Brasilien spielte im Leben von Annelies Kretzschmar und ihrem Sohn eine besondere Rolle. Mit ihrem Nachlass wurde nun ein Wasserprojekt im Nordosten des Landes umgesetzt, das Generationen von Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen wird.
Am Amazonas gelegen, ist Brasilien eigentlich ein wasserreiches Land. Doch ein Großteil des lebensnotwendigen Elements geht verloren, da es vielerorts kein gutes System zur Aufbereitung und Verteilung gibt. So haben schätzungsweise 35 Millionen Brasilianer:innen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das ist besonders für Kinder gefährlich. Denn verunreinigtes Wasser kann Krankheiten hervorrufen, es schwächt das Immunsystem und hemmt die gesunde Entwicklung von Kindern. In vier Gemeinden im Bundesstaat Maranhão ändert sich daran nun etwas –auch dank des Erbes von Annelies Kretzschmar und ihres Sohnes Martin.
Im Alter von nur 46 Jahren verstarb Martin Kretzschmar unerwartet an einem Herzinfarkt. Er war nicht verheiratet, hatte keine Kinder und kein Testament gemacht. So erbte seine Mutter als einzige Angehörige mit 75 Jahren plötzlich ein kleines Vermögen. Als langjährige Plan-Patin entschied sie, dass es Kindern in Lateinamerika zugutekommen soll, wenn möglich in Brasilien. Denn hier hatte sich ihr Sohn ein neues Leben aufgebaut, und auch sie hatte eine besondere Beziehung zu dem Land, reiste oft dorthin und hatte ihre Wohnung in Dresden mit zahlreichen Andenken geschmückt. Doch die Abwicklung des Erbes zog sich über Jahre hin, und bevor sie das Geld in Plan-Projekte geben konnte, verstarb auch Annelies Kretzschmar. Sie hatte jedoch vorgesorgt und die Stiftung Hilfe mit Plan als Erbin in ihrem Testament eingesetzt. So konnten wir ihre Wünsche nach ihrem Tod Wirklichkeit werden lassen.
Wir empfehlen Menschen wie Annelies Kretzschmar, nicht zu genau festzulegen, für welches Land oder Projekt ihr Erbe eingesetzt werden soll, sondern es trotz eventuell genauer Wünsche möglichst offen zu formulieren“, sagt Dagmar Löffler, Expertin für Nachlässe bei der Stiftung Hilfe mit Plan. Denn gibt es bei Plan International zum Zeitpunkt des Versterbens kein entsprechendes Projekt, kann es passieren, dass wir das Erbe ausschlagen müssen, da wir die Zweckbestimmung nicht erfüllen können. „Im Fall von Annelies Kretzschmar hat sich jedoch alles gefügt“, erinnert sich Dagmar Löffler.
„Wir wussten, was sie sich gewünscht hat, und wie es der Zufall – oder das Schicksal? – wollte, entwickelte Plan International genau zu dieser Zeit das Projekt, Wasser für ein gesundes Leben‘ in Brasilien.“ – Dagmar Löffler
Das Projekt konnte durch Annelies Kretzschmars Erbe sogar noch erweitert werden. Ende 2023 wurde es erfolgreich abgeschlossen und hat die Wasserversorgung, aber auch die Hygiene- und Ernährungssituation von Kindern und ihren Familien in insgesamt vier Gemeinden grundlegend verbessert.
Auch ein Gemeinschaftsgarten wurde angelegt und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Er wird von Frauen aus den Gemeinden betrieben und produziert inzwischen so viele Erträge, dass auch die örtliche Schule mit Gemüse beliefert werden kann, um gesunde Mittagessen für die Kinder zu kochen. Darüber hinaus hat das Projekt das Bewusstsein für mehr Gleichberechtigung und Kinderschutz geschärft. In Schulungen und Workshops lernten insbesondere Kinder, sich dafür starkzumachen. Die Lebenssituation in der Region hat sich durch das Projekt spürbar verändert. Das Erbe von Annelies und Martin Kretzschmar lebt so weiter und wird noch über viele Generationen hinweg das Leben von Kindern verbessern. Wir danken den beiden von Herzen und werden die Erinnerung an ihr Engagement wachhalten.
Möchten auch Sie, dass Ihr Nachlass einem gemeinnützigen Zweck zugutekommt? Dann melden Sie sich bei mir.

Dagmar Löffler
Ansprechpartnerin Nachlässe
Tel.: 040/607 716 - 170
E-Mail: dagmar.loeffler@stiftung-hilfe-mit-plan.de