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Mo. - Fr.
08:30 - 17:00 Uhr
Martina und Wolfgang Förster mit der Familie ihres Patenkindes Margret.
Martina und Wolfgang Förster mit der Familie ihres Patenkindes Margret. © Förster

Wiedersehen in Chibombo

2008 waren Martina und Wolfgang Förster aus Speyer bereits in Sambia, um ihr Patenkind Margret zu besuchen. Einiges hat sich seitdem getan, als sie 2011 erneut nach Sambia reisen.

Patenkindbesuch bei Margret

Gruppenbild mit den Paten aus Speyer. © Förster

September 2011, Flughafen Frankfurt. Es ist 22.30 Uhr. Unser Flieger startet in Richtung Sambia. Mit einem Zwischenstopp in Addis Abeba in Äthiopien und in Harare in Simbabw landen wir am Tag darauf pünktlich um halbzwei am Nachmittag in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia. Dort werden wir von Leonhard und Jolly empfangen. Leonhard wird uns fahren, Jolly ist unser Dolmetscher. Wir sind uns sofort sympathisch und so freuen wir uns auf unsere gemeinsame Zeit. Nachdem sie uns zum Gästehaus gebracht haben, fahren wir gemeinsam zum Großeinkauf. Die Shopping-Mals haben europäischen Standard. In Lusaka wissen unsere Freunde, wo man günstig einkaufen kann. So können wir das Geld der Unterstützer unserer Stiftung gut einsetzen.

Mit Einkaufszettel in den Supermarkt

Als Erstes kaufen wir für die Schule in großen Mengen Schulhefte. Dazu gehören natürlich Bleistifte, Radiergummis, Farbstifte und Zirkel, in großer Anzahl. Auch ein paar neue Fußbälle nehmen wir mit und natürlich Bonbons. Für unser Patenkind Margret, ihre Familie und die Dorfbewohner haben wir von zu Hause schon einige Dinge mitgebracht. Wir kaufen in Lusaka Kleider und Seife für die Familie. Größere Mengen Speiseöl und Reis stehen auch auf dem Einkaufszettel. Für Margret suchen wir noch einen schönen Rucksack, Flops und etwas zum Anziehen.

Übernachtung mit kleinen Hindernissen

Nun ist es schon lange dunkel und wir haben alle Hunger. Wir laden Jolly und Leonhard zum Essen ein. Sie erzählen uns aus ihrem Leben in Afrika. Sie freuen sich über die positiven Veränderungen in Sambia. Aber alles geht nur sehr langsam. Dann fahren wir zurück in das Guesthouse. Nach 24 Stunden sind wir ziemlich müde, es war ein langer Tag mit vielen Aufregungen. Wir freuen uns auf unser Bett. Aber Afrika ist eben Afrika. Der Schlüssel zu unserem Zimmer schließt nicht. Martina findet zum Glück noch einen Mitarbeiter des Hauses, der uns die Zimmertür öffnen kann. Glück gehabt, wir sortieren unsere Finanzen, Euro, Dollar, Kwascha. Jetzt noch duschen, aber auch diese Tür bleibt uns versperrt. Der Chef des Hauses ist schnell zur Stelle, wir bekommen ein anderes Zimmer. Wir schlafen schnell und gut.

Begrüßung durch den Schuldirektor

Am nächsten Tag holen uns Lennart und Jolly pünktlich um 8.45 Uhr am Guesthouse ab. In Lusaka kaufen wir noch drei lebende Hühner für das Dorf. Dann fahren wir auf der Great North über Chisamba, Landless Corner nach Chibombo. Kurz vor elf Uhr sehen wir das Werbeschild von Plan Sambia an der Straße und wissen, dass wir am Ziel sind. Ziemlich nahe bei der großen Straße befindet sich die Schule, in der auch Margret unterrichtet wird. Wir treffen unseren„alten Freund“ Oskar, der bereits mit seinem Motorrad auf uns wartet. Nach einem freudigen Hallo begrüßt uns der Headteacher, der Direktor der Schule, der uns noch von unserem letzten Besuch vor drei Jahren kennt. Danach fahren wir ins Dorf. Die Wege sind nach wie vor in keinem guten Zustand. Aber es gibt auch Wichtigeres.

Großes Wiedersehen

Die Begrüßung von Margret und Judith, ihrer Mutter, ist sehr herzlich. Die Zurückhaltung der letzten Besuche ist einer freudigen Erwartung gewichen. Sofort werden wir von den Kindern und den Dorfbewohnern umringt. Die für die Dorfgemeinschaft gekauften Geschenke sorgen für große Freude. Ob Reis, Mehl oder die für die Erleichterung der Feldarbeit mitgebrachten Hacken, alles findet freudige Abnehmer. Ganz besonders die eigentlich für die Kinder mitgebrachten Bonbons und Lutscher, sie finden auch bei den Erwachsenen großen Anklang.

Vertrauen über die Jahre gewachsen

Der Dorfälteste begrüßt uns und freut sich über das Wiedersehen. Wir unterhalten uns ausführlich über die Projekte, die bisher mit unserer Unterstützung durchgeführt wurden. Margret war während der ganzen Zeit bei uns und hielt Martinas Hand. Wir sprechen auch über die zukünftigen Projekte, die wir gerne angehen wollen. Der Bürgermeister der Gemeinde zeigt sich davon überzeugt, dass auch in Zukunft die Zusammenarbeit mit Plan für die Region Chibombo einen stetigen Fortschritt bringen wird. Es ist die Hilfe zur Selbsthilfe, die für eine nachhaltige Entwicklung sorgen kann.

Haus mit Wellblechdach

Patenbesuch: Abschied von Margret in Sambia
Abschied von Margret. © Förster

Wir haben großes Interesse, das Haus unseres Patenkindes zu sehen. Vor drei Jahren standen nur die Mauern und ein Teil war mit Wellblech bedeckt. Die Familie von Margret lud uns ein, ihr Haus zu besichtigen. Das Haus mit drei Räumen ist heute ganz mit Wellblech gedeckt. Im Schlafraum steht ein großes Bett. Schränke gibt es nicht. Die Feuerstelle der Küche ist mit Holzkohle befeuert. Der Eingangsraum wird überwiegend als Vorratsraum genutzt. Dort steht auch eine alte Autobatterie, die als Stromquelle genutzt wird.

Magnet blondes Haar

Für uns ist es sehr schön zu sehen, dass in der Hütte die Bilder hängen, die wir der Familie aus Deutschland gesendet haben. Auch der beim letzten Besuch für Margret mitgebrachte Schulranzen ist noch in Gebrauch. Margret wuschelt in Martinas Haar. Blond ist in Afrika sehr selten. Martina nutzt die Nähe um auch durch Margrets Haar zu streichen. Das löst bei allen ein freundliches Gelächter aus. Das Essen können wir einfach nicht ablehnen. Es besteht aus den von uns mitgebrachten Hühnern und dem für Sambia typischen Maisbrei. Margret gibt Wolfgang eine extra große Portion vom Maisbrei. Oscar ist ein dankbarer Abnehmer für die Hälfte von Wolfgangs Portion.

Unterricht im Schichtsystem

Anschließend machen wir uns auf den Weg zurück zur Schule. Margret freut sich sehr, dass sie im Auto mitfahren kann. In der Schule haben wir die Gelegenheit, Margrets Klasse während des Unterrichts besuchen zu können. Die Klassenlehrerin zeigt uns den Stundenplan und erläutert uns das Schichtsystem. Es gibt für die Kinder zu wenig Schulräume und für die Schule zu wenige Lehrerinnen und Lehrer. Um diesen Mangel auszugleichen gibt es einen Schichtplan der Morgens und nachmittags Unterricht ermöglicht.

Bedarf an weiteren Lehrkräften

Die über Spenden finanzierte Lernmittel (Hefte, Bleistifte, Kugelschreiber, Zirkel und Papier) sind ein sehr willkommenes Geschenk. Die Kinder bedanken sich mit einem Lied. Im Anschluss zeigt uns der Direktor die Baustelle für weitere Unterkünfte für das Lehrpersonal. Die Löhne für die Lehrkräfte sind nicht hoch. Schulen die mehr Lehrkräfte wollen, müssen für ein gutes Umfeld sorgen. Die Gemeinde ist bemüht, mit dem Bau von Wohnungen noch mehr Lehrkräfte zu bekommen. Wir gehen mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen.

Kleine und größere Veränderungen

Oscar, Leonard und Jolly bringen uns zu den Projekten die wir bei unserem letzten Besuch nur als Baustellen sehen konnten. Oscar ist auf seinem Motorrad nicht zu beneiden. Die Wege auf denen wir uns bewegen erzeugen eine Menge an Staub. Das Gemeinschaftshaus und die sanitären Anlagen sind fertig. Vor drei Jahren konnten wir nur die für den Bau notwendigen Gruben besichtigen. Auch die Wasserpumpe ist in Betrieb. Eine Frau aus der näheren Umgebung holt gerade Wasser. Sie ist sehr freundlich und wir dürfen sie auch fotografieren.

Im eigenen Tempo

Alles in allem können wir sehen, wie gut es weiter geht. Nicht in dem Tempo, wie wir es als Europäer gewohnt sind, aber zum Wohle der Menschen und vor allem der Kinder in Chibombo. Für uns ist dieser Besuch Antrieb und Motivation. Die "Christian Cyperek Stiftung" will auch weiterhin den Menschen in Chibombo helfen. Das Lachen der Kinder ist Motivation und Ansporn, die Hilfe zur Selbsthilfe als Antrieb für unsere Stiftung der richtige Weg.

Weitere Informationen zur Christian Cyperek Stiftung

Das Plan Stiftungszentrum organisiert für Stifter, Spender und Interessierte jedes Jahr mehrere Projektreisen. Die Teilnehmer haben wie beim Patenkindbesuch die Möglichkeit, tiefe Einblicke in die Programmarbeit der Partnerländer zu erhalten und die Arbeitsweise von Plan kennenzulernen und besser zu verstehen.