10 Jahre Welt-Mädchentag

Livestream: „Gleichberechtigung jetzt!“

Warum es starke weibliche Stimmen braucht, um Chancengleichheit zu erreichen

Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International, diskutiert mit den Gästinnen Kristina Lunz (CEO Centre for Feminist Foreign Policy), Journalistin und Wirtschaftspsychologin Helen Fares und Journalistin und Autorin Edith Loehle darüber, warum es so enorm wichtig ist, weibliche Stimmen an allen Prozessen zu beteiligen und wieso wir nur so Chancengleichheit erreichen können. Moderiert wird der Livestream von Journalistin und Autorin Şeyda Kurt.

May the Muse und Joy Bogat sorgen für das musikalische Programm am Abend.

Gleiche Chancen für alle?

Wir ziehen Bilanz zum zehnjährigen Welt-Mädchentag

2012 starteten wir von Plan International eine weltweite Kampagne für die Rechte von Mädchen und jungen Frauen und begannen damit, Programme und Projekte verstärkt „gendertransformativ“ zu gestalten, das heißt, sich darin verstärkt für Gleichberechtigung einzusetzen. Vieles hat sich seitdem getan. Doch diese Fortschritte laufen Gefahr, durch globale Krisen ausgebremst oder gar zunichte gemacht zu werden, wenn die Weltgemeinschaft nicht gegensteuert. Deshalb haben wir nicht nur die Herausforderungen benannt, sondern auch Forderungen formuliert – denn ist es wichtig, zusammen mit Mädchen zu arbeiten und ihnen die ihnen zustehende politische und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Sie müssen bestmöglich dabei unterstützt werden, stark zu werden und Veränderungen in ihrem Umfeld herbeizuführen!

Einblick in die Errungenschaften und Herausforderungen:

Armut

Einerseits gab es weltweit in den vergangenen zehn Jahren deutliche Fortschritte für (junge) Frauen bei der Bekämpfung von extremer Armut.

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Armut

Andererseits droht durch die Corona-Pandemie und weitere globale Krisen ein Jahrzehnt an Fortschritten im Kampf gegen Armut verloren zu gehen – das Präpandemie-Niveau wird möglicherweise erst 2030 wieder erreicht.

Bildung

Einerseits konnten weltweit seit 2010 die Bildungschancen von Mädchen erheblich verbessert werden, sowohl bei der Grund- als auch bei der Sekundarschulbildung.

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Bildung

Andererseits drohen die pandemiebedingten Schulschließungen von März 2020 bis Anfang 2022 die enormen Fortschritte beim Verbleib von Kindern in den Schulen zunichtezumachen. UN-Schätzungen zufolge sind elf Millionen Mädchen nach der Pandemie nicht in die Schulen zurückgekehrt.

Hunger

Einerseits wurden seit 2010 deutliche Erfolge bei der Bekämpfung von Wachstumsverzögerungen durch Unterernährung bei Kleinkindern erreicht – für Mädchen und Jungen.

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Hunger

Andererseits steht die Welt aufgrund von Corona, Klimawandel und verschiedener weiterer Krisen vor einer dramatischen Hungerkrise – und (junge) Frauen werden in Krisenzeiten häufig zu „shock absorbern“, essen zuletzt und am wenigsten, wenn Lebensmittel knapp sind.

Wasser und Sanitär

Einerseits stieg der Anteil der Weltbevölkerung, der Zugang zu sanitären Einrichtungen hat, von 2015 bis 2020 von 47 Prozent auf 54 Prozent.

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Wasser und Sanitär

Andererseits erschweren zunehmende Dürren durch den Klimawandel die Trinkwasser- und Sanitärversorgung. Weltweit verwenden Mädchen und Frauen jeden Tag 200 Millionen Stunden darauf, Wasser zu beschaffen.

Gesundheit und Familienplanung

Einerseits wurden bei der Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit substanzielle Fortschritte erreicht. Ebenso konnten Mädchen und (junge) Frauen zunehmend besser darüber entscheiden, ob und wann sie schwanger werden.

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Gesundheit und Familienplanung

Andererseits mussten etwa vier Millionen Frauen auf Gesundheitsdienste während der Schwangerschaft und Geburt verzichten.

Weibliche Genitalverstümmelung

Einerseits konnten in den vergangenen Jahrzehnten zumindest ein Teil der Mädchen davor bewahrt werden, weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation/FGM) zu erleiden.

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Weibliche Genitalverstümmelung

Andererseits ist nach UN-Schätzungen davon auszugehen, dass bis 2030 angesichts der Präventionsprogramme, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten, zusätzlich etwa zwei Millionen Mädchen von FGM betroffen sein könnten.

Kinder-, Früh- und Zwangsheirat

Einerseits ist es seit 2010 gelungen, die Zahl von Kinder-, Früh- und Zwangsheirat spürbar zu senken.

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Kinder-, Früh- und Zwangsheirat

Andererseits schätzt UNICEF, dass in den nächsten zehn Jahren aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer Folgen bis zu zehn Millionen zusätzliche Mädchen Gefahr laufen, zwangsverheiratet zu werden.

Gewalt an Mädchen und Frauen

Die Zahlen zu Gewalt an Mädchen und Frauen in der Ehe oder Partnerschaft sind in den vergangenen Jahren leider unverändert geblieben ...

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Gewalt an Mädchen und Frauen

... und während der Corona-Pandemie hat Gewalt an Mädchen und Frauen deutlich zugenommen.

Klimawandel und Naturkatastrophen

Der Klimawandel hat negative Folgen für alle nachhaltigen Entwicklungsziele der UN. Mädchen und Frauen sind jedoch in besonderer Weise davon betroffen, ...

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Klimawandel und Naturkatastrophen

... da sie infolge des Klimawandels häufiger die Schule abbrechen und dem erhöhten Risiko von Kinder-, Früh- und Zwangsheirat ausgesetzt sind. Frauen und Kinder sterben infolge von Naturkatastrophen zudem mit einer 14-mal höheren Wahrscheinlichkeit als Männer.

Teilhabe und Geschlechtergleichheit

Der globale Fortschritt für mehr politische und gesellschaftliche Teilhabe von Mädchen und Frauen entwickelt sich zu langsam ...

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Teilhabe und Geschlechtergerechtigkeit

... und durch die Corona-Pandemie wird sich die Schließung der globalen geschlechtsspezifischen Kluft um eine Generation von 100 Jahren auf 135,6 Jahre erhöhen.

 

Den vollständigen Bericht

mit allen wichtigen Erkenntnissen und Forderungen zur Lösung der globalen Herausforderung sowie weiteres Hintergrundmaterial, Fotos und Pressemitteilungen zum Welt-Mädchentag 2022 gibt es hier:

Zum Download-Bereich

Welt-Mädchenbericht 2022 „Equal Power Now“

Ein Mädchen schaut in die Kamera und hält den Zeige und den Mittelfinger ausgestreckt an die Wagen, sodass die Finger aussehen wie ein Gleichzeichen

Mädchen brauchen mehr Chancen in der Politik

Welche Möglichkeiten der politischen Teilhabe haben Mädchen und junge Frauen weltweit? Mit dieser Frage beschäftigt sich der aktuelle Welt-Mädchenbericht „Equal Power Now“ von Plan International. 29.000 Mädchen und junge Frauen in 29 Ländern wurden befragt – darunter auch 1.000 Teilnehmerinnen aus Deutschland. 

Danach sagten zwar 95 Prozent der Befragten hierzulande, sie hielten es für wichtig, sich politisch zu engagieren. Dagegen können es sich nur 14 Prozent vorstellen, selbst Politikerin zu werden. Noch geringer fällt das Interesse aus, das Amt einer Regierungschefin zu übernehmen: Nur für sieben Prozent kommt das überhaupt in Frage. Damit liegt Deutschland unter dem internationalen Durchschnitt des Reports. Den vollständigen Bericht finden Sie hier:

Welt-Mädchenbericht „Equal Power Now“

Download | (Zusammenfassung, DE)
Download | (Full Report, EN)

Takeover im Bundes­entwicklungs­ministerium

Anlässlich des Welt-Mädchentags mischen Mitglieder unserer Jugendorganisationen im politischen Berlin mit und „übernehmen“ zwei Ministerien: Vertreter:innen des Jugendbeirats sowie der Youth Advocates sprachen am 10. Oktober 2022 an den Schaltstellen des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Bundeskanzleramts bei der Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Bedeutung von Gleichberechtigung und Partizipation von Mädchen und jungen Frauen. 

MEHR ERFAHREN

Zum Jubiläum

10 + 1 Fakten über Mädchen

Mehr Informationen

Sie möchten mehr über den Welt-Mädchentag im Allgemeinen, seine Bedeutung und Geschichte erfahren? Auf unserer Hintergrund-Seite finden Sie alle Informationen sowie einen Rückblick auf Aktionen in den vergangenen zehn Jahren. In unserem Pressebereich finden sie zudem alle Berichte aus diesem Jahr sowie Fotos, Grafiken und weitere Materialien zum Jubiläum.

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