Unsere Geschäftsführerin Kathrin Hartkopf berichtete für den Bundesverband Deutscher Stiftungen, wie sich unser Arbeitsalltag in Zeiten von Corona verändert hat und wie sich die Pandemie auf die Arbeit in den Projektländern auswirkt.
Unsere Telefone stehen seit Beginn der Corona-Krise nicht mehr still. Gerade zu Beginn der Pandemie haben wir jeden Tag zum Hörer gegriffen und unsere Unterstützer:innen kontaktiert. Sie selbst haben uns von Ihren Wohnzimmern aus angerufen und mit uns sehr lange und intensive Gespräche geführt. Eigentlich betreuen wir unsere Stiftungsfamilie von Angesicht zu Angesicht. Wir hören zu, informieren über unsere Arbeit und unterstützen sie engmaschig in ihrem Engagement. Jetzt müssen wir auf digitale Medien umsteigen oder das gute alte Telefon, um unsere Fördernden weiterhin zu unterstützen – egal, wie schwer die Lage ist.
Starker Rückhalt aus der Stiftungsfamilie zählt
„Es kann so schnell gehen, dass auch mir etwas passiert, dass auch mich Corona erwischt. Ich will mein Geld jetzt geben. Denn die Menschen in den Projektländern brauchen die Hilfe dringender als ich.“
Das ist der Tenor unserer Stifter:innen und Förder:innen, die uns in den letzten Monaten zahlreich zurückgemeldet haben, wie sehr sie unsere Arbeit schätzen und warum sie jetzt erst recht spenden wollen.
Notsituation für Mädchen in Projektländern
Besonders besorgniserregend ist die Situation für Mädchen. Sie sind durch die Isolation stark von Gewalt und Ausbeutung betroffen. Plan International nutzt daher bereits bestehende Projekte, um Gemeinden, Eltern, Lehrer und Medizinisches Personal dafür zu sensibilisieren, dass Mädchen nicht wieder in alte Rollenmuster gedrängt und abgehängt werden. Dazu klären wir mithilfe digitaler Medien über die Bedeutung von Bildung, Gewaltprävention und sexueller Selbstbestimmung auf. Unsere Partner:innen und Kolleg:innen vor Ort ermöglichen es uns, weiterhin in Kontakt mit den Kindern zu sein. Bislang waren Schulungen, Workshops und Arbeitsgruppen in Schulen, Gemeindehäusern oder Gesundheitsstationen wichtige Ansatzpunkte unserer dortigen Arbeit. Jetzt gehen unsere Kolleg:innen individuell von Tür zu Tür und erfahren so, wie es den Kindern und ihren Eltern geht. Sie können sie in ihrer momentanen Situation auffangen und ihnen konkrete Hilfe anbieten.
Das Engagement im Team und das der Unterstützer:innen hat in der Zeit nicht nachgelassen, ganz im Gegenteil, es ist sogar gestiegen. Wir haben dadurch noch einmal ein größeres Gefühl eines starken Zusammenhalts bekommen.
Intensiver Kontakt – trotz Corona
„Dass die Stiftung mit Plan persönliche Karten oder Anschreiben verschickt und damit den persönlichen Kontakt sucht, ist etwas Besonderes. Das ist für uns einer der Gründe, warum wir uns hier so gut aufgehoben fühlen“, sagt die Treuhandstifterin Sylke Schwarze, die sich zusammen mit ihrem Mann engagiert.
Das war eine der Rückmeldungen, die wir erhalten haben. Wir versuchen, diesen Austausch auch wieder auf einzelne Treffen auszuweiten. Doch das Wichtigste bleibt das Gespräch – ob per Telefon oder auch mal per Brief. Und das wissen unsere Unterstützer:innen zu schätzen.