+++ Dank großzügiger Spenden ist dieses Projekt bereits vollständig finanziert +++
Mädchen und Frauen sind in Äthiopien im Vergleich zu Männern stark benachteiligt. Fest verankerte patriarchalische Normen und Traditionen haben gravierende Auswirkungen auf die Rechte von Frauen und Kindern. So ist Kinderheirat weit verbreitet und rund jede vierte äthiopische Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren hat in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Meist werden die Fälle aus Angst vor Stigmatisierung nicht zur Anzeige gebracht. Vielen Mädchen und Frauen bleibt zudem der Zugang zu Bildung verwehrt. Sie sind wirtschaftlich von ihren Ehemännern oder Familien abhängig und haben keine Chance dem Kreislauf aus Armut und Gewalt zu entkommen.
Mit diesem Projekt wollen wir die Lebenssituation von Mädchen und Frauen in Äthiopien nachhaltig verbessern. Wir wollen sie vor geschlechtsspezifischer Gewalt sowie schädlichen traditionellen Praktiken schützen und ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Auf einen Blick
Projektregion: Benishangul-Gumuz nördlich der Projektregion Gambella
Projektlaufzeit: Oktober 2020 – Oktober 2025
Budget: 3.930.273 €
Ziele:
Verbesserung der Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen
Schutz vor sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt
Maßnahmen:
Bau von zwei Frauenhäusern und Renovierung einer Beratungsstelle
Aufklärung von rund 6.400 Menschen über die schweren Folgen sexueller Gewalt
Berufliche Ausbildungen für 300 benachteiligte Jugendliche, insbesondere für Mädchen
Aktivitäten an zwölf Schulen, Bau von geschlechtergerechten Sanitäranlagen und sicheren Mädchenräumen, Gründung von Mädchenclubs
Das Projekt unterstützt folgende Ziele für nachhaltige Entwicklung:
Dieses Projekt wurde dank großzügiger Spenden bereits vollständig finanziert und wird aktuell umgesetzt.
Wir haben im September 2025 ein Folgeprojekt gestartet. Finden Sie hier mehr Informationen zu dem neuen Projekt “Äthiopien: Gewaltfreie Zukunft für Mädchen”.
Sie möchten ein ähnliches Projekt fördern? Rufen Sie uns an: 040/607 716-260 Wir beraten Sie gern!
So hilft das Projekt
Gewalt gegen Frauen verhindern
Um die weitverbreitete sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, muss zunächst ein Bewusstsein für das Problem geschaffen werden. Durch Veranstaltungen, Gemeindedialoge und Schulungen sollen die Folgen der Gewalt einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht werden – die Aktivitäten richten sich dabei gleichermaßen an Frauen, Männer und Kinder. Zudem werden Dialoge und Trainings mit traditionellen und religiösen Autoritäten, Gemeinde-Komitees und Vertreter:innen von Rechts- und Gesundheitsdiensten durchgeführt, um das Problem auf struktureller Ebene anzugehen.
Geplant sind 80 Gemeindetreffen und 16 Aufklärungsveranstaltungen, um bis zu 6.400 Menschen für das Ende aller Formen von Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu sensibilisieren.
Schutzhäuser und Beratungsstellen
Im Rahmen des Projekts werden sichere Räume für Frauen und Mädchen geschaffen, die von geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt betroffen sind. Zum einen werden neue Schutzhäuser gebaut, die Frauen und Mädchen Schutz bieten, die von geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt betroffen sind. Die Schutzhäuser verfügen über Büro- und Schlafräume, eine eigene Wasserversorgung sowie Sanitäranlagen und werden von einem Sicherheitszaun umgeben. Ausgestattet werden die Häuser mit Möbeln, digitaler Infrastruktur und einem Internet-Anschluss sowie mit Alltagsmaterialen wir Utensilien für die Menstrualhygiene.
Zudem werden bereits bestehende Schutz- und Gesundheitseinrichtungen, wie z.B. Beratungsstellen, in der Region renoviert und mit Materialien ausgestattet, damit sie besser auf die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen ausgerichtet sind.
Sichere Schulen
Die Stigmatisierung von Menstruationsthemen und die traditionelle Praxis der Kinderheirat wirken sich negativ auf das Recht auf Bildung von Mädchen aus. So gehen viele Mädchen während ihrer Menstruation oder nach ihrer Frühverheiratung nicht zur Schule. Auch sind die Räumlichkeiten oftmals nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet, sodass Mädchen sich nicht sicher fühlen. Im Rahmen des Projekts wird an einer Schule mit 3.000 Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren eine neue geschlechtergetrennte Sanitäranlage gebaut. An vier weiteren Schulen werden sichere Mädchenräume errichtet.
An den Projektschulen etablieren wir zudem Mädchenclubs, die als vertrauensvolle Foren für Gespräche unter Gleichaltrigen zu geschlechtsspezifischer Gewalt und sexueller Gesundheit dienen. 200 Schüler:innen, Lehrer:innen und Schulleitungen erhalten außerdem Trainings zu Prävention geschlechtsbasierter Gewalt in- und außerhalb des Schulumfelds.
Berufliche Perspektiven schaffen
Um die Selbstbestimmung und Perspektiven benachteiligter Jugendlicher im Projektgebiet zu stärken, erhalten insgesamt 300 Mädchen und Jungen eine Grundausbildung in ausgewählten Berufen. Die berufliche Ausbildung richtet sich insbesondere an Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt und Jugendliche aus prekären Verhältnissen. Mit unternehmerischen und fachlichen Schulungen bieten sie den Teilnehmer:innen die Chance, im Anschluss einen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Dafür bekommen die Absolvent:innen ein Startkapital ausgezahlt und profitieren von der engen Betreuung unserer Projektpartner:innen. 120 benachteiligte Jugendliche, wie Betroffene von Gewalt, Straftäter:innen oder Wohnungslose, schulen wir zudem zu Lebenskompetenzen, die ihr Selbstwertgefühl und ihre sozialen Fähigkeiten verbessern.
kostet z.B. eine Veranstaltung zum Internationalen Frauentag.
2.108 €
brauchen wir z.B. für die Einrichtung einer Task Force zur Vernetzung der Beratungsangebote für von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen.
5.397 €
kosten z.B. 320 Sportsets mit Sportkleidung und Fußbällen für die Jugendfußballklubs in den Gemeinden.
16.867 €
brauchen wir z.B. zur Unterstützung der Medienklubs an allen zwölf Projektschulen.
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Aktuelles
Einblicke in Projektaktivitäten, Juni 2024
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Eröffnung des ersten Schutzhauses in Homosha, November 2023
"Dieses Projekt steht für mich wie ein Leuchtturm in der Region und ist für uns eine Chance, [...] die Situation von Mädchen und Frauen vor Ort wirklich nachhaltig zu verändern."
- Fabian Böckler
Im November 2023 wurde im Rahmen des Projekts das erste Schutzhaus in Homosha eröffnet. Fabian Böckler, Bereichsleiter Internationale Zusammenarbeit bei Plan International Deutschland, war dabei. Im Video berichtet er, wie die aktuelle Situation in Äthiopien ist und warum das Projekt sogar noch mehr Wirkung entfaltet, als geplant.
Nothilfe in der Projektregion
Aktuell stellt die große Zahl von Geflüchteten aus dem benachbarten Sudan die Region vor enorme Herausforderungen. Im Sudan herrscht ein brutaler Bürgerkrieg, vor dem rund 60.000 Menschen allein in Äthiopien Schutz suchen. Das Land ist auf die große Anzahl der Schutzsuchenden nicht vorbereitet und die Situation stellt eine enorme Belastung für das ohnehin fragile Land dar. Aufnahmelager sind überfüllt und es fehlt an allem, wie Fabian Böckler, Bereichsleiter Internationale Zusammenarbeit, bereits im November 2023 berichtete. Auch die Auswirkungen des Bürgerkriegs in der äthiopischen Region Tigray sind noch immer spürbar. Es herrscht Inflation und eine Hungerkrise.
Plan International hat seine Nothilfemaßnahmen ausgeweitet. Die Stiftung stellt hierfür zusätzliche Gelder zur Verfügung. Wenn Sie gezielt die Nothilfemaßnahmen unterstützen möchten, sprechen Sie uns gerne an: 040 / 607 716 260
Hinweis: Die Bilder auf dieser Seite stammen z.T. aus ähnlichen Plan-Projekten.
Haben Sie Fragen?
Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern im persönlichen Gespräch.
Das Projekt „Gewaltfreie Zukunft für Mädchen in Äthiopien“ zielt darauf ab, Mädchen vor Gewalt, Frühverheiratung und Genitalverstümmelung zu schützen. In enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, Schulen und lokalen Behörden werden Schutzmechanismen gestärkt, Aufklärung betrieben und Bildungsmöglichkeiten verbessert. Durch Schulungen, Dialogformate und Unterstützungsangebote erhalten Kinder und insbesondere Mädchen mehr Selbstbestimmung und Perspektiven für eine sichere Zukunft.
In Simbabwe sind Kinderheirat und frühe Schwangerschaften weit verbreitet. Wir wollen die Situation von Mädchen und jungen Frauen in der Region Kwekwe nachhaltig verbessern, damit sie eigenständig und informiert Entscheidungen für ihr Leben treffen können. Dabei setzen wir auf den verbesserten Zugang zu Bildung und beruflichen Perspektiven, Aufklärungsarbeit und Gewaltprävention sowie Einkommen schaffende Maßnahmen für junge Frauen und ihre Familien.
In Malawi bleibt vielen jungen Menschen der Zugang zu Bildung verwehrt – vor allem Mädchen. Mit diesem Projekt wollen wir erreichen, dass Mädchen und Jungen regelmäßig zur Schule gehen und diese erfolgreich abschließen. Zu den Projektmaßnahmen gehören Stipendien, Mentoringprogramme, Trainings, eine Verbesserung der Sanitär- und Hygienesituation an Schulen und mehr.