
„Wir können helfen, die Erde zu retten“
„Wenn wir Mutter Natur zerstören, wird das, was auf dieser Erde übrigbleibt, uns zerstören“, resümiert Angelie angesichts der fortschreitenden Klimaveränderungen. Die 17-Jährige leitet eine Jugendgruppe in der Küstengemeinde Salcedo im Osten der Philippinen – und ist überzeugt davon, dass junge Menschen an Entscheidungsprozessen beteiligt werden sollten, auch und gerade bei Fragen zum Klima- und Umweltschutz. „Die Beteiligung junger Menschen ist wichtig, vor allem bei Themen, die sie betreffen. Ich habe das Glück, dass meine Eltern mir erlauben, meine Meinung zu sagen, und wir können unsere Ideen austauschen, bevor wir eine Entscheidung treffen.“
Weil der Klimawandel die junge Generation besonders betrifft, braucht sie mehr Mitsprache
Dass Mitsprache auch bei Fragen zum Klimaschutz eine Rolle spielen sollte, zeigen unter anderem die katastrophalen Wirbelstürme der vergangenen Jahre in dem südostasiatischen Land. Taifune hat es zwar immer an den Küsten des Inselstaats gegeben, doch deren Zerstörungskraft nimmt stetig zu und sorgt jährlich für immense Schäden.
Allen voran Taifun Haiyan, der dort 2013 mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 315 km/h auf Land getroffen war, hatte mehr als 7.300 Menschenleben gefordert. Betroffen von der Naturkatastrophe waren insbesondere die zentralen Inseln der Visayas auf den Philippinen, auf denen sich auch Angelies Heimatgemeinde Salcedo befindet.

„Wenn wir Mutter Natur zerstören, wird das, was auf dieser Erde übrigbleibt, uns zerstören.“


Wie eine Gemeinde und ihre Menschen den Naturgewalten ausgeliefert sind
Die Gemeinde, in der Angelie lebt, befindet sich an der Küste der Provinz Eastern Samar und ist stark vom Klimawandel betroffen. Extreme Wetterereignisse wie Taifune und Überflutungen haben aufgrund der Lage direkt am Pazifischen Ozean oft weitreichende Zerstörung zur Folge. Sie führen zum Verlust von Menschenleben, Häusern und weiterer Infrastruktur. Die Bevölkerung hat Mühe, sich von den Auswirkungen des Klimawandels zu erholen: Noch bevor alle Schäden behoben werden konnten, drohen häufig schon die nächsten Naturgewalten – was es schwierig macht, sich den Ursachen der Klimakrise zu widmen und diese zu bekämpfen.
„Die Klimakrise muss ernst genommen werden.“
„Die Klimakrise muss ernst genommen werden“, sagt Angelie. „Im Moment haben wir extreme Hitze, die das Leben aller Menschen beeinträchtigt. Jetzt, wo wir diesen Temperaturanstieg aufgrund des Klimawandels erleben, müssen wir gemeinsam handeln und ein Ziel verfolgen“, erklärt die junge Aktivistin mit Nachdruck. „Wir jungen Leute müssen die Initiative ergreifen! So können wir helfen, die Erde zu retten. Dies ist unser Planet, hier leben wir, hier wachsen wir.“

Ein Jugendclub verfolgt den Klimaschutz auf lokaler Ebene
Mit Unterstützung von Plan International haben junge Menschen vor Ort eine Jugendgruppe gegründet. Das war 2013 – dem Jahr von Super-Taifun Haiyan. Zu dem Zeitpunkt war Angelie fünf Jahre alt und die älteste ihrer fünf Schwestern hatte seinerzeit die Initiative für die Gründung des Jugendclubs übernommen. Die von Kindern und Jugendlichen geleitete Organisation sensibilisiert andere junge Menschen in der Gemeinde für die Folgen des Klimawandels und fördert nachhaltige, umweltfreundliche Verhaltensweisen.
„Alle sind von der Klimakrise betroffen, alle sollten ihren Beitrag dagegen leisten.“
Als Tochter einer Hausfrau und eines Busfahrers war Angelie im Kindesalter schüchtern. Ihr Selbstvertrauen wuchs erst später, mit der aktiven Teilnahme an der örtlichen Jugendgruppe. Inzwischen hat sie deren Leitung übernommen und sagt: „Alle sind von der Klimakrise betroffen, alle sollten ihren Beitrag dagegen leisten. Ich möchte eine Welt, in der es Nachhaltigkeit und Wachstum gibt. Lasst uns die Erde nicht zerstören, denn sie ist der Ort, an dem unsere Kinder leben werden. Sie ist unser Leben.“
Angelie und andere Gruppenmitglieder haben diesbezüglich bereits einige Initiativen ins Leben gerufen, etwa ein Mülltonnenprojekt zum erfolgreichen Abfallmanagement in der Gemeinde Salcedo. Mit Unterstützung von Plan International haben sich Kinder und Jugendliche in den vergangenen Jahren zudem an der Aufforstung von verlorenen Mangrovenwäldern beteiligt, die für den Flut- und Küstenschutz wichtig sind. „Wir, die zukünftige Generation, sind diejenigen, die von solchen Maßnahmen profitieren“, zeigt sich Angelie optimistisch. „Wir alle werden einbezogen und wir alle werden als junge Generation aktiv.“
Die Geschichte von Angelie wurde mit Material aus dem philippinischen Plan-Büro erstellt.
