Jungen zeigen ihre Künste im Kampfsport
In Ruanda zeigen Jungen ihre Künste im Kampfsport ©Alice Rwema Iribagiza

Sport in Afrika

Fußball, Handball, Leichtathletik… Nicht in allen Ländern dominieren diese Sportarten, die bei uns zu den beliebtesten zählen. Es gibt zahlreiche weitere Sportarten, die in dem Land bzw. der Region Ihres Patenkindes, die gerne und viel praktiziert werden. Lassen Sie sich überraschen.

Netballspiel in Uganda
Netball ist in einigen afrikanischen Ländern eine sehr beliebte Sportart, vor allem unter Mädchen und jungen Frauen ©Nyani Quarmyne
Malawi, Tansania, Uganda, Sambia: Netball

Diese basketballähnliche Mannschaftssportart wird hauptsächlich von Mädchen und jungen Frauen gespielt. Netball, auf Deutsch auch Korbball genannt, ist vor allem im englischsprachigen Raum beliebt; darunter Australien oder Großbritannien, aber auch beispielsweise Malawi, Tansania, Uganda oder Sambia. Der Ball ist leichter und weicher als ein regulärer Basketball. Punkte werden erzielt, indem der Ball in den Korb geworfen wird, hinter dem sich im Gegensatz zu Basketball kein Brett befindet. Das Spiel wird von sieben Spielerinnen gespielt, die sich je nach Position in einem bestimmten Drittel des Feldes bewegen dürfen. Mit dem Ball darf nur ein Schritt gemacht werden. Dribbeln ist beim Netball nicht erlaubt.

Ringkämpfer im Senegal beim Training
Junge Ringkämpfer beim Training am senegalesischen Strand ©Kirsten Lorenzen
Senegal: Ringkampf

Ringen ist im Senegal wahnsinnig beliebt; Umfragen zufolge sogar beliebter als Fußball. Beim senegalesischen Ringkampf, auch la lutte oder laamb genannt, sind Faustschläge erlaubt. Gewonnen hat, wer seinen Gegner mit dem Kopf, Rücken, den Knien oder beiden Händen zu Boden bringt. Ursprünglich war Ringen ein Freizeitsport für Fischer und Farmer. Heute werden in den Dörfern nach erfolgreicher Ernte und Fischfang Tanzfeste ausgerichtet, wo das ganze Dorf zusammen kommt, um die Ringkämpfe anzuschauen und die Sieger zu feiern. 

Der Ringkampf ist heutzutage ein Hoffnungsschimmer für viele junge Senegalesen, Geld für ihre Familien zu verdienen. Denn die Gewinner der Kämpfe erhalten oft eine Siegerprämie. Die absoluten Stars des Ringens erhalten sogar bis zu 300.000 $, da auch multinationale Unternehmen von der Popularität des Ringens Kenntnis genommen haben und als Sponsoren auftreten. Das Spektakel des Kampfes geht einher mit umfangreichen traditionellen Ritualen, bei denen sich die Teilnehmer mit heiligen Flüssigkeiten übergießen, die häufig einen strengen Geruch verbreiten. Dies soll sie vor negativen Schwingungen schützen. Auch Talismänner als Körperschmuck, sollen ihnen beim Kampf Glück bringen. Jeder Ringkämpfer hat ein Team hinter sich, das ihn betreut. Dazu gehört ein Marabout, ein islamischer Heiliger, und Griots, die den Ringer mit Lobesliedern und Tänzen unterstützen.

Ähnliche Formen des Senegalesischen Ringens werden auch in Gambia, Nigeria oder Niger praktiziert.

Ägypten: Stockkampf

Ägyptischer Stockkampf, auch Tahtib genannt, geht auf eine uralte Tradition zurück. In der pharaonischen Zeit entstanden, also noch vor Christus, basiert Tahtib aus einer Mischung aus Kampf- und Tanzelementen. Ursprünglich wurde sie Soldaten als Teil ihrer Ausbildung gelehrt. Den Stockkampf an besonderen Anlässen vorzuführen, entwickelte sich innerhalb der zivilen Bevölkerung in späteren Jahren. Moderner Stockkampf wird vorwiegend im südlichen Teil Ägyptens praktiziert. Wie im traditionellen Tahtib ist es das Ziel, die Gegnerin oder den Gegner am Kopf zu treffen. Um dies zu verhindern, lehrt die Kampfsportart daher Techniken, um den Kopf zu schützen und gleichzeitig den Kopf des Gegenübers zu erreichen. Gewonnen hat, wer entweder seiner Kontrahentin oder Kontrahenten mit dem Stock auf dem Kopf berührt oder wer als erstes drei Mal mit dem Stock am Körper trifft. Frauen und Männer können heutzutage in gemischten Gruppen gegeneinander kämpfen. Der moderne ägyptische Stockkampf hat sich über die Jahre zu einer Mischung aus Tanz und Kampf entwickelt und wird vor allem auf Festen vorgeführt.

Spaß auch ohne Profi-Velo: Mädchen in Burkina Faso fahren gerne Fahrrad
Es muss nicht immer ein Profi-Fahrrad sein... Mädchen in Burkina Faso haben auch so großen Spaß am Fahrrad fahren ©Bettina Müller
Burkina Faso: Tour de Faso

Die Tour du Faso ist das größte Radrennen Afrikas, das in zehn Etappen über 1300 km durch Burkina Faso führt. Seit 1987 nehmen Teams verschiedener Nationen an der anspruchsvollen Velo-Tour teil, die jährlich im November stattfindet. Nicht nur die Hitze und der Wüstenstaub beeinträchtigen die Fahrer, auch die Straßenverhältnisse sind nicht immer ideal. Die Wertung ist dieselbe wie die der Tour de France – auch bei der Tour de Faso zeichnen beispielsweise das grüne Trikot den Etappensieger und das gelbe Trikot den führenden Teilnehmer der Gesamtwertung aus.