Mit diesem Projekt setzen wir uns für ein Ende der Kinderarbeit und der Gewalt gegen Kinder in Geita ein. @Plan International

Mädchen und Jungen vor Kinderarbeit schützen

In Geita arbeiten viele Kinder im Kleinbergbau in den Goldminen, um zum Einkommen ihrer Familien beizutragen. Die Arbeit dort ist extrem gefährlich. Denn um das Gold aus dem Gestein zu lösen, werden hochgiftige Chemikalien eingesetzt. Auch in der Fischereiwirtschaft am Viktoriasee arbeiten viele Kinder in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Mit diesem Projekt wollen wir Mädchen und Jungen vor der gefährlichen Arbeit schützen und sie aus der Kinderarbeit befreien. Mit unserer Unterstützung erhalten sie wieder Zugang zu Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten.

Ziele:
  1. Ein Ende der Kinderarbeit und der Gewalt gegen Kinder in Geita
  2. Verbesserung der Gesundheit und des Lebensumfelds von Kindern
Maßnahmen:
  1. Gründung von Kinderschutzkomitees
  2. Förderung des Schulbesuchs
  3. berufliche Ausbildungen und Spargruppen
  4. Aufklärung in Arbeitsstätten des Kleinbergbaus und Fischereibetrieben zu Kinderschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz
  5. Sensibilisierung für die Rechte von Kindern und Jugendlichen

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Was uns in Tansania erwartet

In Tansania gehen viele Kinder nicht zur Schule, sondern arbeiten, um zum Einkommen ihrer Familien beizutragen. 29 Prozent der Mädchen und Jungen zwischen fünf und 17 Jahren leisten Kinderarbeit.2 In der Projektregion Geita sind viele Kinder im Kleinbergbau zur Goldgewinnung beschäftigt. Außerdem arbeiten Mädchen und Jungen in Fischereibetrieben am Viktoriasee. Die Arbeit dort ist sehr gefährlich und bedroht die Gesundheit der Kinder. Gleichzeitig raubt sie ihnen die Möglichkeit, zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu machen. Für die Mädchen und Jungen wird es dadurch immer schwerer, dem Kreislauf der Armut zu entkommen.

Seit 2012 engagieren wir von Plan International uns in der Region Geita, um Mädchen und Jungen vor Kinderarbeit zu schützen und ihnen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Mehr als 5.470 Mädchen und Jungen haben wir seitdem dabei unterstützt, sich aus ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen zu befreien. 6.000 Gemeindemitglieder haben Zugang zu Einkommen schaffenden Maßnahmen erhalten. So konnten wir die Armut vieler Familien, eine der Hauptursachen für Kinderarbeit, reduzieren. Um Mädchen und Jungen dauerhaft vor Kinderarbeit zu schützen, haben wir dieses Nachfolgeprojekt ins Leben gerufen. Es wird durch die Agence Française de Développement gefördert und erreicht insgesamt mehr als 329.000 Menschen in der Projektregion.

Tansania Landkarte

Projektaktivitäten März 2022 - August 2022

Die Komitees zum Schutz von Frauen und Kindern führen auf Gemeinde- und Dorfebene weiterhin wichtige Sensibilisierungsmaßnahmen durch. Zwischen März und August 2022 fanden in diesem Zusammenhang insgesamt 40 Aufklärungsveranstaltungen mit 686 Teilnehmer:innen statt. Dort besprochene Themen waren etwa Kinderarbeit, Kinderrechte sowie Gewaltprävention. Zudem wurde auch auf vorhandene Meldestellen hingewiesen, an die sich von Gewalt Betroffene wenden können. Auch die Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Familien zur Abschaffung von Kinderarbeit und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Möglichkeiten der Einkommensgenerierung wurden in Rahmen der Veranstaltungen diskutiert.

„In den Komitees haben wir mit den Gemeindevorsteher:innen, die auf unserem Markt arbeiten, um die Steuern einzuholen, vereinbart, dass sie auch dafür verantwortlich sind, sicherzustellen, dass dort kein Kind für irgendeine Art von Arbeit beschäftigt wird. Und die Maßnahme hat Erfolg! Die Verkäufer:innen trauen sich nicht, Kinder für sich arbeiten zu lassen, wenn die Gemeindevorsteher: innen da sind und aufpassen, weil sie wissen, dass sie sonst bestraft werden.“
(Komitee-Mitglied aus der Gemeinde Nyijundu)

Insgesamt wurden 72 Kinder (40 Jungen, 32 Mädchen) von den Komitees als hilfsbedürftig identifiziert. Einige dieser Kinder arbeiteten in der Fischerei, andere im Kleinbergbau und wieder andere stammten aus besonders gefährdeten Haushalten, darunter beispielsweise Familien mit niedrigem Einkommen. Alle 32 Mädchen und 40 Jungen wurden von den Komitees beim Ausstieg aus gefährlichen Arbeitsverhältnissen und der Rückkehr zur Schule unterstützt.

Um benachteiligte Familien finanziell zu stärken, können sie einer Spargruppe beitreten und so Zugang zu Finanzdiensten wie Sparkonten und kleinen Krediten bekommen. Im aktuellen Berichtszeitraum wurden sechs neue Gruppen gebildet, davon zwei in Chato und vier in Geita. Diese Gruppen haben sich in Eigenverantwortung gebildet und ihre eigenen Startkits angeschafft. Darüber freuen wir uns besonders, denn es war von Anfang an geplant, dass sich die Gruppen selbstständig organisieren und verwalten, da dies auch zur Nachhaltigkeit des Projekts beiträgt. Derzeit nehmen die Teilnehmer:innen an Schulungen teil, in denen sie ihre finanziellen und unternehmerischen Kenntnisse stärken. Insgesamt existieren nun 201 Spargruppen.

Im August fand eine Schulung zu Menstruationshygiene sowie zur Herstellung von Damenbinden mit insgesamt 23 Teilnehmer:innen aus 14 Gemeinden statt. Diese geben ihr Wissen anschließend an Mitglieder der Jugendspargruppen und Schulclubs weiter, sodass möglichst viele Jugendliche von dem Training profitieren. Anschließend erhielten die Teilnehmer:innen zudem Materialien wie Stoff, Nadel, Schere, Stift und Faden, die zur Herstellung der Binden benötigt werden.

„Ich finde es toll, dass diese Schulung zur Herstellung von Binden stattgefunden hat, denn ich komme aus einer Gemeinde, in der die Mädchen und Frauen nicht wissen, wie wichtige die richtige Menstruationshygiene für ihre Gesundheit ist. Auch gehen sie während ihrer Periode häufig nicht zur Schule, weil sie keine Produkte für die Menstruationshygiene haben. Ich bin mir sicher, dass durch das Training und das, was wir dort gelernt haben nun weniger Mädchen während ihrer Menstruation dem Unterricht fernbleiben“, berichtet eine Schulungsteilnehmerin.

Außerdem führten wir ein fünftägiges Training für Fachkräfte von Gesundheitszentren zu Themen rund um die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen durch. Die 31 Teilnehmer:innen stammten aus insgesamt 15 Gesundheitseinrichtungen im Projektgebiet. Konkrete Inhalte des Trainings waren etwa die Beratung und medizinische Betreuung von Mädchen beispielsweise während der Schwangerschaft, Geburt oder nach einem Schwangerschaftsabbruch, die Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten sowie die Aufklärung über verschiedene Verhütungsmethoden. Ziel der Schulung war es, die Angebote der jugendfreundlichen Gesundheitsversorgung in den Projektgebieten zu verbessern. Besonders erfreulich ist, dass sich die Einstellung der Teilnehmenden bereits direkt nach dem Training geändert hat und sie nun verstehen, dass Jugendliche besondere auf ihre Bedürfnisse angepasste Gesundheitsleistungen benötigen. So erzählt ein Teilnehmer nach der Schulung:

„Wir haben jetzt verstanden, dass Jugendliche sich nur dann trauen, mit uns Pflegekräften über ihre Probleme und Sorgen zu sprechen, wenn man eine vertrauensvolle Atmosphäre schafft und sie nicht verurteilt oder kritisiert.“

Exemplarische Projektkosten

Beispielhafte Ausgaben aus dem Projekt "Mädchen und Jungen vor Kinderarbeit schützen"

40 Euro
kostet ein Start-Up-Kit für eine Spargruppe

90 Euro
brauchen wir, um zehn Kinder mit Schuluniformen und Schulmaterial auszustatten

486 Euro
kosten die Gemeindetreffen zur Aufklärung über Kinderschutz und Prävention von Kinderarbeit

2.090 Euro
werden für Fußbälle benötigt, um in 63 Projektschulen Sportwettbewerbe zu veranstalten


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