„Die unabhängige und konfessionell nicht gebundene Organisation überzeugt mich durch ihre nachhaltigen Selbsthilfe-Projekte. Deshalb engagiere ich mich für Plan.“
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Patenschaft für Kinder in Brasilien
In Brasilien kennen wir den entwickelten Süden mit den großen Städten Rio, Curitiba und Sao Paulo. Der Norden sieht allerdings anders aus, die Kluft zwischen Arm und Reich ist hier besonders groß! Und deshalb arbeitet Plan International seit 1997 im Norden Brasiliens, wo über drei Viertel der Bevölkerung afrikanischer Abstammung ist.
Unser Engagement in Brasilien
Unsere Länderstrategie bildet den Rahmen für eine beständige und kontinuierliche Programmarbeit. Sie wird für einen Zeitraum von mehreren Jahren erstellt und setzt verschiedene Ressourcen ein, um die Lebensumstände und Zukunftsperspektiven von benachteiligten Kindern und ihren Familien zu verbessern. Die Länderstrategie wurde zusammen mit Plan-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Mädchen und Jungen, Familien, lokalen Gruppen und Initiativen sowie Mitgliedern der lokalen Regierung erarbeitet.
- Programmarbeit seit 1997
- 2021 mehr als 15.900 Patenkinder
- Arbeitsschwerpunkte: Gesundheit, Bildung, Kinderschutz, wirtschaftliche Sicherheit, Katastrophenvorsorge
Ja, ich möchte in Brasilien helfen!
Wie hilft eine Kinderpatenschaft in Brasilien?
Plan International arbeitet seit 1997 in Brasilien. Mit Abschluss des Jahres 2021 erreichten wir mit unseren Programmen das Umfeld von über 15.900 Patenkindern und ihren Familien. Wir konzentrieren die Arbeit auf arme und strukturschwache Gebiete im Nordosten des Landes. Hier sind über drei Viertel der Bevölkerung afrikanischer Abstammung. Der Anteil der ländlichen Bevölkerung ist hier sehr hoch. Dabei setzen wir uns besonders für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, wie indigene Minderheiten, afro-brasilianischen Familien und Mädchen ein.
Josenilcy - ein Patenkind aus Brasilien erzählt
Ja, ich möchte Kindern in Brasilien helfen!
Aktuelle Programme: Hilfe in Brasilien
Als Kinderrechtsorganisation sind wir in Brasilien mit verschiedenen Programmen aktiv, die zum Wohl der Kinder im Land beitragen. Lesen Sie nachfolgend, wie wir uns mit unseren Hilfsprojekten für Kinder und Jugendliche direkt vor Ort engagieren:
In den vergangenen Jahren hat sich die gesundheitliche Situation der Kinder und Mütter in Brasilien erheblich verbessert. Doch gibt es große Unterschiede zwischen den Regionen und den einzelnen Bevölkerungsgruppen.
Das Programm setzt auf zwei Ebenen an, um die gesundheitliche Situation von Kindern und ihren Müttern zu verbessern. Zusammen mit Partnerorganisationen klären wir die Familien darüber auf, wie Krankheiten zu vermeiden sind und wie die Gesundheit von Kindern und Müttern vor und nach der Geburt gefördert werden kann. Bewusst werden dabei die Väter mit eingebunden. Mädchen und Jungen lernen schon früh, das andere Geschlecht zu respektieren und gleichberechtigt zu behandeln. Wir führen Hygieneschulungen durch und informieren über gesunde Ernährung. Andere Maßnahmen richten sich gegen häusliche Gewalt und fördern kindgerechte und gewaltfreie Erziehungsformen.
Zusammen mit lokalen Behörden engagiert sich Plan International dafür, dass Mädchen und Jungen in den Gemeinden die Möglichkeit erhalten, sich kreativ und spielerisch zu entfalten, miteinander zu interagieren und ihre Meinung auszudrücken. Auf nationaler Ebene setzen wir uns dafür ein, dass neue Gesetze zur frühkindlichen Förderung und Gesundheit auch in ländlichen Regionen umgesetzt und dabei angemessen budgetiert werden. Wir fördern entsprechende gesellschaftliche Diskussionen und stärken Netzwerke, die sich für die Verbesserung der Gesundheit von Kindern engagieren. Um relevante Daten bereitzustellen, führt Plan International in seinen Projektgebieten Analysen und Studien zur Lebenssituation von Kleinkindern durch.
Trotz der positiven Entwicklungen im Bildungssektor bleiben bestimmte Bevölkerungsgruppen weiterhin benachteiligt. Im Vergleich zu Kindern aus wohlhabenden Familien, besuchen fast doppelt so viele Kinder afro-brasilianischer Familien keine Schule. In einigen Regionen des Nordostens gehen sogar mehr als die Hälfte der indigenen Mädchen und Jungen nicht zur Schule.
Plan International arbeitet mit Bildungsbehörden zusammen und setzt sich dafür ein, dass in den Schulen innovative, kindgerechte pädagogische Ansätze verfolgt werden. Außerdem engagieren wir uns für eine bessere Ausbildung von Lehrer:innen. Schwerpunkte sind hier die Vermittlung von Kompetenzen, um die Lese- und Schreibfähigkeiten zu verbessern, sowie Trainings zu Kinderrechten. Der Unterricht soll attraktiver und lebensnaher gestaltet werden. Wir arbeiten daran, Themen wie Gewaltprävention, Friedenserziehung, ganzheitliche Gesundheit, kulturelle und ethnische Unterschiede sowie Gleichberechtigung in die Lehrpläne zu integrieren.
Mit dem Ziel, Familien stärker in bildungspolitische und schulorganisatorische Fragen einzubinden, stärken wir Partizipationsstrukturen an den Schulen und in den Gemeinden. Wir unterstützen Eltern und Schüler:innen darin, an bildungsrelevanten Diskussionen teilzuhaben und sich für ihre Interessen einzusetzen. Zusammen mit Jugendlichen führt Plan International seine außerschulischen Aufklärungskampagnen und Bildungsmaßnahmen zur reproduktiven und sexuellen Gesundheit sowie zur Sexualerziehung weiter. In diesem Zusammenhang thematisieren wir unter anderem Geschlechterverhältnisse und Geschlechterrollen, verantwortungsvolle Sexualität sowie die Stigmatisierung von Menschen, die mit HIV und Aids leben. Wir setzen uns gezielt dafür ein, sexualisierter Gewalt entgegenzutreten und sicherzustellen, dass besonders Mädchen Zugang zu Einrichtungen haben, die Hilfe anbieten.

Plan International analysiert die aktuelle wirtschaftliche Lage, um seine Maßnahmen optimal auszurichten, wobei Marktchancen und Bedarfe ebenso berücksichtigt werden wie zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen. Wir kooperieren mit anerkannten Einrichtungen, die berufliche Qualifizierungsmaßnahmen und finanzielle Dienstleistungen anbieten. Es werden vor allem Jugendliche und Frauen unterstützt, eine technische oder kunsthandwerkliche Ausbildung zu absolvieren oder Perspektiven für eine nachhaltige wirtschaftliche Selbständigkeit zu entwickeln.
Des Weiteren setzen wir uns dafür ein, Arbeitssuchende zu vermitteln. Mütter und andere familiär Verantwortliche erhalten hauswirtschaftliche Trainings sowie Schulungen für einen besseren Umgang mit ihrem Einkommen. Plan International setzt sich ebenfalls dafür ein, dass sie Zugang zu finanziellen Dienstleistungen erhalten. Um Familien, die hauptsächlich vom Anbau eigener landwirtschaftlicher Produkte leben, zu stärken, unterstützen wir gemeindebasierte Wirtschaftskooperativen. Die Familien erhalten die Möglichkeit, ihre Anbauprodukte weiterzuverarbeiten und ohne Zwischenhändler direkt zu vermarkten. Außerdem können gemeinschaftlich wichtige Investitionen in den Gemeinden getätigt werden.
Über breit angelegte Kampagnen klären wir Familien, Gemeinden und Behörden umfassend über Gewalt gegen Mädchen und Jungen und die Kinderrechte auf. Ziel ist es, die Schutzbedürftigkeit von Kindern bewusster zu machen und zu erreichen, dass auf allen gesellschaftlichen Ebenen dafür Verantwortung übernommen wird. Außerdem engagiert sich Plan International dafür, Diskriminierungen wegen des Geschlechts, der Herkunft oder aufgrund von Behinderungen entgegenzuwirken. Die öffentliche Wahrnehmung soll dahingehend geschärft werden, dass politische und gesellschaftliche Entscheidungen unter Berücksichtung von Kinderrechten bewertet werden. Wir stärken Kinder, Jugendliche und Gemeindevertreter:innen, sodass sie über entsprechende Netzwerke und Gremien für ihre Interessen eintreten können und so mehr in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse eingebunden sind.
Die Familien werden sensibilisiert, Formen von Gewalt gegen Kinder zu erkennen, und lernen, wie wichtig es ist, solche Fälle öffentlich zu machen und zur Anzeige zu bringen. Kinder und Jugendliche erfahren, wie sie sich schützen können und wo sie Hilfe erhalten. Um Anlaufstellen zu schaffen, stärkt Plan International in den Gemeinden öffentliche Kindesschutzeinrichtungen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist der Katastrophenschutz. Wir unterstützen die Gemeinden und Kinder darin, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen und Schutzmechanismen zu entwickeln, um die Risiken in den Gemeinden zu minimieren und bestmöglich auf drohende Gefahren vorbereitet zu sein. Wir stimmen die Maßnahmen mit den lokalen Behörden ab und arbeiten mit Regierungsstellen daran, den staatlichen Katastrophenschutz weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Brasilien im Überblick
Brasilien ist das größte Land Südamerikas und grenzt, abgesehen von Ecuador und Chile, an alle übrigen Länder des Kontinents. Die Küstenlinie zum Atlantik erstreckt sich über eine Länge von 7.500 Kilometern. Über die Hälfte der Landesfläche ist von Regenwald bedeckt, der sich durch eine enorme Artenvielfalt auszeichnet und vom Amazonas und seinen Nebenflüssen durchzogen wird. Im überwiegenden Teil des Landes herrscht tropisches Klima vor. Die Temperaturen schwanken das Jahr über hier nur wenig. Im Süden ist das Klima dagegen gemäßigter. Während es im Amazonasbecken viel regnet, fällt in anderen Teilen des Landes weniger Niederschlag. In manchen Gebieten des Nordostens kommt es zu langanhaltenden Dürreperioden. Mehr als 80 Prozent der Brasilianer:innen lebt in Städten, von denen viele an der Küste liegen. Der Anteil junger Menschen im Land ist sehr hoch. In Brasilien herrscht eine große kulturelle Vielfalt mit indigenen, afrikanischen und europäischen Einflüssen.
Einwohner:innen | 212,60 Mio. (Deutschland [D]: 82,20 Mio.) |
Lebenserwartung | 72 Jahre (D: 80 Jahre) |
Kindersterblichkeit* | 14 pro 1.000 (D: 4 pro 1.000) |
BNE pro Kopf** | 14.263 USD (D: 42.560 US$) |
Alphabetisierungsrate*** | Frauen 99 %, Männer 99 % |
Landesfläche | 8.500.000 km², (D: 357.050 km²) |
Hauptstadt | Brasilia |
Landessprachen | Portugiesisch |
Religion | Christentum (90 %), lokale Glaubensrichtungen |
* pro 1.000 Lebendgeburten ** Bruttonationaleinkommen nach Kaufkraftparität *** bei Jugendl. (15–24 Jahre) Quellen: UNICEF - The State of the World's Children Report 2021, UNDP "Bericht über die menschliche Entwicklung 2020" |
Die Geschichte des Landes
Nach der Kolonialisierung wurde im Jahre 1822 die Unabhängigkeit von der portugiesischen Krone erklärt. Zunächst war Brasilien eine Monarchie. Im Jahre 1889 wurde die Republik ausgerufen. Seit 1964 wechselten sich verschiedene Militärdiktaturen an der Macht ab. Erst 1985 wurden wieder freie Wahlen abgehalten.
Die heutige Situation in Brasilien
In den letzten Jahren hat sich die Wirtschaft sehr dynamisch entwickelt, wodurch sich die Beschäftigungs- und Einkommenssituation vieler Menschen verbessert hat. Brasiliens Volkswirtschaft zählt mittlerweile zu den zehn wichtigsten Ökonomien der Welt. Doch die ungleiche Verteilung des Wohlstands und die weit verbreitete Korruption stellen schwerwiegende gesellschaftliche Probleme dar. Besonders die wirtschaftliche Situation vieler Familien indigener und afrikanischer Abstammung ist sehr angespannt. Seit 2019 ist Jair Bolsonaro Staatspräsident.
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