Eine Gruppe junger Jungen und Mädchen tragen T-Shirts von Plan International und gucken glücklich in die Kamera.

Mädchen vor Kinderheirat schützen

Im Projektgebiet Kwekwes, in Simbabwe, heiraten 31 Prozent der Mädchen, bevor sie 18 Jahre alt sind. Zu den schwerwiegenden Folgen dieser Kinderheiraten zählen Schulabbrüche, frühe Schwangerschaften und ein größeres Risiko für häusliche Gewalt und Armut. Mit verschiedenen Maßnahmen wollen wir vor allem Mädchen und junge Frauen vor Frühverheiratung schützen, indem wir zum Beispiel ihren Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt fördern. Wir stärken die Jugendlichen, damit sie ihre Rechte wahrnehmen und selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Zukunft treffen können.

Projektlaufzeit Juni 2023 - Juni 2026

Ziele
  1. Anzahl der Kinderheiraten senken
  2. Verringerung von Frühschwangerschaften
Maßnahmen
  1. Schulung von Lehrkräften und Schulleiter:innen zur Vermittlung von sexueller Aufklärung
  2. Bereitstellung von beruflichen Start-up-Kits für junge Menschen
  3. Schulung von 30 lokalen Gemeindevorsitzenden zur Rechtsetzung zu Kinderheirat, Kinderschutz und Zugang zu Bildung
  4. Einbeziehung von politischen Entscheidungsträger:innen und traditionellen Autoritäten in Form von Politikdialogen

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Was uns in Simbabwe erwartet

Kinderheirat ist eine Form von geschlechtsspezifischer Gewalt. Die Wurzeln hierfür liegen in gesellschaftlich verankerter Geschlechterungleichheit, die vielen Mädchen ihre Kindheit nimmt und sie einem erhöhten Risiko von kontinuierlicher Gewalt aussetzt. Auch in Simbabwe werden häufig Kinder frühverheiratet. Eine von drei Frauen im Alter von 20 bis 24 gibt an, vor dem achtzehnten Lebensjahr verheiratet worden zu sein (Multiple Indicator Cluster Survey (MICS), 2019). Kinderheirat und Zwangsheirat kommen häufiger in ländlichen Gebieten vor. Dort werden 40 Prozent der Mädchen vor dem achtzehnten Lebensjahr verheiratet, im Gegensatz zu 19 Prozent in den urbanen Gebieten. 

Eng an die vorherrschende Armut gekoppelt, fehlt es den Gemeinden in Kwekwe an Bewusstsein über sexuelle und reproduktive Gesundheitsrisiken. Somit steigt die Gefahr, schon früh sexueller Ausbeutung und  Missbrauch ausgesetzt zu sein. Auch fehlt es an positiven Erziehungsmaßnahmen seitens des Elternhauses oder der Gemeinde sowie an Beratungsangeboten und adäquater Gesetzgebung zum Schutz junger Menschen.

Was wir erreichen wollen


Mit diesem Projekt haben wir zum Ziel, zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der Projektregion beizutragen. Wir wollen die Rechte insbesondere von Mädchen und jungen Frauen verbessern, damit sie eigenständig und informiert Entscheidungen für ihr Leben treffen können. Ein Schwerpunkt des Projekts ist der Schutz von jungen Menschen vor früher Heirat oder einer frühen Schwangerschaft und der Schutz derjenigen, die aus einer frühen Heirat kommen. 

Wir fördern den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung und dem Arbeitsmarkt für Mädchen und junge Frauen, um ihnen die Sicherung des eigenen Unterhalts zu ermöglichen. Außerdem tragen wir dazu bei, dass das Wissen sowie das Bewusstsein um die negativen Auswirkungen von Kinderheirat in den Projektgemeinden steigt. 

Was wir bisher erreicht haben 

Seit Projektbeginn haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen, um integrative, hochwertige Bildung zu fördern und ein Bewusstsein für die negativen Folgen von Kinderheirat zu schaffen. 

  • 350 Mädchen konnten dank eines Stipendiums zur Schule gehen.
  • Insgesamt 26 Schulclubs haben wir gegründet, in denen 270 Mädchen und 250 Jungen über sexuelle Aufklärung und Kinderschutzsysteme informiert werden.
  • Wir schulten 26 Lehrer:innen in umfassender sexueller Aufklärung.
  • Zur Verbesserung der Lebensgrundlagen junger Menschen führten wir Schulungen in Unternehmertum und Lebenskompetenzen durch.
Simbabwe Landkarte

Projektaktivitäten Juli 2024 - Dezember 2024

Frauen und Männer sitzen in einem Halbkreis, haben ein Heft auf dem Schoß liegen und melden sich. In der Mitte steht eine Lehrerin.
  • Wir unterstützten 350 Mädchen mit Stipendien, die ihnen den Schulbesuch ermöglichen. In Schulclubs erlangen sie Zugang
    zu Informationen über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte.
  • 26 Lehrkräfte führten weitere Sitzungen beispielweise zum Thema Thema „Selbstbewusstsein im Umgang mit dem eigenen Körper" durch.
  • Insgesamt nahmen 3.596 Mädchen an den Gesprächsrunden teil.
  • Einige Schulen luden die simbabwische Polizei ein, um im Rahmen der Gesprächsrunden für Drogenmissbrauch, Kindesmissbrauch, frühe Heirat und HIV/AIDS zu sensibilisieren.
Zwei Frauen sitzen an einem Ofen und zeigen ihr selbstgebackenes Brot.
Wir fördern junge Frauen in ihrer Selbstständigkeit, damit sie ein eigenes Einkommen generieren können.

Wir führten Schulungen in beruflichen und technischen Fertigkeiten und Unternehmertum für Jugendliche durch, in denen unter anderem die Themen Marketing, Einkauf und Lagerverwaltung, Buchführung sowie Personal und Produktivität behandelt wurden.
 

  • Insgesamt 28 Geschäftspläne wurden von den Jugendlichen vor diesem Hintergrund präsentiert.
  • Von den 114 Jugendlichen, die an der ersten Schulung zum Thema Unternehmertum teilnahmen, machten 86 Personen bei der zweiten Schulung und der Vorstellung der Geschäftsvorschläge mit.
  • Im September 2024 nahmen 15 Jugendliche an einer Ausbildung im Handwerk teil, die auf die Herstellung von Kleidungsstücken, Schweißen, Friseurhandwerk und Backen spezialisiert war.
  • Wir führten zwei Gesundheitseinsätze durch und erreichten so 335 Jugendliche mit Dienstleistungen wie HIV-Tests, Verhütungsmitteln und Beratungsgesprächen zu Verhütungsmöglichkeiten, Prävention sexuell übertragbarer Infektionen und Zugang zu medizinischer Versorgung.
  • Infolge der Gesundheitseinsätze zeigten die Jugendlichen ein deutlich gestiegenes Bewusstsein für Verhütungsmöglichkeiten.
  • Wir leisteten Unterstützung für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt, indem wir Gutscheine für Gesundheitsdienstleistungen für zwölf Frauen bereitstellten. 

Im November 2024 organisierten wir gemeinsam mit Ministerien und anderen Organisationen eine Veranstaltung anlässlich des Internationalen Tags des Mädchens
 

  • An der Feier nahmen 611 Personen teil – darunter Kinder, Jugendliche und ihre Eltern.
  • Im September 2024 führten wir zudem eine Sensibilisierungskampagne an einer unserer Projektschulen durch, mit der wir das Bewusstsein von 258 Personen für Kinderheirat und rechtliche Bedingungen stärkten.
  • 170 Männer und Jungen nahmen an Männer- und Jungen-Gesprächsrunden teil, bei denen zentrale Probleme besprochen wurden, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit und Drogenmissbrauch.
  • Im Dezember 2024 führten wir eine Auffrischungsschulung für Mitglieder der örtlichen Kinderschutzausschüsse zu den Themen Kinderschutz, SRGR sowie Überweisungswege durch.

Im Juli 2024 nahmen sechs Mitglieder der Jugendversammlung an einem Treffen des nationalen Parlamentarischen Ausschusses zum Dialog über Kinderrechte teil, wobei der Schwerpunkt auf dem Thema Kinderheirat lag. 

  • Dabei stellten die Jugendlichen den Parlamentarier:innen ihre Forderungen zur Bekämpfung von Kinderheirat vor.
  • Die Parlamentarier:innen wollen nun eng mit traditionellen Führungspersönlichkeiten und Gemeindegruppen zusammenarbeiten, um das Bewusstsein in den Gemeinden zum Thema Kinderheirat zu stärken.
  • Außerdem sagten sie zu, die bestehenden Mechanismen zur Bekämpfung von Kinderheirat zu prüfen und erforderliche Anpassungen vorzunehmen, einschließlich bestehender Richtlinien und Gesetze.

Im September 2024 führten wir eine zweitägige Schulung zu positiven Erziehungsmethoden durch, an der sechs Eltern und Erziehungsberechtigte teilnahmen. 

  • Dabei wurden die Teilnehmenden zu Community Champions ausgebildet, um sich in ihren Gemeinden für positive Erziehungsmethoden einzusetzen.
  • Wir unterstützten die zuvor ausgebildeten Community Champions dabei, 16 Seminare zu positiven Erziehungsmethoden in ihren Gemeinden durchzuführen mit denen wir insgesamt 265 Eltern erreichten.

Durch die Seminare verbessert sich die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern, wodurch Jugendliche sich sicherer fühlen, Sorgen zu äußern und sich mit Fragen an ihre Eltern zu wenden.

Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte (SRGR)

Der Fachausdruck „sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte“ meint das uneingeschränkte körperliche und seelische Wohlbefinden in Bezug auf alle Bereiche der Sexualität und Fortpflanzung des Menschen1. Damit ein solches Wohlbefinden erreicht werden kann, müssen bestimmte Rechte verwirklicht sein. Dazu gehören beispielsweise das Recht auf Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen im Bereich Sexualität und Fortpflanzung, das Recht auf Informationen zu Fragen der Sexualität sowie auch das Recht, selbst über eine Schwangerschaft entscheiden zu können. Diese sogenannten „sexuellen und reproduktiven Rechte“ sind Menschenrechte, die allen Menschen gleichermaßen zustehen.

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ziele für Nachhaltige Entwicklung:

Die Sustainable Development Goals (SDGs) der UN sind ein globaler Aktionsplan, um weltweite Herausforderungen wie Armut, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit gemeinsam zu bewältigen. Plan International unterstützt diese Ziele, indem wir Menschen weltweit stärken und uns aktiv für nachhaltige Entwicklung einsetzen – durch Bildungsprojekte, Aufklärung und gezielte Hilfsmaßnahmen. Welche UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wir mit diesem Projekt angehen, erfahren Sie hier:

Exemplarische Projektkosten

95 EUR
kostet ein Start-up-Kit für junge Unternehmer:innen

200 EUR
werden für ein Stipendium für zwei Jahre benötigt

450 EUR
kosten Aufklärungskmpagnen zu Kinderheirat und früher Schwangerschaft


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Meinungen unserer Pat:innen und Spender:innen

Nachhaltige Hilfe, die ankommt

Die Ausgaben von Plan International belaufen sich 2024 wie folgt: 84,29% verwenden wir für Projektausgaben. 10,82% sind Werbeaufwendungen. Die restlichen 4,89% sind Verwaltungsaufwendungen.

Ihre Hilfe kommt an

Für uns als Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland e.V. ist Transparenz besonders wichtig: Pat:innen, Förder:innen, Spender:innen sollen erfahren, was mit ihrer Spende geschieht. Um dies zu garantieren, hält sich Plan International an verbindliche Regularien.

Geprüfte Transparenz

Geprüfte Transparenz

Unter anderem verpflichten wir uns dazu, transparent zu arbeiten, sparsam zu wirtschaften und sachlich zu informieren. Dafür bekommen wir vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) das Spendensiegel zuerkannt.

Das Siegel der TÜV Nord CERT GmbH zeigt "geprüfte Kundenzufriedenheit". Daneben steht das Siegel des Anbieters eKomi mit einer "Exzellent"-Bewertung aus 184 Bewertungen in den letzten 12 Monaten (insgesamt 3125 Bewertungen).

Wir sind ausgezeichnet

Bei der Prüfung der Kundenzufriedenheit von TÜV NORD erhält Plan International Deutschland eine Weiterempfehlungsquote von 96%.

Zudem ist Plan International Deutschland mit dem eKomi Siegel ausgezeichnet mit einer Bewertung von 4,9 von 5 Sternen.

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