Eine Mutter und ihre Tochter in traditioneller Kleidung sitzen vor einem blauen Gebäude in Äthiopien und halten sich an den Händen. Sie sind ein Beispiel für die Zielgruppe des Projekts "Mädchen vor Gewalt schützen".

Äthiopien: Mädchen vor Gewalt schützen

+++ Dank großzügiger Spenden ist dieses Projekt bereits vollständig finanziert +++

Mädchen und Frauen sind in Äthiopien im Vergleich zu Männern stark benachteiligt. Fest verankerte patriarchalische Normen und Traditionen haben gravierende Auswirkungen auf die Rechte von Frauen und Kindern. So ist Kinderheirat weit verbreitet und rund jede vierte äthiopische Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren hat in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Meist werden die Fälle aus Angst vor Stigmatisierung nicht zur Anzeige gebracht. Vielen Mädchen und Frauen bleibt zudem der Zugang zu Bildung verwehrt. Sie sind wirtschaftlich von ihren Ehemännern oder Familien abhängig und haben keine Chance dem Kreislauf aus Armut und Gewalt zu entkommen.

Mit diesem Projekt wollen wir die Lebenssituation von Mädchen und Frauen in Äthiopien nachhaltig verbessern. Wir wollen sie vor geschlechtsspezifischer Gewalt sowie schädlichen traditionellen Praktiken schützen und ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Auf einen Blick

Projektregion: Benishangul-Gumuz nördlich der Projektregion Gambella 

Projektlaufzeit: Oktober 2020 – März 2026 

Budget: 3.930.000 €

Ziele:

  • Verbesserung der Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen
  • Schutz vor sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt

Maßnahmen:

  • Bau von zwei Frauenhäusern und Renovierung einer Beratungsstelle
  • Aufklärung von rund 6.400 Menschen über die schweren Folgen sexueller Gewalt
  • Berufliche Ausbildungen für 300 benachteiligte Jugendliche, insbesondere für Mädchen
  • Aktivitäten an zwölf Schulen, Bau von geschlechtergerechten Sanitäranlagen und sicheren Mädchenräumen, Gründung von Mädchenclubs

Ausführliche Projektbeschreibung zum Download (pdf)

Das Projekt unterstützt folgende Ziele für nachhaltige Entwicklung:

Dieses Projekt wurde dank großzügiger Spenden bereits vollständig finanziert und wird aktuell umgesetzt. Sie möchten ein ähnliches Projekt fördern? Rufen Sie uns an: 040/607 716-260 
Wir beraten Sie gern!

So hilft das Projekt

Eine Gruppe von Mädchen in Äthiopien steht zusammen und schaut in die Kamera. Sie sind Beispiele für die Zielgruppe des Projekts "Mädchen vor Gewalt schützen".

Gewalt gegen Frauen verhindern

Um die weitverbreitete sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, muss zunächst ein Bewusstsein für das Problem geschaffen werden. Durch Veranstaltungen, Gemeindedialoge und Schulungen sollen die Folgen der Gewalt einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht werden – die Aktivitäten richten sich dabei gleichermaßen an Frauen, Männer und Kinder. Zudem werden Dialoge und Trainings mit traditionellen und religiösen Autoritäten, Gemeinde-Komitees und Vertreter:innen von Rechts- und Gesundheitsdiensten durchgeführt, um das Problem auf struktureller Ebene anzugehen.

Geplant sind 80 Gemeindetreffen und 16 Aufklärungsveranstaltungen, um bis zu 6.400 Menschen für das Ende aller Formen von Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu sensibilisieren.

Ein lächeln Mädchen in traditioneller Kleidung sitzt in einem Raum in Äthiopien und hält ein Buch in den Händen. Sie ist ein Beispiel für Mädchen, die von dem Projekt "Mädchen vor Gewalt schützen" profitieren.

Schutzhäuser und Beratungsstellen

Im Rahmen des Projekts werden sichere Räume für Frauen und Mädchen geschaffen, die von geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt betroffen sind. Zum einen werden neue Schutzhäuser gebaut, die Frauen und Mädchen Schutz bieten, die von geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt betroffen sind. Die Schutzhäuser verfügen über Büro- und Schlafräume, eine eigene Wasserversorgung sowie Sanitäranlagen und werden von einem Sicherheitszaun umgeben. Ausgestattet werden die Häuser mit Möbeln, digitaler Infrastruktur und einem Internet-Anschluss sowie mit Alltagsmaterialen wir Utensilien für die Menstrualhygiene.

Zudem werden bereits bestehende Schutz- und Gesundheitseinrichtungen, wie z.B. Beratungsstellen, in der Region renoviert und mit Materialien ausgestattet, damit sie besser auf die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen ausgerichtet sind.

Ein Mädchen in Äthiopien schreibt an einer Tafel in einem Klassenzimmer. Sie ist ein Beispiel für Mädchen, die von dem Projekt "Mädchen vor Gewalt schützen" profitieren und Zugang zu Bildung erhalten.

Sichere Schulen

Die Stigmatisierung von Menstruationsthemen und die traditionelle Praxis der Kinderheirat wirken sich negativ auf das Recht auf Bildung von Mädchen aus. So gehen viele Mädchen während ihrer Menstruation oder nach ihrer Frühverheiratung nicht zur Schule. Auch sind die Räumlichkeiten oftmals nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet, sodass Mädchen sich nicht sicher fühlen. Im Rahmen des Projekts wird an einer Schule mit 3.000 Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren eine neue geschlechtergetrennte Sanitäranlage gebaut. An vier weiteren Schulen werden sichere Mädchenräume errichtet.

An den Projektschulen etablieren wir zudem Mädchenclubs, die als vertrauensvolle Foren für Gespräche unter Gleichaltrigen zu geschlechtsspezifischer Gewalt und sexueller Gesundheit dienen. 200 Schüler:innen, Lehrer:innen und Schulleitungen erhalten außerdem Trainings zu Prävention geschlechtsbasierter Gewalt in- und außerhalb des Schulumfelds.

Eine Frau hält ein Stapel Dokumente in der Hand und blickt in die Kamera. Im Hintergrund stehen mehrere weitere Frauen. Sie ist ein Beispiel für die Zielgruppe des Projekts "Mädchen vor Gewalt schützen".

Berufliche Perspektiven schaffen

Um die Selbstbestimmung und Perspektiven benachteiligter Jugendlicher im Projektgebiet zu stärken, erhalten insgesamt 300 Mädchen und Jungen eine Grundausbildung in ausgewählten Berufen. Die berufliche Ausbildung richtet sich insbesondere an Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt und Jugendliche aus prekären Verhältnissen. Mit unternehmerischen und fachlichen Schulungen bieten sie den Teilnehmer:innen die Chance, im Anschluss einen eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. Dafür bekommen die Absolvent:innen ein Startkapital ausgezahlt und profitieren von der engen Betreuung unserer Projektpartner:innen. 120 benachteiligte Jugendliche, wie Betroffene von Gewalt, Straftäter:innen oder Wohnungslose, schulen wir zudem zu Lebenskompetenzen, die ihr Selbstwertgefühl und ihre sozialen Fähigkeiten verbessern.

So hilft Ihre Spende

562 €

kostet z.B. eine Veranstaltung zum Internationalen Frauentag.

2.108 €

brauchen wir z.B. für die Einrichtung einer Task Force zur Vernetzung der Beratungsangebote für von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen.

5.397 €

kosten z.B. 320 Sportsets mit Sportkleidung und Fußbällen für die Jugendfußballklubs in den Gemeinden.

16.867 €

 brauchen wir z.B. zur Unterstützung der Medienklubs an allen zwölf Projektschulen.

Aktuelles

Einblicke in Projektaktivitäten, Juni 2024

Eröffnung des ersten Schutzhauses in Homosha, November 2023

"Dieses Projekt steht für mich wie ein Leuchtturm in der Region und ist für uns eine Chance, [...] die Situation von Mädchen und Frauen vor Ort wirklich nachhaltig zu verändern."

- Fabian Böckler

Im November 2023 wurde im Rahmen des Projekts das erste Schutzhaus in Homosha eröffnet. Fabian Böckler, Bereichsleiter Internationale Zusammenarbeit bei Plan International Deutschland, war dabei. Im Video berichtet er, wie die aktuelle Situation in Äthiopien ist und warum das Projekt sogar noch mehr Wirkung entfaltet, als geplant.

Nothilfe in der Projektregion

Aktuell stellt die große Zahl von Geflüchteten aus dem benachbarten Sudan die Region vor enorme Herausforderungen. Im Sudan herrscht ein brutaler Bürgerkrieg, vor dem rund 60.000 Menschen allein in Äthiopien Schutz suchen. Das Land ist auf die große Anzahl der Schutzsuchenden nicht vorbereitet und die Situation stellt eine enorme Belastung für das ohnehin fragile Land dar. Aufnahmelager sind überfüllt und es fehlt an allem, wie Fabian Böckler, Bereichsleiter Internationale Zusammenarbeit, bereits im November 2023 berichtete. Auch die Auswirkungen des Bürgerkriegs in der äthiopischen Region Tigray sind noch immer spürbar. Es herrscht Inflation und eine Hungerkrise.

Plan International hat seine Nothilfemaßnahmen ausgeweitet. Die Stiftung stellt hierfür zusätzliche Gelder zur Verfügung. Wenn Sie gezielt die Nothilfemaßnahmen unterstützen möchten, sprechen Sie uns gerne an: 040 / 607 716 260

Hinweis: Die Bilder auf dieser Seite stammen z.T. aus ähnlichen Plan-Projekten.

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Porträtfoto Julia Hammer

Julia Hammer & Team
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