser Ansprechpartner war Belchior von Plan International in Dili. Das Land ist nicht sehr touristisch erschlossen. So hat er unsere gesamten Planung für Timor-Leste in die Tat umgesetzt, wofür wir ihm sehr dankbar sind! Da die Infrastruktur so schwierig ist und wirklich gute Autofahrer braucht, waren wir froh, den Plan-Fahrer Roger dabei zu haben. Belchior hat uns so viel über sein Land erzählt, was uns gar nicht so bewusst geworden wäre. Er hat uns sehr gut begleitet bei der Begegnung mit Arcanjela und war als Dolmetscher dabei.
Auch Arcanjela und ihre Großeltern wurden von einem Plan International Team begleitet, das in Ainaro ansässig war. Gemeinsam haben die beiden Teams aus Dili und Ainaro uns zusammen geführt und es so einfach und reibungslos wie möglich für uns gestaltet. Das Begrüßungsessen war vermutlich durch Plan organisiert und bei der Planung für die Begrüßung mit den Tais haben bestimmt auch die Leute aus Ainaro geholfen. Die größte Arbeit hat Belchior geleistet, unser Ansprechpartner. Man sieht ihn auch hier im Bild, wie er uns begleitet bei dem Versuch, sich gegenseitig etwas zu erzählen. Ich habe Arcanjela da gerade gefragt, wie alt sie ist.
Bleibende Erinnerungen…
Wenn ich an den Besuch in Ainaro bei Arcanjela denke, dann habe ich ein richtiges Flattern im Herzen. Denn das Treffen war so emotional, dass ich es schwer in Worte fassen kann. Mir bleibt ein kleines Mädchen in Erinnerung, dass bei seinen Großeltern lebt und sehr aufgeweckt ist. Nachdem Arcanjela nicht mehr schüchtern war, war sie ein so glückliches, liebes Kind, dass es mich richtig gefreut hat! Sie hat mit mir ihre Süßigkeiten geteilt, die sie wohl vom Plan International Team in Ainaro bekommen hatte. Und war super neugierig, das Gebäude dort zu inspizieren. Ich bin sehr froh, sie als Patenkind zu haben und die Region fördern zu können. Es ist schon ein unglaublicher Unterschied, wie verschieden die Chancen von Kindern in Deutschland und Timor-Leste sind. Mir wird also diese Offenheit und Herzlichkeit in Erinnerung bleiben. Arcanjela selbst fand zum Schluss alles richtig schön, um zu spielen und zu malen. Aber ihre Großmutter zum Beispiel wusste gar nicht, wie sie sich erkenntlich zeigen sollte. Sie meinte, dass wir einen so langen Weg zu ihr gemacht haben und sie sich gerne erkenntlich gezeigt hätte. Aber sie wusste nicht wie. Sie war tief dankbar.
Im Nachhinein meinte Belchior, dass sich Arcanjela trotz ihres jungen Alters noch sehr lange an diese Begegnung erinnern wird. Das ist ein sehr schöner Gedanke. Und ich bin außerordentlich froh, die Möglichkeit bekommen zu haben, mein Patenkind zu besuchen!
Wenn sich also andere Patinnen und Paten Gedanken machen, ihr Patenkind zu besuchen, dann würde ich das auf jeden Fall tun. Plan International begleitet einen so gut dabei, dass man sich vollkommen auf die Begegnung konzentrieren kann.
Fragen und Antworten zur Patenschaft
FAQ Patenschaft
Eine Patenschaft bei Plan International zu übernehmen heißt, eine Verbindung zu schaffen, und geht weit über die finanzielle Unterstützung hinaus. Pat:innen bauen eine Brücke zwischen Kulturen und der persönliche Austausch mit dem Patenkind stärkt dessen Selbstbewusstsein, schenkt Mut und eröffnet neue Perspektiven. Studien zeigen: Patenschaften verbessern den Zugang zu Bildung.
Der monatliche Beitrag ermöglicht nachhaltige Selbsthilfeprojekte in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, sauberes Wasser, Einkommensförderung und Kinderschutz. Davon profitiert nicht nur das Patenkind, sondern die gesamte Gemeinde. Geldzahlungen an Einzelpersonen gibt es bewusst nicht, denn gemeinschaftliche Entwicklung stärkt Eigenverantwortung, statt Abhängigkeiten zu schaffen. Die Projekte werden gemeinsam mit den Menschen im Partnerland geplant und von lokalen Mitarbeiter:innen umgesetzt.
Eine Patenschaft bei Plan International kann jede Person übernehmen, die im Sinne der Kinderrechte handelt und sich für Kinder einsetzen möchte. Auch Unternehmen, Schulen oder Schulklassen haben die Möglichkeit, sich mit einer Patenschaft zu engagieren. Machen Sie Ihren Freund:innen oder Verwandten eine besondere Freude – mit einer Patenschaft als Geschenk.
Außerdem können Sie einer anderen Person eine Vollmacht erteilen, damit sie in Ihrem Namen eine Patenschaft übernimmt. Dasselbe gilt für Änderungen Ihrer Daten oder die Kündigung Ihrer Patenschaft. In diesen Fall senden Sie uns bitte das ausgefüllte Vollmachtsformular vorab zu.Download: Vollmacht zur Änderung meiner Daten durch Dritte
Plan International vermittelt Patenschaften in über 40 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Sie entscheiden selbst, in welchem Land Sie ein Kind unterstützen möchten. Auf unserer Webseite finden Sie alle Informationen zu unseren Partnerländern: Entdecken Sie die weltweite Hilfe.
Zum Beginn der Patenschaft erhalten Sie Fotos Ihres Patenkindes, eine Beschreibung der Lebenssituation, Informationen zum Land sowie eine persönliche Infomappe. Jährlich folgt ein Fortschrittsbericht mit Neuigkeiten aus dem Leben Ihres Patenkindes und zu Projekten im Umfeld. Im Februar jeden Jahres erhalten Sie automatisch eine Zuwendungsbestätigung für Ihre Steuererklärung. Zweimal jährlich schicken wir Ihnen die „Plan Post“, unser Magazin rund um die Arbeit für Kinderrechte weltweit. Im Frühjahr veröffentlicht Plan International zudem einen Jahresbericht mit genauen Zahlen: Er zeigt detailliert, für was die Patenschaftsbeiträge und Spenden verwendet wurden. Über das Onlineportal „Mein Plan“ können Sie jederzeit die digitalen Nachrichten Ihres Patenkindes abrufen und aktuelle Informationen aus dem Land einsehen.
Eine Patenschaft kostet 28 Euro im Monat, das sind nur 0,92 Euro pro Tag. Ihr Beitrag ist steuerlich absetzbar. Die Zuwendungsbestätigung erhalten Sie automatisch. Ihre Patenschaft können Sie jederzeit und ohne Angabe von Gründen beenden.
So begleichen Sie Ihre Patenschaftsbeiträge einfach und sicher:
Pat:innen aus Deutschland und Österreich bitten wir, das SEPA-Lastschriftverfahren zu nutzen. Die entsprechenden Formulare finden Sie hier: SEPA-Lastschriftformular Deutschland und SEPA-Lastschriftformular Österreich.
Alternativ können Sie per Dauerauftrag oder Überweisung zahlen: Informieren Sie sich hier über unsere Kontoverbindungen. Bitte geben Sie im Verwendungszweck Ihre Referenz- und Patenkindnummer an. Empfänger ist jeweils Plan International Deutschland e.V.
Pat:innen aus dem übrigen Ausland nutzen bitte ebenfalls das angegebene Konto bei der Postbank Hamburg. Wenn Sie eine SEPA-Lastschrift bevorzugen, klären Sie vorab mit Ihrem Kreditinstitut, ob und wie dies möglich ist.
Für Pat:innen aus Deutschland steht hier das SEPA-Lastschriftformular zum Download bereit. Pat:innen aus dem Ausland bitten wir, vorab bei ihrem Kreditinstitut zu klären, ob und wie eine Zahlung per Lastschrift möglich ist.
Als Pat:in gehen Sie keine rechtliche Verpflichtung ein und können Ihre Patenschaft ohne Angabe von Gründen jederzeit zum Monatsende kündigen.
Eine Patenschaft können Sie auch verschenken, etwa zu Weihnachten, zum Geburtstag, zur Hochzeit, zur Geburt oder zur Taufe. Sie übernehmen die Beiträge, die beschenkte Person erhält alle Informationen zur Patenschaft und zum Patenkind. Die verschenkte Patenschaft ist jederzeit zum Monatsende ohne Angabe von Gründen kündbar. Mehr Informationen: Patenschaft verschenken
Eine Patenschaft ist idealerweise eine langfristige Verbindung. Im besten Fall endet sie mit der Volljährigkeit Ihres Patenkindes. Auch danach profitiert das ehemalige Patenkind weiter von den Projekten in der Gemeinde und kann an den Maßnahmen von Plan teilnehmen. In manchen Fällen endet eine Patenschaft früher als geplant, zum Beispiel, wenn Familien in eine andere Region ziehen oder die Projektarbeit erfolgreich abgeschlossen wurde und die Ziele erreicht sind.
Unser Team in der Patenaufnahme beantwortet gerne Ihre Fragen rund um unsere Patenschaften. Rufen Sie gerne an: +49 (0)40 60 77 160.