
Fürsorgliche Väter im Fokus
Was Mädchen und Frauen an Freiheit und Selbstbestimmung fehlt, haben Jungen und Männer in Ecuador oft im Überfluss. Machismo nennt sich die in Lateinamerika weit verbreitete Lebenseinstellung, die es Jungen und Männern erlaubt, Mädchen und Frauen herabwürdigend zu behandeln und sich dabei auf angebliche männliche Überlegenheit zu berufen.
Der Machismo wird oftmals sogar von Müttern und Großmüttern bei der Erziehung als traditionell gegeben weitergelebt. Und doch gibt es in Ecuador immer mehr Gemeinden, die es anders machen wollen.

Mädchen und Frauen fehlt es oft an Freiheit und Selbstbestimmung.


Kultureller Wandel in Ecuador
Väter und Ehemänner schließen sich in Gruppen zusammen, hinterfragen im Austausch mit anderen ihre Geschlechterrollen und ermutigen weitere Männer dazu, sich für die Rechte ihrer Töchter einzusetzen. In vielen Fällen haben die Bemühungen der Gruppen zu dramatischen Veränderungen in den Gemeinden und Dörfern geführt.



Als ein Resultat der neu gegründeten Väter- und Männergruppen nimmt häusliche Gewalt gegen Frauen ab, Väter nehmen sich mehr Zeit für ihre Kinder und Mädchen bleiben länger in der Schule – ein Zeichen dafür, dass ein kultureller Wandel eingesetzt hat. Von Männern für ihre Familien und die ganze Gemeinschaft.
Kinderrechte stärken, Gemeinden entwickeln
Die Kampagne „Papás Que Cuidan” (Väter, die sich kümmern) unterstützt sie dabei. Ziel ist es, Männer jeden Alters auf die Grundlage von Recht und Gesetz zu verpflichten – nicht zuletzt die Einhaltung der Kinderrechte und damit die Chancengleichheit von Mädchen und Jungen.



„Die Zeit, die wir zusammen verbringen, ist für mich von besonderem Wert.“


Gleiche Rechte und Pflichten für Töchter und Söhne
Fernando sagt: „Ich habe einen Jungen und ein Mädchen. Bei uns zu Hause werden die Hausarbeiten zwischen der Familie, zwischen meiner Frau und mir aufgeteilt. Sie wäscht, während ich kehre, oder sie spült das Geschirr, nachdem ich gekocht habe. Unsere Kinder helfen auch mit. Wenn wir viel zu tun haben, bitten wir sie, mit uns aufzuräumen. Die Zeit, die wir zusammen verbringen, ist für mich von besonderem Wert – bei den Hausaufgaben, mit Spaß und Spielen – mit allem.“



Männliche Vorbilder schaffen und aktive Elternschaft fördern
Bei dem Projekt für Gemeindeentwicklung geht es auch und gerade um Gewaltfreiheit bei der Erziehung. Die Entwicklungschancen sollen gerecht verteilt und die Gleichbehandlung von Töchtern und Söhnen verbessert werden. Das Väter-Programm der Kinderrechtsorganisation Plan International fördert eine aktive Elternschaft – insbesondere unter Einbeziehung von Männern – und umfasst die Ausbildung von Väter-Führungskräften in den Gemeinden. Die Teilnehmer sollen Vorbilder für positive Männlichkeit und die Gleichstellung der Geschlechter werden.
Die Männer tauschen sich aus und lernen voneinander.


Väter, die sich kümmern
Vom Pazifik bis hoch hinauf in die Anden: Die Männer tauschen sich in ihren Gruppen über positive Erfahrungen im Familienleben aus und lernen voneinander, wie sie ein harmonisches Miteinander fördern können. Sie diskutieren, wie sie ihre Frauen unterstützen und ein Umfeld schaffen können, in dem Kinder sich gut entwickeln – sei es im Haushalt, beim Bringen der Kinder zur Schule, bei der Bildungsförderung oder gemeinsamen Freizeitgestaltung.
Der Artikel über die Vätergruppen wurde mit Material aus dem ecuadorianischen Plan-Büro erstellt.