Im Monat Dezember küren wir ausnahmsweise einmal keine Stifter:in des Monats, sondern den Stiftungshund des Monats: Jasara, Rufname Sara. Saras Halter verstarb im Dezember 2020 und setzte die Stiftung Hilfe mit Plan als Erbin ein. Für seine Hündin wünschte er sich das bestmögliche Zuhause. Dieses fand sich bei Plan-Mitarbeiterin und Hundeliebhaberin Patricia Wilm, die Sara kurz nach seinem Tod bei sich aufnahm. Seither lebt Sara glücklich mit Patricia, ihrem Mann und zwei weiteren Hunden in einem kleinen Ort vor den Toren von Hamburg.
1. Was war der Auslöser für dein Engagement?
Es ist jetzt fast genau drei Jahre her, dass wir Sara zu uns genommen haben. Doch das Thema kam tatsächlich schon ein Jahr früher auf. So hat ein Stifter bereits zu Lebzeiten testamentarisch verfügt, dass sein Vermögen einmal in seine Treuhandstiftung fließen und die Stiftung Hilfe mit Plan seine Erbin werden soll. Zu seinem Nachlass würde auch ein Saluki, seine persischer Windhündin, gehören. Schon da kamen die Kolleg:innen der Stiftung Hilfe mit Plan auf mich zu. Sie wussten, dass ich ein hundebegeisterter Mensch bin und fragten mich, ob ich mir vorstellen könnte, den Hund, im Falle dass der Stifter verstirbt, erstmal bei mir aufzunehmen.
Kurz vor Weihnachten 2020 kam dann der Anruf: Der Stifter war überraschend verstorben und Sara kurzfristig in einer Hundepension untergebracht worden. Ich zögerte nicht lange. Gemeinsam mit meiner Schwägerin, die sich im Tierschutz engagiert und Erfahrung im Umgang mit verängstigten Hunden hat, machte ich mich auf den Weg, um Sara zu holen. Als wir in der Tierpension ankamen – keine schlechte, aber doch eine, in der die Tiere klassisch in Zwingern untergebracht sind – erwartete uns dort ein kleines Häufchen Elend. Man muss sich vorstellen, dass eine solche Situation für jeden Hund traumatisierend ist − lauter fremde Menschen, eine unbekannte Umgebung. Für einen Windhund wie Sara, der von Natur aus bei Fremden eher menschenscheu ist, ist das jedoch noch einmal schlimmer. Wir wussten nicht, was uns mit ihr erwartet. Doch als wir sie zum Auto brachten, sprang sie sofort hinein: „Auch wenn ich euch nicht kenne, Hauptsache weg hier“, schien sie zu sagen. Inzwischen ist sie schon das dritte Jahr bei uns und fester Bestandteil unserer Familie geworden. Auch ist sie ein super Wachhund. Ich las damals im Rasseprofil, dass Salukis nicht so viel bellen. Aber nicht unsere Sara. Sie ist unsere stärkste Röhre im Garten. (lacht)
2. Was liegt dir bei deinem Engagement besonders am Herzen?
Ich engagiere mich schon lange ehrenamtlich in der Rettungshundearbeit. Insbesondere als meine Kinder klein waren und ich nicht arbeitete, habe ich das mit viel Leidenschaft und Energie gemacht. Inzwischen bin ich seit rund 12 Jahren bei Plan International und habe mein Engagement in der Rettungshundearbeit nach und nach herunterfahren müssen. Doch es ist toll, sich bei Plan jetzt hauptamtlich für eine gemeinnützige Sache einsetzen zu können. Und mit drei eigenen Vierbeinern, nehmen Hunde weiterhin einen großen Platz in meinem Leben ein. Da ich mit Sara einen Teil einer Erbschaft übernommen habe, empfinde ich eine besondere Verpflichtung – ihr, der Stiftung, aber auch ihrem vorigen Halter gegenüber. Ich möchte Sara in seinem Sinne das bestmögliche Zuhause bieten. Es gab schon die eine oder andere Situation, da hatte ich das Gefühl, dass der vorige Halter eine schützende Hand über uns hält. In solchen Situationen denke ich, dass er sieht, dass es ihr gut geht, und das ist ein schönes Gefühl.
3. Warum seid ihr gerne Teil unserer Stiftungsfamilie?
Ich bin der Stiftung sehr verbunden, da ich viele Jahre die Assistentin von Dr. Werner Bauch war, als er neben dem Vorstandsvorsitz der Stiftung Hilfe mit Plan auch noch den von Plan International Deutschland innehatte. In dieser Zeit saßen das Stiftungsteam und ich im selben Büro, haben viel zusammengearbeitet und es sind enge Beziehungen entstanden. Durch den Hund ist die Bindung dann noch einmal viel stärker geworden.
4. Was war bisher euer größtes Highlight?
Für mich ist es immer ein Highlight, Sara mit ins Büro zu bringen. Es macht mich immer wieder stolz, zu zeigen: Hey, guckt mal, ihr geht es richtig gut bei uns! Inzwischen ist sie mit elf Jahren schon ziemlich betagt und trotzdem ist sie noch total fit und läuft z.B. noch am Fahrrad mit. Ob die Bürobesuche aus Saras Sicht ein Highlight sind, das glaube ich allerdings eher nicht. (lacht) Ich glaube, ein Highlight für sie ist, dass sie jetzt einen Garten hat. Vorher hat sie in einer Etagenwohnung gewohnt. Wir haben nun einen großen, ausbruchssicheren Garten, in dem sie sich frei bewegen kann – ohne Halsband, ohne Leine, ganz so, wie sie es möchte.
5. Was ist euer größter Traum?
Dazu habe ich eine lustige Geschichte. Ich dachte immer, Saras größter Traum wäre es, auf die Windhunderennbahn zu gehen. Dort können Hunde eine Hasenattrappe jagen. Aber falsch gedacht. Als wir da waren und alle Hunde aufgeregt auf das Rennen warteten, stand Sara völlig genervt und gelangweilt am Rand. Sie ist schon eine kleine Diva. Bei einem echten Hasen würde das vermutlich anders aussehen, aber diesen Wunsch können wir ihr leider nicht erfüllen. Saras Traum ist es, glaube ich, dass sie machen darf, was ihr Rudel macht – also meine anderen beiden Hunde. Zum Beispiel auf dem Hundeplatz: Da läuft sie Slalom, durch Tunnel, usw. Alles Dinge, die ein Windhund eigentlich nicht machen würde. Das zeigt ihre enge Verbundenheit zu meinen anderen Hunden.
Mein Traum ist es, dass sich alle Hundehalter rechtzeitig Gedanken machen, was nach ihrem Tod mit ihrem Tier geschehen soll. So wie es Saras Halter getan hat. Die Stiftung Hilfe mit Plan wusste, dass es im Notfall einen Hund zu betreuen gibt und konnte Vorkehrungen treffen. Auch hat er Sara finanziell abgesichert. Für mich war auch das ein Argument, sie aufzunehmen. Denn Hunde können sehr teuer werden, besonders wenn sie medizinische Behandlungen brauchen. Jetzt weiß ich, dass ich mir darüber im Notfall keine Sorgen machen muss.
Hinweis: Wird die Stiftung Hilfe mit Plan als Erbin eingesetzt, tun wir alles, um die Wünsche der Verstorbenen umzusetzen, sofern dies möglich ist. Wir kümmern uns zum Beispiel um eine respektvolle Haushaltsauflösung, die Grabpflege und sorgen auch dafür, dass hinterbliebene Haustiere versorgt sind. Der Fall von Sara ist trotzdem etwas Besonderes, da wir leider nicht für alle Tiere ein Zuhause in unserer unmittelbaren Umgebung finden können. Wir setzen jedoch immer alles daran, dass sie gut untergebracht werden. Dabei hilft es, wenn sich die Halter:innen rechtzeitig Gedanken dazu machen und uns ihre Wünsche mitteilen.
Ihre Ansprechpartnerin für Fragen zur Testamentsgestaltung
Dagmar Löffler
Dagmar Löffler ist in der Stiftung Hilfe mit Plan bereits seit mehreren Jahren für die Betreuung und Abwicklung von Nachlässen, die der Arbeit von Plan International zugutekommen, zuständig und absolvierte 2022 eine Fortbildung zur zertifizierten Testamentsvollstreckerin. Darüber hinaus verantwortet Dagmar Löffler als Büroleitung die Administration der Stiftung Hilfe mit Plan und unterstützt im Bereich der Gremienarbeit.
Tel.: 040 / 607 716 - 170
E-Mail: dagmar.loeffler@stiftung-hilfe-mit-plan.de