Patenkindbesuch bei Jhonn Eddy Santafe in Ecuador

Bericht über den Besuch unseres Patenkindes Jhonn Eddy Santafe Vinocunga am 15.07.2024 in der Provinz Cotopaxi

Freudige Erwartung
Wir sind schon seit mehr als 15 Jahren Plan-Paten. Wir haben drei Patenschaften, eine davon in Ecuador. Wir planten für dieses Jahr einen Besuch des Landes und der Familie unseres Schwiegersohns. Da lag es nahe, auch unser Patenkind Jhonn, das in derselben Provinz lebt, zu besuchen. Wir haben den Besuch einige Monate vorher mit Plan vorbereitet. Dazu ist zu sagen, dass die Organisation von Plan vorbildlich erfolgte. Wir wurden morgens von Plan-Mitarbeitern abgeholt und fuhren zunächst ins Planbüro in Latacunga, wo uns der Leiter des Büros und einige Mitarbeiter die umfangreiche Arbeit von Plan erläuterten. Danach ging es zu dem kleinen Ort, in dem unser Patenkind zur Schule geht und sonstige soziale Kontakte pflegt. Mitarbeiter von Plan hatten Jhonn und seine Mutter dorthin gefahren. Nun waren wir sehr gespannt, wie der Besuch verlaufen würde.

Nachhaltige Erlebnisse
Wir trafen uns in einem Gemeinschaftsraum des Ortes. Jhonn war schüchtern und in sich gekehrt, aber sehr freundlich. Wir erfuhren, dass seine Oma als enge Bezugsperson des kleinen Jungen vor einem Monat verstorben war. Das hat den Kleinen sehr belastet. Jhonn nahm aber dankbar den von uns mitgebrachten Rucksack an. Sein Blick hellte sich etwas auf, als wir ihm seine beiden Spielzeugautos zeigten. Mit diesen spielte er dann fast die ganze Zeit über. Die Verständigung mit der Mutter erfolgte in der Übersetzung von Spanisch ins Englische durch einen Mitarbeiter von Plan. Dabei wurde schon einmal die eine oder andere Frage auch an Jhonn gerichtet und von seiner Mutter beantwortet. Seine Mutter als Hausfrau versorgt Jhonn und seine kleine Schwester. Der Vater ist im Rahmen seiner Arbeit meist vierzehn Tage nicht zu Hause und danach wieder einige Tage bei seiner Familie. Das ist für alle in der Familie nicht einfach, aber sie kommen damit zurecht. Jhonn hat in der Schule als Lieblingsfächer Sport und Hausarbeiten.
Wir kamen in Kontakt mit der Leiterin der örtlichen Bäckerei, die im Sozialzentrum gegründet wurde, und mit zwei Mädchen von 12, 13 Jahren, die dort tatkräftig mitarbeiteten. In diesen Räumen findet ein reger Gedankenaustausch junger Menschen auf Augenhöhe statt, was für ihren weiteren Lebensweg in jeder Hinsicht positiv ist.

Gewonnene Erkenntnisse
Jhonn und seine Familie leben in einer der ärmsten Provinzen Ecuadors. Ihr Leben ist nicht einfach, aber sie sind geduldig und sie werden von Plan dabei unterstützt, ein Leben ohne häusliche Gewalt, mit Bildung und Gesundheitsvorsorge führen zu können. Leider hatte Jhonns Mutter vor etwa einem Jahr einen Unfall, der zu einer nicht ausgeheilten Verletzung der rechten Hüfte führte. Die junge Frau muss dauerhaft am Stock gehen. Hier wünschten wir uns, dass es Möglichkeiten geben könnte, ihr eine – kostengünstige – ärztliche Behandlung angedeihen zu lassen. Vielleicht kann Plan hier unterstützen, da das Gesundheitssystem in Ecuador nicht gut ist und die damals durchgeführte Behandlung scheinbar nicht zum Erfolg führte.

Bleibende Erinnerungen
Wir wurden von Plan bzw. den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch von unserem Patenkind und seiner Mutter sehr freundlich empfangen. Die gute Zusammenarbeit der Plan-Mitarbeitenden mit den Kindern und Jugendlichen im Ort und besonders im Jugendzentrum mit seiner Bäckerei hat uns sehr beeindruckt. Wir sind in dem Bewusstsein wieder nach Hause gefahren, dass Jhonn und seine Familie von Plan wirksam und mit viel Empathie unterstützt werden.
Wir können - falls es möglich ist - einen Besuch bei dem Patenkind sehr empfehlen. Es ist eine sehr intensive Erfahrung in kurzer Zeit und es bestärkt , die Arbeit von Plan International weiterhin zu unterstützen.
Die Schule wurde wie unten auf dem Bild zu sehen von den Jugendlichen zusammen mit Plan International bemalt.