Foto © Plan International

FUTURE-Fonds: „Die Klimakrise erfordert innovatives Denken und Flexibilität“

von Stiftung Hilfe mit Plan

Jan Söhlemann ist Programmspezialist bei Plan International Deutschland und Experte für Jugendbeschäftigung und Unternehmertum. Im Gespräch berichtet er, wie Plan International den Herausforderungen der Klimakrise begegnet – und welche Chancen sich durch den FUTURE-Fonds eröffnen.

Vor allem in den Projektländern von Plan International ist der Klimawandel bereits deutlich spürbar. Wie verändert das die Arbeit der Organisation?

Der Klimawandel ist kein neues Thema. Seit vielen Jahren beobachten wir von Plan International, wie Klimaveränderungen die Menschen in unseren Projektländern vor große Herausforderungen stellen – und zwar auf unterschiedlichsten Ebenen. So sind es nicht nur die offensichtlichen Auswirkungen, wie zum Beispiel anhaltende Dürren, die die Ernten und damit die Lebensgrundlage vieler Menschen bedrohen. Der Klimawandel verstärkt bestehende soziale Ungleichheiten, er schürt Konflikte, und die Benachteiligung von ohnehin marginalisierten Gruppen nimmt noch einmal zu. Man kann sagen, wir sehen dieselben Probleme – nur noch mehr davon. Darauf müssen wir als Organisation reagieren, und wir arbeiten daran, die Resilienz der Gemeinden zu stärken. Hierzu greifen wir auf bewährte Maßnahmen zurück, müssen aber auch neu denken.

Wie sieht das konkret aus?

Bei Hilfe in Bezug auf den Klimawandel denken viele an das Pflanzen von Bäumen. Das ist auch Teil von Plan-Projekten, doch sind wir keine Umweltschutzorganisation. Bei uns stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. So haben unsere Ansätze auf den ersten Blick oft nichts mit Klima oder Umwelt zu tun, leisten aber einen wichtigen Beitrag zur Stärkung gegen den Klimawandel. Aufforstung kann dabei als Teil von Projekten durchaus sinnvoll sein, wenn zum Beispiel Böden erodieren oder eine Gemeinde stark vom Wald als Ressource abhängig ist. Doch man darf nicht vergessen: Bis die Bäume gewachsen sind und man die Verbesserung wahrnimmt, vergehen viele Jahre. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist deshalb die Aufklärung der Menschen – und vor allem auch der Kinder und Jugendlichen – über die Zusammenhänge des Klimawandels. Denn nur Maßnahmen, die von den Gemeinden verstanden und mitgetragen werden, sind langfristig wirksam.

Neben der Bewusstseinsschaffung setzen wir auf Aktivitäten, die schnelle Verbesserungen im Leben der Menschen bewirken. Zum Beispiel können Spargruppen im Kontext der Klimakrise ein wirksames Mittel sein, damit sich Menschen neue, klimaangepasste Einkommensmöglichkeiten erschließen können. Auch unsere Aktivitäten für mehr Gleichberechtigung stärken die Gemeinden im Umgang mit dem Klimawandel. Ein wichtiger Ansatz gerade im Bereich Jugendbeschäftigung und Unternehmertum sind sogenannte „Climate Smart Solutions“. Diese verbessern in erster Linie die Lebenssituation der Menschen und machen sie unabhängiger, zum Beispiel indem Solarsysteme eingesetzt werden oder selbst hergestellter, organischer Dünger statt chemischer Mittel. Fast ganz nebenbei haben sie noch einen positiven Effekt auf die Umwelt.

Wie kann der FUTURE-Fonds helfen, den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen?

Ich sehe im FUTURE-Fonds eine große Chance. Insgesamt zeigt sich, dass wir in Zeiten der Klimakrise flexibler agieren müssen. Rahmenbedingungen können sich sehr schnell ändern, wenn sich zum Beispiel eine Naturkatastrophe ereignet oder Konflikte eskalieren. Auch funktionieren nicht alle Maßnahmen in allen Kontexten gleich gut, was manchmal erst im Projektverlauf deutlich wird. In diesen Situationen helfen flexible, wiederkehrende Mittel wie die aus dem FUTURE-Fonds enorm. Sie geben uns den Freiraum, auch mal Dinge auszuprobieren, deren Finanzierung nicht schon im Vorfeld gesichert wurde. So können wir zum Beispiel auch verstärkt Ideen von jungen Menschen vor Ort umsetzen. Denn es wäre anmaßend zu glauben, dass wir von unseren Schreibtischen aus für alle Situationen die besten Lösungen finden können. Wir brauchen die Kreativität und den Einsatz der jungen Menschen dieser Welt, um in Zeiten des Klimawandels gemeinsam erfolgreich zu sein − und positiven Wandel voranzutreiben.

 

"Es wäre anmaßend zu glauben, dass wir von unseren Schreibtischen aus für alle Situationen die besten Lösungen finden können. Wir brauchen die Kreativität und den Einsatz der jungen Menschen dieser Welt, um in Zeiten des Klimawandels gemeinsam erfolgreich zu sein − und positiven Wandel voranzutreiben."

Unser FUTURE-Fonds

Foto © Alvaro Tejero

Nachhaltig für die Zukunft von Kindern!

Erfahren Sie, wie auch Sie sich mit einer Zustiftung in den FUTURE-Fonds engagieren können.  Mit den Erträgen aus dem FUTURE-Fonds fördern wir innovative und nachhaltige Programmansätze von Plan International, die Kinder und ihre Familien gegen die Auswirkungen des Klimawandels stärken. Damit Kinder trotz Klimawandel gesund aufwachsen und langfristig die Chance auf eine bessere Zukunft haben.