Foto © Alf Berg

„Stiften bedeutet für mich Zufriedenheit und Glück“

von Stiftung Hilfe mit Plan

Stefan Bluhm gründete 2014 gemeinsam mit seiner Schwester Gisela Kette die Flowerchain Stiftung. Im Interview berichtet er, wie es zu seinem Engagement kam und wie man Werte weitergibt.

Stefan Bluhm ist am idyllischen Ammersee zu Hause und zugleich ein Weltenbummler: Seine erste Asien-Reise startete er 1975 mit einem VW-Bulli von Südafrika aus – per Schiff Richtung Indien. Da war die deutsche Organisation von Plan International noch nicht einmal geboren. Genau 30 Jahre später übernahm Stefan Bluhm seine erste Patenschaft und besuchte dann auch verschiedene Plan-Projekte in Vietnam und Nepal. Die beiden Reisen mit der Stiftung Hilfe mit Plan wurden zur Initialzündung: Wieder daheim, beschloss er gemeinsam mit seiner Schwester Gisela Kette, über die Patenschaft hinaus mehr zu tun. Im September 2014 gründeten sie die rechtsfähige Stiftung Flowerchain. Sie ist nach den Nachnamen der Geschwister benannt und eng mit der Stiftung Hilfe mit Plan verbunden. Als Gisela Kette verstarb, übernahm Stefan Bluhm die Stiftung in eigener Regie, und eines Tages wird die Stiftung das Familienvermögen erben. Im Interview erzählt Stefan Bluhm, warum er mit seiner Stiftung auch Werte weitergibt – sowohl ideelle als auch materielle.

Foto © Alf Berg | Stefan Bluhm auf Projektreise mit der Stiftung Hilfe mit Plan in Nepal.

Was war für Sie so bewegend, dass Sie eine Stiftung gründen wollten?

Für einige Jahre hatten meine Familie und ich Patenschaften in Vietnam, Nepal, Philippinen und auch in Südamerika übernommen, wobei sich die Unterstützung auf die monatlichen Beiträge beschränkte. Dann, während der Projektreise zu meinem Patenkind nach Vietnam und Nepal, besuchte ich verschiedene Projekte in Hanoi und in entfernteren Regionen. Dort sah ich die Professionalität und den Enthusiasmus, mit dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Plan International vor Ort diese unterschiedlichen Projekte entwickelten, initiierten und überwachten – und welche sichtbaren Erfolge sie damit hatten. Das war sehr überzeugend. Als ich – wieder daheim – meiner Schwester von den Eindrücken und Erlebnissen berichtete, waren wir uns einig: Wir wollen eine Stiftung gründen. Die Stiftung sollte eng mit Plan International verbunden sein, um sicherzustellen, dass die Fördermittel bestmöglich eingesetzt werden.

Foto © Alf Berg | Die Flowerchain-Stiftung engagiert sich in Laos und Vietnam.

 

 

Warum unterstützen Sie gerade Projekte in Vietnam und Laos?

Vorrangig ist es der Bezug zu der buddhistischen Lehre (der sogenannten Theravada), wie sie von Buddha Siddhartha Gautama selbst gelehrt wurde. Diese Lehre macht Menschen friedfertig, freundlich, hilfsbereit und fürsorglich allen Lebewesen gegenüber. Diese hohen moralischen und ethischen Werte werden in buddhistischen Ländern vorgelebt. Außerdem ist das Wetter in diesen Ländern so viel schöner. (lacht)

Ihre Stiftung folgt also ideellen Werten – aber Sie geben ja auch materielle Werte weiter …

Ja, mein Schwager hat ein größeres Vermögen geerbt und es nach seinem frühen Krebstod seiner Frau, meiner Schwester Gisela Kette, hinterlassen. Das ist in die Stiftung eingeflossen. Meine Frau Carol und ich haben nichts geerbt, sondern etwas Vermögen erarbeitet. Nachdem meine Frau Carol viel zu früh an Krebs gestorben ist und es mir aufgegeben hat, das Vermögen sorgsam zu verwenden, wird es eines Tages in die Stiftung fließen. Die Werte, nach denen meine Schwester, meine Frau und ich leben und gelebt haben, fasse ich mal so zusammen:

1. Ideelle Werte wie Lernen, Erkennen, Bewahren, Vermitteln
2. Materielle Werte im Sinne von Erschaffen, Erhalten, Haushalten, Wirtschaften
3. Werte teilen, das heißt: investieren und teilhaben lassen

Gibt es für Sie beim Stiften einen tieferen Sinn?

Stiften bedeutet für mich Zufriedenheit, Glück und die Befriedigung, am Glück und an der Freude anderer teilzuhaben. Mein eigener Lebensweg begann mit einer unheilbaren Krankheit, der Mucoviszidose. So war ich eigentlich immer krank, schwächlich, ein Sorgenkind. Meine Zuflucht wurden sehr früh die Bücher. Ich liebte die klassischen Götter und Heldensagen und auch Zukunftsromane. Ich wollte unbedingt ein Held werden, Abenteuer erleben und bestehen. Durch ein Nahtod-Erlebnis in meiner Jugend verlor ich die Angst vor dem Sterben und ich bekam den Mut, der Held zu sein, der Anderen hilft; sie beschützt und fördert und dabei viele Abenteuer erlebt. Deshalb möchte ich als Stifter hier und da, wo es möglich ist, etwas mehr Glück und Zufriedenheit in der Welt verbreiten. Die Stiftung möchte ich wie einen kleinen Garten betrachten: In diesem Garten versickert oder verdunstet die Unterstützung nicht wie ein warmer Sommerregen. Sondern der Grund und Boden bleibt. Die Pflanzen und Früchte mögen wechseln, die Ernten variieren – aber die Samen verbreiten sich in alle Welt.

 
 

"Die Stiftung möchte ich wie einen kleinen Garten betrachten: In diesem Garten versickert oder verdunstet die Unterstützung nicht wie ein warmer Sommerregen. Sondern der Grund und Boden bleibt. Die Pflanzen und Früchte mögen wechseln, die Ernten variieren – aber die Samen verbreiten sich in alle Welt."

-Stefan Bluhm

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Julia Hammer & Team

Tel.: 040 / 607 716 - 260
E-Mail: info@stiftung-hilfe-mit-plan.de

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