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„Bildung ist der Schlüssel zu Veränderung“

von Stiftung Hilfe mit Plan

Unser Stifter des Monats Februar ist Dr. Michael Hoppe. Der Hamburger gründete nach einer Reise nach Namibia im Jahr 2005 die Stiftung steps for children. 2017 startete die Stiftung Hilfe mit Plan in Zusammenarbeit mit steps for children ein gemeinsames Projekt in Simbabwe. In den Regionen Mutare und Mutasa wurden Zentren für frühkindliche Förderung errichtet sowie Einkommen schaffende Maßnahmen für Eltern umgesetzt. Das aktuell geförderte Projekt soll Mädchen in Simbabwe vor Frühverheiratung schützen.

Was war der Auslöser für Ihr Engagement?

Nach 30 Jahren als selbstständiger Unternehmer beendete ich diese Tätigkeit, um in meinem Leben etwas Humanitäres, etwas Sinnstiftendes zu tun. Ich hatte ein neues Ziel vor Augen: Kindern und Jugendlichen in Not nachhaltig zu helfen. Ich wollte etwas zurückgeben von dem, was ich als Unternehmer erhalten hatte: Nicht nur Geld, sondern auch mein Wissen und meine Erfahrungen wollte ich zum Wohle benachteiligter Menschen einsetzen. Die Eindrücke meiner ersten Afrikaexpedition, der Kontakt zu todkranken Menschen und äußerst armen und benachteiligte Kindern hat mich darin bestärkt, etwas zu tun, was langfristig und nachhaltig Wirkung zeigt.

Was liegt Ihnen bei Ihrem Engagement besonders am Herzen?

Sowohl Plan International als auch wir setzen auf Einkommen schaffende Maßnahmen. Meine Stiftung steps for children legt großen Wert auf diesen Bereich. Denn wenn wir das Projekt verlassen, dann sollen die Menschen vor Ort wirtschaftlich so autark sein und sich selbst versorgen können, dass sie dauerhaft ihre Zukunft bestreiten können und die Errungenschaften nicht wieder in sich zusammenbrechen. Das ist einer der wichtigsten Bausteine unserer Arbeit. Ich hatte immer den Wunsch, ein Projekt in Simbabwe zu starten. Allein wäre das für mich aber nicht möglich gewesen. Ich bin sehr froh, dass Plan International in diesem Land bereits so gut aufgestellt ist und wir hier gemeinsam ein Projekt realisieren können. Die Stiftung Hilfe mit Plan ist uns hier eine starke Partnerin. Ich schätze sie unter anderem sehr dafür, dass sie immer offen für Neues ist.

Wir von steps for children haben außerdem etwas ähnliches wie Plan International – eine Patenschaft für Kinder und Jugendliche. Nur heißt dies bei uns Schutzengelkonzept. Unterstützer:innen fördern Kinder während ihrer Schul- und Ausbildungszeit.

Warum sind Sie gerne Teil unserer Stiftungsfamilie?

Ich habe die jetzige Geschäftsführerin von Plan International und ehemalige Geschäftsführerin von der Stiftung Hilfe mit Plan Kathrin Hartkopf bereits vor 13 Jahren kennengelernt. Kurz nach meiner Stiftungsgründung sind wir ins Gespräch gekommen, mit der Idee einer möglichen Zusammenarbeit. Nun arbeiten wir seit 2017 zusammen an Projekten in Simbabwe, in Mutasa und Mutare. Die Projekte sind vor Ort sehr gut organisiert, bestens vorbereitet und werden erfolgreich ausgeführt.

Plan International hat viel Wissen und Know-how in der Projektarbeit und ich konnte meine Erfahrungen von der unternehmerischen Seite mit einbringen. Das aktuelle Projekt „Mädchen stärken, Kinderheirat verhindern“ von Plan International, das wir mit steps for children fördern, hat bereits Erfolge vorzuweisen. Hiermit erreichen wir gemeinsam 150 Eltern zweier Gemeinden, deren Töchter von Frühverheiratung bedroht sind. Sie erhalten Schulungen darin, wie sie für die Bildung ihrer Kinder Geld sparen und investieren können. Dazu schließen sie sich zu Spargruppen zusammen. Außerdem werden zwanzig Familien in wirtschaftlich besonders schwerer Lage mit Einkommen schaffenden Maßnahmen unterstützt, so dass sie das erwirtschaftete Geld in die Bildung ihrer Töchter fließen lassen und sie somit vor Frühverheiratung bewahren können. 50 Jugendlichen wird zudem eine berufliche Ausbildung zuteil und 30 junge Frauen und Männer werden in unternehmerischen Fähigkeiten gestärkt. All dies dient dazu, aus wirtschaftlicher Not keine Zwangsehe eingehen zu müssen.

Was war bisher Ihr größtes Highlight?

Ein besonderes Highlight zusammen mit der Stiftung Hilfe mit Plan war der Besuch unseres Projektes "Sicheres Einkommen schafft Bildungschancen". Hier konnten wir erleben, wie Kinder fröhlich in vier neuen ECCD-Zentren (ECCD = Early Childhood Care and Development) spielen und lernen. Dabei herrschte in dem südafrikanischen Binnenstaat gerade eine der schlimmsten Hungerkrisen. Dass Jungen und Mädchen in diesen Zeiten des Hungers zur Schule gehen, ist eine absolute Ausnahme. Dazu hat unser Projekt beigetragen, denn hier bekamen die Kleinsten das, was sie so dringend benötigen: eine warme Mahlzeit und eine kindgerechte Betreuung in sicherer Umgebung. So konnte die Zahl der Schulkinder in der Region nicht nur konstant gehalten, sondern sogar erhöht werden. Einkommen schaffende Maßnahmen wie Gemüseanbau, Fisch- und Hühnerzucht sowie Bienenstöcke ermöglichen es den Eltern zudem, ihre Kinder mit nahrhaftem Essen zu versorgen und eigenes Geld zu verdienen.

Was raten Sie anderen, die sich engagieren möchten?

Wer sich engagieren möchte, sollte sich Gedanken machen, mit wie viel Zeit, Energie und Aufwand er oder sie sich einbringen möchte und kann.

Es ist wichtig, ein klares Ziel zu haben. Wem möchtest du helfen und welches Problem möchtest du angehen? Vielleicht hast du selbst Erfahrungen gemacht, die dir nicht fair vorkamen und bei denen du das Gefühl hattest, dass etwas geändert werden muss. Folge diesem Gefühl − so war es jedenfalls bei mir. Als nächstes sollte feststehen, wie viel Geld (Stichwort Eigenkapital) du einmalig oder regelmäßig für diesen Zweck zur Verfügung stellen kannst.

Neben der Option ein eigenes Projekt aufzubauen, gibt es natürlich auch die Möglichkeit ein bereits bestehendes Projekt zu unterstützen. Eine Mischung aus beiden ist natürlich auch möglich − das kommt ganz auf die eigenen “Kapazitäten” an und die Frage: Möchte ich selbst aktiv sein oder nur begleiten? Wer die Arbeit der Projektauswahl und Projektkontrolle lieber anderen überlassen möchte, kann zum Beispiel eine Treuhandstiftung gründen.

Was ist Ihr größter Traum?

Für die Kinder der Welt wünsche ich mir gerechte Bildungschancen. Sie sollten die Möglichkeit haben, in die Schule zu gehen, ohne sich Sorgen um Geld zu machen. Ich wünsche mir, dass Kinder überall auf der Welt als Kinder aufwachsen können – ohne Arbeit, ohne häusliche Gewalt und ohne zu einer Ehe gezwungen zu werden. Ich wünsche mir, dass vor allem alle stark benachteiligten Kinder die Chance auf positive Veränderungen in ihrem Umfeld, der Gesellschaft und Politik haben. Bildung sehe ich dabei als den Schlüssel zu Veränderungen.

Sie möchten sich für Kinder weltweit engagieren? Sprechen Sie mich gerne an.

Julia Hammer

Engagementberatung
Tel.: 040 / 607 716 - 236
E-Mail: julia.hammer@stiftung-hilfe-mit-plan.de

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