In Malawi bleibt vielen jungen Menschen der Zugang zu Bildung verwehrt – vor allem in ärmeren, ländlichen Regionen und insbesondere Mädchen. Die Abschlussrate in der Sekundarstufe beträgt bei Mädchen nur 21 Prozent. Armut und traditionelle Rollenvorstellungen sind die Hauptursachen. 70 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Ohne Stipendien fehlt vielen Familien das Geld, um ihren Kindern – vor allem den Mädchen – den Besuch der Sekundarschule oder Hochschule zu ermöglichen. Kulturelle Praktiken führen zudem dazu, dass viele Mädchen jung verheiratet werden: 42 Prozent vor dem 18. und neun Prozent vor dem 15. Geburtstag.
Mit diesem Projekt verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, damit durch Armut gefährdete Mädchen und Jungen regelmäßig zur Schule gehen und diese erfolgreich abschließen. Indem wir die Schüler:innen mit Stipendien, Mentoringprogrammen, Trainings und Hygienematerialien unterstützen, wollen wir die Schulabschlussquote, insbesondere der Mädchen, erhöhen.
Auf einen Blick
Projektregion: Lilongwe und Kasungu
Projektlaufzeit: von Oktober 2022 bis September 2026
Budget: 1.704.545 €
Ziele:
Erhöhung der Schulbesuchs- und Schulabschlussquote besonders von Mädchen
Besserer Zugang zu Sanitäranlagen, Hygiene und Handwaschmöglichkeiten an Schulen
Maßnahmen:
Stipendien für 950 Sekundarschüler:innen
Unterstützung von Mädchen bei der Wiederaufnahme des Schulbesuchs
Gründung von 200 Spargruppen zur
wirtschaftlichen Stärkung bedürftiger Familien
Ausbau der Sanitäranlagen an Schulen
Schulungen zu positiver Erziehung, der Bedeutung von Bildung, Gesundheit und Menstruationshygiene
Vergabe von Nähmaschinen an Müttergruppen zur Herstellung wiederverwendbarer Damenbinden
Bereitstellung von Fahrrädern für Schüler:innen mit langen Schulwegen
Spendenkonto Stiftung Hilfe mit Plan IBAN: DE12 3702 0500 0008 8757 07 BIC: BFSWDE33XXX Stichwort: MWI101300
So hilft das Projekt
Stipendien für 950 Schüler:innen
Armut ist einer der Hauptgründe, warum ein Großteil der Jugendlichen in Malawi die Sekundarschule abbricht. Damit es gar nicht erst dazu kommt, stellen wir für 650 Mädchen und 300 Jungen Stipendien bereit, mit denen sie die Schule fortsetzen können. Unsere lokale Partnerorganisation Shaping Our Future Foundation (SOFF) wählt hierfür zusammen mit den Schulbehörden 950 Kinder aus, die besonders bedürftig und durch Armut gefährdet sind. Die Stipendien umfassen die Übernahme von Schulgebühren, Uniformen und Prüfungsgebühren. Darüber hinaus unterstützen wir drei junge Frauen bei den Gebühren für den Abschluss einer Hochschulausbildung. Während der Projektlaufzeit werden die Leistungen der Stipendiat:innen mit Hilfe von Schulberichten regelmäßig kontrolliert.
Familien stärken, Schulabbrüche verhindern
Neben den Stipendien tragen Informationsveranstaltungen in den Gemeinden dazu bei, die Zahl der Schulabbrüche zu senken. Rund 10.000 Gemeindemitglieder informieren wir in insgesamt 40 Veranstaltungen zur Wiedereinschulung von Kindern und zu positiven Erziehungsmethoden. 30 Mentor:innen – Universitätsstudent:innen sowie Frauen und Männer mit unterschiedlichen Berufen – sensibilisieren in Austauschtreffen rund 8.000 Schüler:innen dafür, welchen Wert Schulbildung für ihre Zukunft hat. Um die wirtschaftliche Situation der Familien zu verbessern und Kinder langfristig in der Schule zu halten, gründen wir 200 Spargruppen mit insgesamt 5.000 Mitgliedern. Die Spargruppen bieten den Familien finanzielle Absicherung und die Möglichkeit, kleine Kredite für Investitionen zu erhalten.
Verbesserung der Sanitär- und Hygienesituation an Schulen
Der Mangel an geschlechtsspezifischen Schultoiletten und erschwinglichen Produkten für die Monatshygiene sorgt ebenfalls dafür, dass Mädchen dem Unterricht fernbleiben. Vor allem wenn sie ihre Regel haben, brauchen die Schülerinnen angemessene Hygienemöglichkeiten. Aus diesem Grund bauen wir an vier Projektschulen insgesamt acht umweltfreundliche und barrierefreie Sanitäranlagen getrennt für Jungen und Mädchen. Zusätzlich stellen wir 80 Handwaschvorrichtungen bereit.
Fahrräder für lange Schulwege
Schulwege von bis zu zehn Kilometern stellen ein großes Hindernis und eine Gefahr insbesondere für Mädchen dar. In Kooperation mit World Bicycle Relief stellen wir deshalb Fahrräder für 114 Schüler:innen bereit. Zusätzlich bilden wir 20 lokale Fahrradmechaniker:innen aus, damit sie die Räder bei Bedarf reparieren können.