Philippinen - Kinder vor Menschenhandel schützen
Trotz der Verabschiedung eines Gesetzes, das Früh- und Zwangsverheiratung auf den Philippinen unter Strafe stellt, wird noch immer eines von sechs philippinischen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Neben Früh- und Zwangsverheiratung stellt auch Menschenhandel eine Gefahr für Kinder und Jugendliche dar. Besonders gefährdet sind Mädchen und junge Frauen. Häufig werden sie aus Dörfern in die Städte verschleppt, wo sie sexuell ausgebeutet und zwangsverheiratet werden. So begünstigen sich in einigen Fällen Kinderhandel und Zwangsverheiratung gegenseitig. Es besteht weiterhin begrenzter Zugang zu rechtlicher Beratung sowie psychosozialer Unterstützung, welches es den Betroffenen erschwert, Fälle von Missbrauch und Ausbeutung anzuzeigen und psychisch zu verarbeiten.
Durch den Ausbau und die Stärkung bestehender Schutzstrukturen unterstützen wir von Menschenhandel betroffene Kinder und Jugendliche bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse. Ziel des Projekts ist es, 12.184 Kinder und Jugendliche vor Missbrauch und Ausbeutung durch Menschenhandel sowie Zwangs- und Frühverheiratung zu schützen sowie Betroffenen Zugang zu angemessenen Beratungs- und Betreuungsangeboten zu ermöglichen. Darüber hinaus unterstützen wir 200 Mädchen und Jungen, die aus missbräuchlichen oder ausbeuterischen Verhältnissen befreit wurden bei der Wiedereingliederung in ihr soziales Umfeld.
Das Projekt unterstützt folgende Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs)

Projektzeitraum
von Oktober 2023
bis September 2026
Zielgruppe
12.184 Kinder und Jugendliche in Tacloban City, Catbalogan City, Zumarraga, Daram, San Jose und Magsaysay
Unterstützen auch Sie dieses Projekt mit Ihrer Spende! Vielen Dank.
Spendenkonto
Stiftung Hilfe mit Plan
IBAN: DE12 3702 0500 0008 8757 07
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: FPH200001
So hilft das Projekt
Maßnahmen auf einen Blick
- Ausbildung von 180 Peer-Educator:innen
- Sensibilisierung von Eltern, Betreuungspersonen und Lehrkräften für die Risiken und negativen Folgen von Menschenhandel
- Entwicklung von Kommunikationsmaterialien
- Aufbau und Schulung von multidisziplinären Teams
- Lobbytreffen mit Regierungsvertreter:innen
- Ausstattung und Verbesserung des Betreuungsangebots von Frauen und Kinderschutzzentren
- Finanzielle Unterstützung und Trainings zu Life-Skills, Finanzwissen und Unternehmer:innentum
für Opfer von Kinderhandel

- Aufklärungsarbeit in den Gemeinden
Um möglichst viele Mädchen und Jungen vor Missbrauch und Ausbeutung zu schützen, führen wir verschiedene Informationsveranstaltungen sowie Aufklärungskampagnen in den Gemeinden durch. Dabei sensibilisieren wir die Teilnehmer:innen für die Rechte von Kindern und die negativen Folgen von Menschenhandel sowie Früh- und Zwangsverheiratung. Die vielfältigen Veranstaltungen richten sich dabei an verschiedene Zielgruppen wie etwa Eltern, Betreuungspersonen, Lehrkräfte, aber auch an Kinder und Jugendliche selbst. Da sich Kinder und Jugendliche mit Sorgen und Problemen häufig an Gleichaltrige wenden, bilden wir beispielsweise 180 Peer-Educator:innen aus. Das sind Mädchen und Jungen sowie junge Frauen und Männer im Alter von 13 bis 24 Jahren aus den Projektgemeinden, die Workshops zu Themen wie Kinderschutz, Prävention von Menschenhandel und Kinderheirat sowie sexuellem Missbrauch und Ausbeutung von Kindern besuchen. Anschließend geben sie ihr Wissen an andere Jugendliche weiter, beispielsweise im Rahmen von Trainings in Schulen. Dafür werden sie zu-sätzlich zur Durchführung von Kampagnen geschult und erlernen wichtige Fähigkeiten für ihre Aufklärungsarbeit, wie Vorträge
zu halten und zu moderieren. Um die Sicherheit der Peer-Educator:innen zu gewährleisten, werden sie von Erwachsenen begleitet und betreut.

- Sensibilisierung der Eltern

- Kinderschutzstrukturen stärken
Um von Missbrauch und Ausbeutung betroffene oder gefährdete Kinder und Jugendliche die bestmögliche Unterstützung zu ermöglichen, stärken wir bestehende Schutzstrukturen in den Gemeinden oder bauen diese weiter aus. Dazu stellen wir sogenannte multidisziplinäre Teams zusammen, welche aus Sozialarbeiter:innen, Frauen- und Kinderschutzbeauftragten der örtlichen Polizei, Ärzt:innen und Staatsanwält:innen bestehen und schulen diese entsprechend. In den Trainings befassen sich die 90 Teilnehmer:innen mit Themen wie Kinderschutz, geschlechtsbasierter Gewalt, Fallmanagement, rechtlicher Beratung sowie Trauma orientierte Betreuung von Opfern von Kinderhandel. Durch die Bündelung verschiedener Kompetenzen und die Vernetzung unterschiedlicher Bereiche in den Teams wollen wir sicherstellen, dass betroffene Mädchen und Jungen eine umfassende und angemessen Betreuung erhalten. Die Schulungen werden in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden organisiert. Darüber hinaus führt das Projektteam vor Ort regelmäßig Lobbytreffen mit Regierungsvertreter:innen durch. Ziel ist es, dort die wichtigsten Projektmaßnahmen vorzustellen und ihre Unterstützung für das Projekt zu gewinnen. Um den Zugang zu Beratungsangeboten möglichst niedrigschwellig zu halten, richten wir zudem eine sichere und nutzungsfreundliche Online-Plattform ein, auf der Opfer von Kinderhandel über Chat, Sprach- und Videoanrufe von geschultem Fachpersonal beraten werden. Die Fachkräfte unterstützen beispielsweise beim Fallmanagement und leiten vertrauliche Ermittlungsverfahren ein.

- Unterstützung und Schutzzentren für Befreite
Weiterhin werden 160 junge Frauen und 40 junge Männer, die aus ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen oder Zwangsehen befreit wurden in Notunterkünften untergebracht. Neben Verpflegung und Obdach erhalten sie dort medizinische, rechtliche und psychosoziale Betreuung sowie finanzielle Unterstützung beispielsweise für Reisen, um an Gerichtsterminen teilzunehmen.
Auch verbessern wir die Ausstattung und das Betreuungs- und Beratungsangebot von Frauen- und Kinderschutzzentren in den Projektregionen. In diesem Zusammenhang führen wir zunächst eine Evaluierung durch, um den Ist-Zustand und die Bedarfe zu ermitteln. Hauptziel der Maßnahme ist es, ein ganzheitliches Unterstützungsangebot, eine sichere und kinderfreundliche Infrastruktur sowie ein strukturiertes Nachsorgeangebot zu schaffen. Dazu gehört neben der Aufstockung der Kapazitäten sowie der Verbesserung des Fallmanagements beispielsweise auch die Ausstattung der Räumlichkeiten mit Aktenschränken, Tischen und Stühlen sowie die Schaffung von separaten Beratungsräumen.

- Betroffene in den Alltag zurückführen
Um Opfer von Kinderhandel wieder in ihr soziales Umfeld zurückzuführen und sie dabei zu unterstützen, sich ein normales Leben aufzubauen, führen wir verschiedene Reintegrationsmaßnahmen durch. So unterstützen wir die Mädchen und Jungen etwa bei der Wiederaufnahme des Schulbesuchs. In diesem Zusammenhang stellen wir für 60 Opfer von Menschenhandel Bargeld für den Kauf von Schulmaterialien wie beispielsweise Schultaschen und Uniformen bereit und gewähren Zuschüsse für Fahrtkosten und Mahlzeiten. Kinder, für die wegen des erlittenen Traumas eine Rückkehr in die Schule zu schwer ist, erhalten die Möglichkeit, alternative Lernangebote zu besuchen. Dabei werden sie von speziell geschulten Lehrkräften betreut. Ebenfalls unterstützen wir 300 aus ausbeuterischen Verhältnissen befreite Frauen und Männer dabei, Aus- oder Weiterbildungsangebote wahrzunehmen, um ihnen die Jobsuche zu erleichtern. In diesem Zusammenhang besuchen die Frauen und Männern Trainings zu Life Skills, Finanzwissen und digitalen Kompetenzen. Zusätzlich schulen wir 90 Opfer von Kinderhandel zu Unternehmer:innentum. Dort lernen sie beispielsweise Geschäftspläne zu erstellen und erhalten ein Startkapital für die Umsetzung ihres Geschäftsmodells.
Unterstützen auch Sie dieses Projekt mit Ihrer Spende, um Schutzstrukturen auf den Philippinen zu stärken und jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
346 €
kostet es, 200 Opfer von Menschenhandel zu Life Skills und Finanzwissen zu schulen
1.732 €
enötigen wir für die Bereitstellung von rechtlichen und psychosozialen Beratungsangeboten für Betroffene von Kinderhandel
5.016 €
kosten Schulmaterialien für 60 Opfer von Menschenhandel oder Frühverheiratung
20.783 €
brauchen wir für die Ausstattung und den Ausbau des Betreuungs- und Beratungsangebots eines Frauen- und Kinderzentrums
Spendenkonto
Stiftung Hilfe mit Plan
IBAN: DE12 3702 0500 0008 8757 07
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: FPH200001
Projektbericht
Hinweis: Die Bilder stammen z.T. aus ähnlichen Plan-Projekten im Land.