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Vermögensanlage: Anlagetipps für Stiftungen

von Stiftung Hilfe mit Plan

Das Finanzjahr 2020 war durch die Pandemie extremen Schwankungen ausgesetzt. Unsere langjährige Wegbegleiterin und Stiftungsmanagerin Bettina Fulfs von der HypoVereinsbank und ihr Kollege Sascha Apitz erklären, welche Anlagestrategie für Stiftungen in dieser Zeit am besten funktioniert hat.

Frau Fulfs, Herr Apitz, wie haben Sie das Jahr 2020 aus Sicht von Stiftungen erlebt? Die Pandemie muss einen enormen Einfluss auf die Vermögensanlagen gehabt haben.

Bettina Fulfs, Direktorin für Vermögensnachfolge und Stiftungsmanagement: Das Jahr hatte immense Talfahrten, aber die Kurse haben sich auch sehr schnell wieder erholt. Für viele Stiftungsvorstände war diese Zeit sicherlich emotional. Gleichzeitig hat man als Stifter:in in solchen Situationen den Vorteil, dass die Stiftung in der Regel langfristig ausgerichtet ist. Dann hat man nämlich auch einen langfristigen Anlagehorizont und kann damit mögliche Kursschwankungen gut überstehen.

Sascha Apitz, Leiter des Fondsmanagements der UniCredit International in Luxemburg: Ich würde sogar noch einen Schritt weiter zurückgehen und auf das Jahr 2019 blicken. Da Stifter:innen schon vor dem Ausbruch der Pandemie mit negativen Zinsen konfrontiert waren, haben viele schon frühzeitig damit angefangen, sich mit Aktien auseinanderzusetzen. Denn sie benötigen ausschüttbare Erträge, um ihren Stiftungszweck erfüllen zu können. Wer dann auf eine breite Diversifikation in seinen Anlagen gesetzt sowie ein gutes Risikomanagement hatte, der konnte im vergangenen Jahr sogar profitieren.

Foto © Studioline | Bettina Fulfs

Wie schaffen Stifter:innen den Einstieg in die Vermögensanlage, wenn sie sich mit dem Thema kaum auskennen?

Fulfs: Es ist grundsätzlich ratsam, die Vermögensverwaltung in professionelle Hände zu geben. Für wen das nicht infrage kommt, der kann auch in einen Stiftungsfonds investieren, in dem sein Geld verwaltet wird. Generell gilt: Auch wenn man sein Geld managen lässt, kann man sich selbst nicht einfach zurücklehnen. Ich muss mich damit auseinandersetzen, welche Ziele ich mit meiner Stiftung verfolge und welche Anlageziele ich daher kategorisch ausschließe. Auch sollte ich meine Anlageentscheidungen gut dokumentieren, um vor der Finanz- und Stiftungsaufsicht meine Wahl bei Bedarf gut begründen zu können.

Apitz: Die Notenbanken haben ihre Geldpolitik während der Covid-19-Pandemie nochmals ausgeweitet, um Konjunkturprogramme zu erleichtern und die Wirtschaft zu stärken. Es bleibt daher mittelfristig beim Niedrigzins. Grundsätzlich müssen Sie als Stiftung also an den Aktienmarkt denken. Eine gewisse Aktienquote könnte dabei helfen, Erträge zu generieren, die Sie im Rentenmarkt nicht bekommen. Weil diese Anlageform aber Risiken mit sich bringt, profitieren Stiftungen von einem professionellen Risikomanagement.

Foto © Privat | Sascha Apitz

Welche Tipps haben Sie für Stifter:innen, die ihr Geld ertragreich anlegen möchten?

Apitz: Es kommt auf das Ziel an, welches ich mit meiner Stiftung verfolge. Meine Anlagestrategie sollte ich regelmäßig überprüfen, um den satzungsmäßig verankerten Stiftungszweck nachhaltig erfüllen zu können.

Fulfs: Ich beobachte, dass viele Stiftungen immer noch sehr konservativ aufgestellt sind. Manche haben ihr Geld sogar ausschließlich auf dem Girokonto. Das ist wenig ratsam und kann auch zu unangenehmen Nachfragen der Stiftungsaufsicht führen. Bislang gilt für viele noch die konservative Formel 30 Prozent Aktien und 70 Prozent Renten. Ich rege daher gerne an, ob die Formel nicht sogar umgedreht werden sollte. Bei einem langfristigen Anlagehorizont und einer breiten Streuung der Anlagen könnte das bei allen möglichen Schwankungen an den Märkten durchaus ertragreicher sein. Und wer gut streut, rutscht nicht so stark, reduziert also die Risiken.

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