Foto © Plan International

Deutschland: Let´s Change

Dieses Projekt wurde bereits erfolgreich umgesetzt.

Von den schweren Folgen der Genitalverstümmelung (engl. female genital mutilation, FGM) sind Millionen Frauen und Mädchen weltweit betroffen. Die teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren weiblichen Genitalien wird hauptsächlich in Ländern Afrikas und des Mittleren Ostens praktiziert. Im Kontext globaler Migration ist die Praktik aber inzwischen auch in Deutschland angekommen. Schätzungen zufolge sind rund 64.800 Mädchen und Frauen in Deutschland von FGM betroffen, mehr als 15.000 Mädchen gelten als gefährdet. Mit dem Projekt "Let's CHANGE" setzt Plan International seine Arbeit gegen weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland fort, um Mädchen vor der brutalen Praktik zu schützen und Betroffenen Unterstützung zu bieten.

Was wir erreichen wollen

  • Wir wollen zur Sensibilisierung von den Konsequenzen weiblicher Genitalverstümmelung beitragen und damit das Recht der Mädchen und Frauen auf körperliche Unversehrtheit fördern.
  • Im Rahmen des Projektes sollen Mädchen in Deutschland vor einer möglichen Beschneidung geschützt werden und betroffene Mädchen und Frauen Unterstützung erhalten.

Was wir dafür tun

  • In den Communities, in denen weibliche Genitalverstümmelung vorkommt, bilden wir Schlüsselpersonen, sogenannte CHANGE-Agents, aus. In speziellen Trainings beschäftigen sich die CHANGE-Agents mit interdisziplinären Aspekten von weiblicher Genitalverstümmelung. Das Ziel ist, einen offenen und inklusiven Dialog in den Gemeinden in Hamburg zu fördern.
  • Erfahrene CHANGE-Agents aus dem vorangegangen Projekt Change Plus werden zu CHANGE-Trainern ausgebildet. Ihre Aufgabe ist es Fachkräfte, wie Hebammen, Frauenärztinnen und Frauenärzte und Sozialarbeitende, zu informieren und die Bedürfnisse der betroffenen Gemeinden bekannt zu machen.
  • In Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg wurde im Februar 2018 ein Schutzbrief gegen Weibliche Genitalverstümmelung veröffentlicht. Betroffene Familien können diesen vorzeigen, wenn sie auf Heimatbesuch sind. Der Hinweis auf rechtliche Folgen soll helfen, sich dem sozialen Druck im Heimatland zu entziehen und so die generationenübergreifende Kette von Traumatisierungen durch Genitalverstümmelung zu durchbrechen.

Dieses Projekt konnte dank großzügiger Spenden bereits erfolgreich umgesetzt werden. Sie möchten ein Projekt wie dieses fördern? Rufen Sie uns an: 040/607 716-260. Wir beraten Sie gerne!

Aktuelles

Schutzbrief gegen Weibliche Genitalverstümmelung

Foto © Lucas Stoppel / Senatskanzlei | Gwladys Awo (mitte) bei der Vorstellung des Schutzbriefes in Hamburg

„Auf der ganzen Welt sterben täglich Mädchen und Frauen an der Beschneidung ihrer Genitalien. Wir sind verpflichtet, unsere Töchter und Schwestern aktiv vor dieser gravierenden Menschenrechtsverletzung zu schützen.“

Gwladys Awo, geboren in Benin und Projektkoordinatorin bei Plan International Deutschland, treibt das Projekt „Let’s CHANGE “ gegen weibliche Genitalverstümmelung seit 2013 voran. Unter anderem initiierte sie den Schutzbrief gegen Weibliche Genitalverstümmelung, der in Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg veröffentlicht wurde. Nun soll er auch bundesweit zum Einsatz kommen.

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Projektberichte

Erfahren Sie mehr über die Erfolge des Projekts.

Abschlussbericht September 2020