Essenszubereitungen in Sambia
Essenszubereitungen in Sambia ©Plan International / Robert McKechnie

Nationalgerichte: Afrika

Andere Länder, andere Sitten - und vor allem anderes Essen. Aber was genau essen Patenkinder und ihre Familien eigentlich? Die lokalen Küchen in Lateinamerika, Afrika und Asien sind viel komplexer und umfangreicher als Tacos, Couscous oder Frühlingsrollen. Von vielen Gerichten haben wir noch nie gehört, sie sind aber sehr schmackhaft und lohnen sich eventuell mal nachzukochen.

Sudan: Ful

Typische Lebensmittel im Sudan: Reis, Bohnen und Linsen.
Typische Lebensmittel in Sudan: Reis, Bohnen und Linsen. ©Fath Elrahman Mohamed

Die sudanesische Küche hat Einflüsse aus dem Nachbarland Ägypten. Das Gericht Ful ist nicht nur bei den Nachbarn sehr beliebt, sondern auch in allen Teilen des Sudans. Ob im Norden, welcher arabisch geprägt ist, oder im Süden des Landes – Ful wird überall gegessen. Es ist ein Gericht aus Bohnen, so genannten Saubohnen oder Favabohnen. Die Bohnen sind getrocknet, werden mehrere Stunden eingeweicht und dann gekocht. Die Saubohnen können grob püriert werden. Dann vermengt man sie mit Knoblauch, Salz und Kreuzkümmel. Die Bohnen erhalten eine Garnierung aus Petersilie, Zitronensaft, Tomaten, Zwiebeln oder zerbröseltem Schafskäse. Ful wird in einer Schale serviert und mit einer Portion Olivenöl übergossen. Dazu wird Fladenbrot gereicht, das Kisra, welches man in das Bohnengericht eintunkt.

Mosambik: Matapa

In ganz Mosambik ist Matapa ein beliebtes Gericht. Es ist ein Eintopf aus den Blättern der Maniokpflanze. Die Blätter werden zerrieben und zerstampft bevor sie weiter verarbeitet werden. Zusammen mit Knoblauch, Zwiebel und Kokosmilch werden die Maniokblätter gekocht. Häufig gibt man Cashewnüsse oder Meeresfrüchte hinzu. Ungefähr vier Stunden muss der Eintopf dann kochen. Und Xima darf natürlich nicht fehlen – ein Maisbrei. Hierfür werden Maiskörner zerstoßen und das daraus gewonnene Maismehl wird zu einem Brei verarbeitet. Dann gibt man etwas Wasser hinzu. Während der Brei aufkocht, muss kräftig gerührt werden. Nach 30 Minuten entwickelt der Brei eine feste Konsistenz und man kann ihn zu einer Kugel formen. Der Maisbrei ist auch in anderen Ländern Afrikas weit verbreitet. Es trägt nur andere Namen, wie Ugali (Tansania, Kenia), Sadza (Simbabwe), Nsima (Sambia, Malawi) oder Posho (Uganda).

Senegal: Thieboudienne

Kochen in Senegal.
Kochen in Senegal. ©Plan International

Das Gericht Thieboudienne wird auch Chebu Jen in Wolof genannt – es bedeutet Reis und Fisch. Auch in anderen westafrikanischen Ländern ist dieses Gericht bekannt und wird Riz au Gras oder Jollof Rice genannt. Es handelt sich dabei um einen Eintopf mit Fisch, Reis und Tomatensauce, gekocht in einem einzigen Topf. Gemüse wird auch hinzugefügt, wie Zwiebeln, Karotten, Kohl, Maniok, Paprika, Limette und Erdnussöl. Die Zutaten werden allerdings nicht klein geschnitten, sondern im Ganzen gekocht. Hinzu kommt ein Gewürz, was Nététou heißt und wird aus den Samen des Baumes Néré hergestellt. Serviert wird Thieboudienne in großen Schalen mit dem Fisch und dem Gemüse in der Mitte platziert. Die Zubereitung nimmt viel Zeit in Anspruch. Thieboudienne wird häufig an Feiertagen gegessen.