Starke Mütter, starke Geschichten

Foto: Izla Bethdavid/ Plan International

Fünf Mütter, fünf Schicksale – ein gemeinsamer Antrieb: ihre Kinder. Zum Muttertag erzählen wir, was sie mit ihrer unerschütterlichen Stärke bewegen.

Mütter tragen oft nicht nur ihre Familien, sondern ganze Gemeinschaften. Zum Muttertag möchten wir fünf außergewöhnliche Frauen vorstellen, über die wir in den letzten Monaten berichtet haben. Sie zeigen mit ihrem Mut, ihrer Liebe und ihrem unerschütterlichen Einsatz, wie viel Veränderung durch die Kraft einer Mutter möglich ist.

Cawo aus Somalia: Für ihre Tochter bricht sie das Schweigen

Cawo ist 28 Jahre alt, Mutter einer kleinen Tochter und Überlebende einer der extremsten Formen weiblicher Genitalverstümmelung. Die körperlichen und seelischen Schmerzen begleiten sie bis heute. Durch ihre Beschneidung mit zehn Jahren war die Geburt ihrer Tochter geprägt von Angst, Trauma, extremen Schmerzen und langfristigen körperlichen Folgen. 

Doch Cawo schweigt nicht. Im Geflüchtetenlager, in dem sie lebt, setzt sie sich mutig dafür ein, dass anderen Mädchen und ihrer Tochter dieses Leid erspart bleibt. Sie richtet einen eindringlichen Appell an Eltern in ihrer Gemeinschaft: „Tut unseren Mädchen nicht weh!“ Cawo kämpft als Mutter für ein Ende der Gewalt, damit ihre Tochter frei und ohne Angst aufwachsen kann.

Cawo hat ihre Tochter auf dem Arm. Sie trägt ein blaues Gewand, ihre Tochter ein gelbes. Beide lachen.
Ihre Tochter will Cawo (28) vor der Beschneidung schützen – und auch alle anderen gefährdeten Mädchen Izla Bethdavid
Nataliia hält ihre beiden Kinder im Arm. Alle drei lachen.
Nataliia wünscht sich nichts mehr, als mit ihren Kindern in ein sicheres Zuhause zurückzukehren Weronika Jurkiewicz

Nataliia aus der Ukraine: Auf der Flucht für die Sicherheit ihrer Kinder

In ihrem alten Leben führte Nataliia ein erfülltes Familienleben, trotz der besonderen Herausforderungen durch die Autismus-Diagnose ihrer Tochter Alesia. Der Krieg zerstörte diese Normalität abrupt. Nataliia musste alles zurücklassen, um ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Die Mutter ist entschlossen, ihre Kinder zu schützen, zu fördern und ihnen in der Fremde ein möglichst stabiles Umfeld zu schaffen. Sie baut sich in Polen Schritt für Schritt ein neues Leben auf und gibt ihren Kindern Halt, Stabilität und Hoffnung. 

Durch Eigeninitiative stieß sie auf den Verein Patchwork, der sie in vielen Bereichen unterstützte. Nataliia nutzte diese Hilfe gezielt, um Alesia eine spezialisierte Förderung und psychologische Betreuung zu ermöglichen. Auch psychosoziale Hilfe für sich selbst nahm sie an, um ihre Rolle als Mutter weiterhin stark ausfüllen zu können – trotz Wohnungslosigkeit, bürokratischer Unsicherheiten und gesundheitlicher Probleme.

Bibi aus Bangladesch: Wenn die Flut alles nimmt und eine Mutter alles gibt

Im August 2024 traf eine schwere Überschwemmung den Südosten Bangladeschs – auch den Distrikt Feni, in dem Bibi mit ihrer Familie leben. Mehr als 18 Millionen Menschen waren betroffen, viele von ihnen tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. Für Bibi wurde die Flut zur Bewährungsprobe. Ihr dreijähriger Sohn wurde fast von den Wassermassen mitgerissen, ihre sechsjährige Tochter erkrankte durch verunreinigtes Wasser. Wegen der überfluteten Wege kam keine medizinische Hilfe zu ihnen durch.

Ihr Zuhause wurde beschädigt, der Fischteich überflutet – damit verlor die Familie ihre Lebensgrundlage. Doch Bibi hielt durch. Auf einem hochgelagerten Bett kochte sie das Nötigste, tröstete ihre Kinder und gab ihnen Halt. Ihr Alltag ist noch immer von den Folgen der Flut geprägt, aber sie bleibt stark, für das Überleben und die Zukunft ihrer Kinder.

Bibi hält ihre kleine Tochter im Arm; sie trägt einen roten Schleier
Bibi findet Stärke in der Liebe zu ihren Kindern Izla Bethdavid
Basanti steht in einem gelben Kleid vor einem Regal mit ihren Produkten und hält lächelnd eine Torte in den Händen
In einem berufsbildenden Programm erlernte Basanti die professionelle Herstellung von Süßigkeiten, Snacks und Backwaren Plan International

Basanti aus Nepal: Eine Mutter backt für die Zukunft ihrer Kinder

Mit 17 brachte Basanti ihr erstes Kind zur Welt – kurz nach ihrer Hochzeit. In vielen Ländern der Welt ist Kinderheirat nach wie vor verbreitet, insbesondere in ländlichen Regionen. Ob erzwungen oder freiwillig, eine Heirat im Jugendalter unterbricht häufig die Bildung und verringert die Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben. Ohne Schulabschluss und berufliche Qualifikationen bleibt vielen jungen Frauen der Zugang zu einem sicheren Einkommen verwehrt. Doch Basanti wollte diesen Kreislauf durchbrechen. Sie verwandelte ihre Leidenschaft fürs Backen in einen beruflichen Neuanfang: Sie absolvierte eine Ausbildung zur Bäckerin, eröffnete eine kleine Konditorei und baute sich damit eine stabile Zukunft für ihre Familie auf.

Heute verdient Basanti mit Torten, Snacks und süßen Köstlichkeiten ein regelmäßiges Einkommen, das sie in die Bildung ihrer Kinder investiert. „Ich möchte meinen Kindern alles geben, was ich selbst nie hatte.“ Ihre Geschichte zeigt, wie viel Kraft in einer Mutter steckt, die für die Träume ihrer Familie kämpft – mit Teig, Talent und unerschütterlichem Willen.

Sarvia aus Peru: Gesundheitsbildung von Kindern

In der peruanischen Region Loreto, wo eine Jahrhundertdürre das Leben der Menschen auf den Kopf gestellt hat, kämpft Sarvia unermüdlich für die Gesundheit ihrer Gemeinde und für die Zukunft ihrer kleinen Tochter. Als ehrenamtliche Gesundheitshelferin besucht sie Familien in abgelegenen Dörfern, gibt Hygiene-Schulungen, kontrolliert den Gesundheitszustand von Kindern und erklärt, warum einfaches Händewaschen Leben retten kann.

Sarvia ist selbst Mutter einer vierjährigen Tochter, die jetzt schon davon träumt, später Ärztin zu werden. Sie sieht in ihrer Mutter ein Vorbild und das zu Recht: Trotz aller Herausforderungen investiert Sarvia ihre Zeit und Kraft, um anderen Familien zu helfen. Ihre Motivation? „Ich wünsche mir, dass meine Tochter und alle Kinder in unserer Gemeinde gesund aufwachsen und verstehen, wie wichtig Hygiene und Gesundheitsvorsorge sind. Gemeinsam können wir die Zukunft verändern.“

Ein kleines Mädchen und ihre Mutter seifen sich ihre Hände ein. Beide lächeln sich dabei an.
Händewaschen ist ein einfacher, aber wichtiger Schritt zur Vorbeugung von Krankheiten. Sarvia (35) zeigt ihrer vierjährigen Tochter Gisell, wie es richtig geht Plan International

Familien und Gemeinden nachhaltig stärken

Stärken Sie Mütter wie Basanti, Sarvia oder Bibi mit einer Patenschaft – und unterstützen Sie Familien auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft.

Ihre Unterstützung ermöglicht nicht nur Bildung, Gesundheit und Schutz für Kinder, sondern schafft auch Perspektiven für ihre Familien. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Veränderung dort beginnt, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

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